Auf den Brandfall vorbereiten

Auf den Brandfall vorbereiten – DEKRA Brandschutzexperte: „Sich klarmachen, was zu tun ist“
  • Flucht­we­ge im Gebäu­de nicht zustellen
  • Schon gerin­ge Men­gen an Brand­rauch bedeu­ten Lebensgefahr
  • Rauch­mel­der monat­lich testen

Wenn es brennt, kommt es auf jede Sekun­de an. „Berei­ten Sie sich auf den ‚worst case‘ vor, damit im Ernst­fall kei­ne wert­vol­le Zeit ver­lo­ren geht“, emp­fiehlt Lars Inder­thal, Brand­schutz­ex­per­te bei DEKRA. „Neh­men Sie sich die Zeit und machen sich vor­her schon klar, was zu tun ist.“ Die rich­ti­ge Vor­be­rei­tung auf einen Brand­fall kann über Leben und Tod entscheiden.

Eine wich­ti­ge Ver­hal­tens­re­gel für den Brand­fall klingt ein­fach, ist aber oft nicht leicht umzu­set­zen: Erst ein­mal Ruhe bewah­ren! Wer Hek­tik und Panik ver­mei­det, tut sich leich­ter, die Gefah­ren­zo­ne zügig, aber kon­trol­liert zu ver­las­sen. Außer­dem sind ande­re gefähr­de­te Per­so­nen zu war­nen. Man tut gut dar­an, die gekenn­zeich­ne­ten Flucht­we­ge zu benut­zen und die Türen von ver­rauch­ten Räu­men hin­ter sich zuzu­zie­hen. Schnellst­mög­lich soll­te auch ein Not­ruf an die Feu­er­wehr (Tele­fon 112) abge­setzt wer­den. Hier gilt der Tipp des DEKRA Exper­ten: Lie­ber ein­mal zu viel als ein­mal zu spät.

Flucht­we­ge nicht zustellen

Ein wich­ti­ger Aspekt bei Brän­den ist der Flucht­weg. Der Ret­tungs­weg muss bekannt und frei von Hin­der­nis­sen sein. In Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern darf er nicht mit Möbeln, Schuh­schrän­ken oder Fahr­rä­dern zuge­stellt sein. Sie kön­nen die Flucht behin­dern und selbst Feu­er fan­gen. Brenn­ba­re Gegen­stän­de sind dort auf ein Mini­mum zu ver­rin­gern. In jedem Fall muss die Haus­tü­re von innen immer ohne Schlüs­sel zu öff­nen sein, sonst kann das Trep­pen­haus zur töd­li­chen Fal­le wer­den. Auf­zü­ge dür­fen im Brand­fall nie benutzt wer­den, erin­nert DEKRA Exper­te Inderthal.

Ver­rauch­tes Trep­pen­haus bedeu­tet Lebensgefahr

Ver­lässt man eine Woh­nung, in der ein Brand aus­ge­bro­chen ist, soll­ten Per­so­nen mög­lichst die Türe hin­ter sich schlie­ßen, damit sich die gefähr­li­chen Brand­ga­se nicht auf dem Ret­tungs­weg aus­brei­ten und die Flüch­ten­den gefähr­den kön­nen. Auch gerin­ge Men­gen von Brand­rauch ent­hal­ten gif­ti­ge Gase, die bereits nach weni­gen Lun­gen­zü­gen zur Bewusst­lo­sig­keit füh­ren kön­nen. Ist das Trep­pen­haus bereits ver­raucht, soll­te man in der Woh­nung blei­ben und sich am Fens­ter bemerk­bar machen.

