Windenergieausbau: Bund muss rechtssichere Übergangslösung schaffen

Windenergieausbau: Bund muss rechtssichere Übergangslösung schaffen

Düsseldorf/​Berlin: Die NRW-Land­rä­te for­dern vom Bund eine rechts­si­che­re Über­gangs­lö­sung für die Steue­rung des Wind­ener­gie­aus­baus. Ansons­ten dro­he ein unge­re­gel­ter Wild­wuchs mit viel Kon­flikt­po­ten­zi­al vor Ort.

„Die NRW-Krei­se unter­stüt­zen den Wind­ener­gie­aus­bau. Die­ser muss aber geord­net gesche­hen und die Inter­es­sen aller vor Ort berück­sich­ti­gen. Der neue Lan­des­ent­wick­lungs­plan (LEP) und die neu­en Regio­nal­plä­ne in NRW sind dafür die rich­ti­gen Instru­men­te. Bis die­se grei­fen, muss der Bund die Über­gangs­zeit rechts­si­cher gestal­ten“, for­der­te der Prä­si­dent des Land­kreis­tags NRW, Dr. Olaf Geri­cke (Kreis Waren­dorf), in Gesprä­chen mit den Frak­ti­ons­spit­zen im Deut­schen Bun­des­tag. Im Rah­men ihrer Land­rä­te­kon­fe­renz am 27. und 28. Juni 2024 in Ber­lin tausch­ten sich die NRW-Land­rä­te u.a. mit den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den von SPD, CDU/CSU und Bünd­nis 90/​Die Grü­nen aus.

Um die Bun­des­vor­ga­ben des Wind­ener­gie-an-Land-Geset­zes in NRW pla­ne­risch sinn­voll zu steu­ern, wur­de bereits der Lan­des­ent­wick­lungs­plan ange­passt. Aktu­ell wer­den die Vor­ga­ben des Lan­des­ent­wick­lungs­plans auf Regio­nal­ebe­ne umge­setzt und die vor­ge­se­he­nen Flä­chen anhand der Kon­zen­tra­ti­ons­zo­nen­pla­nung für die Nut­zung von Wind­ener­gie in den jewei­li­gen Regio­nal­plä­nen aus­ge­wie­sen. Die­ser Pro­zess soll bis Ende 2025 abge­schlos­sen sein. Bis die Regio­nal­plä­ne grei­fen und die Kon­zen­tra­ti­ons­zo­nen­pla­nung vor­liegt, gilt Bun­des­recht: Damit sind in der Über­gangs­zeit alle Wind­ener­gie­an­la­gen pri­vi­le­giert und müs­sen geneh­migt wer­den. Eine rechts­si­che­re Über­gangs­lö­sung kann nur der Bund schaffen.

Den Geneh­mi­gungs­be­hör­den der Kom­mu­nen sei­en die Hän­de gebun­den, warn­te Geri­cke: „Wenn der Bund die Über­gangs­zeit nicht schnell rechts­si­cher regelt, müs­sen wir Anla­gen an Orten geneh­mi­gen, an denen sie pla­ne­risch nie­mand haben will.“ Wür­den die Ämter vor Ort statt­des­sen war­ten, bis die neu­en Regio­nal­plä­ne grei­fen, wür­den den Kom­mu­nen mas­si­ve Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen dro­hen. „Dann müss­ten – auf Kos­ten der Steu­er­zah­ler – Unter­neh­men für nicht gebau­te Anla­gen, die von Anfang an kei­ner haben woll­te, ent­schä­digt wer­den.“ Eine recht­li­che Zwick­müh­le mit mas­si­vem Kon­flikt­po­ten­zi­al: „Wenn wir den Wind­ener­gie­aus­bau wei­ter vor­an­trei­ben wol­len, müs­sen wir auch die vom Aus­bau betrof­fe­nen Men­schen vor Ort mit­neh­men und ihre Inter­es­sen wahren.“

Umso ärger­li­cher sei es, dass die Krei­se die­ses Pro­blem schon vor über einem Jahr dem Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um ange­zeigt hat­ten. „Das Pro­blem ist schon lan­ge bekannt, jetzt muss der Bund end­lich han­deln“, for­der­te Geri­cke. Eine mög­li­che Lösung kön­ne schon eine ein­fa­che Stich­tags­re­ge­lung sein.

Über den Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen

Der Land­kreis­tag Nord­rhein-West­fa­len (LKT NRW) ist der kom­mu­na­le Spit­zen­ver­band der 31 Krei­se des Lan­des mit rund 11 Mil­lio­nen Einwohnern.

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Quel­le: Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen
Foto­credits: Archiv

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