Nie­mals sich selbst in Gefahr bringen

In den ers­ten Sekun­den, nach­dem ein Brand ent­stan­den ist, kann man noch ver­su­chen, das Feu­er mit einem Feu­er­lö­scher zu löschen. „Man soll­te sich vor­her schon mal mit der Hand­ha­bung beschäf­tigt haben und genau wis­sen, wann ein Ein­satz sinn­voll ist und wie man sich beim Lösch­ver­such nicht selbst gefähr­det“, rät Brand­schutz­ex­per­te Lars Inder­thal. Auch hier gilt unbe­dingt: Nie­mals Rauch ein­at­men. Im Zwei­fel bringt man sich in Sicher­heit und über­lässt die Brand­be­kämp­fung der Feuerwehr.

Rauch­mel­der: Monat­lich die Prüf­tas­te drücken

Wenn es in der eige­nen Woh­nung brennt, kann man den Rauch schnell rie­chen. Das funk­tio­niert aller­dings nicht, wenn der Brand in einem ent­fern­ten Raum der Woh­nung ent­steht oder die Bewoh­ner schla­fen. Die meis­ten Brand­op­fer bei Woh­nungs­brän­den sind des­halb in den Nacht­stun­den zu bekla­gen. Genau hier hel­fen Rauch­warn­mel­der, die bereits bei gerin­gen Men­gen an Rauch einen lau­ten Alarm­ton abge­ben und damit auch die schla­fen­den Bewoh­ner so früh­zei­tig wecken, dass sie auf die Gefahr reagie­ren kön­nen. „Man hat fest­ge­stellt, dass oft nur 120 Sekun­den Zeit blei­ben, um sich nach der Ent­ste­hung eines Bran­des in Sicher­heit zu brin­gen“, so der DEKRA Experte.

Rauch­mel­der sind in Deutsch­land seit Beginn des Jah­res 2024 bun­des­weit in allen Bun­des­län­dern vor­ge­schrie­ben. Damit sie dau­er­haft schüt­zen, soll­te ihre Funk­ti­on mit der Prüf­tas­te jeden Monat gecheckt wer­den. Ist die Bat­te­rie weit­ge­hend ent­la­den, gibt das Gerät im Abstand von eini­gen Sekun­den einen Signal­ton ab.

Vor­be­rei­tung auf den Brandfall:

  • Machen Sie sich vor­ab klar, was im Ernst­fall zu tun ist.
  • Che­cken Sie die Flucht­we­ge: Wie ver­lau­fen sie? Gibt es Hindernisse?
  • Gibt es genü­gend Rauch­mel­der? (Schlaf­räu­me, Flu­re etc.)
  • Haben Sie den Rauch­mel­der in den letz­ten vier Wochen getestet?

 

Über DEKRA

DEKRA wur­de 1925 ursprüng­lich mit dem Ziel gegrün­det, die Sicher­heit im Stra­ßen­ver­kehr durch Fahr­zeug­prü­fun­gen zu gewähr­leis­ten. Mit einem weit­aus brei­te­ren Tätig­keits­spek­trum ist DEKRA heu­te die welt­weit größ­te unab­hän­gi­ge nicht bör­sen­no­tier­te Sach­ver­stän­di­gen­or­ga­ni­sa­ti­on im Bereich Prü­fung, Inspek­ti­on und Zer­ti­fi­zie­rung. Als glo­ba­ler Anbie­ter umfas­sen­der Dienst­leis­tun­gen und Lösun­gen hel­fen wir unse­ren Kun­den, ihre Ergeb­nis­se in den Berei­chen Sicher­heit und Nach­hal­tig­keit zu ver­bes­sern. Im Jahr 2023 hat DEKRA einen Umsatz von 4,1 Mil­li­ar­den Euro erzielt. Rund 49.000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter sind in rund 60 Län­dern auf fünf Kon­ti­nen­ten mit qua­li­fi­zier­ten und unab­hän­gi­gen Exper­ten­dienst­leis­tun­gen im Ein­satz. DEKRA gehört mit dem Pla­ti­num-Rating von Eco­Va­dis zu den Top-1-Pro­zent der nach­hal­ti­gen Unter­neh­men im Ranking.

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Quel­le: DEKRA e.V.
Foto­credits: DEKRA

 

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