Neuer Job im Land der tausend Berge

Neuer Job im Land der tausend Berge – Ingenieurbüro Heuel und Schauerte in Enste geben Ukrainerin (29) eine berufliche Chance

Hoch­sauer­land­kreis /​Meschede:  Etwas zurück­hal­tend, aber mit selbst­be­wuss­ter Aus­strah­lung sitzt Maria Kraus im Bespre­chungs­raum des Mesche­der Inge­nieur­bü­ros frei­er unab­hän­gi­ger Pla­ner Heu­el und Schau­er­te. Die 29-jäh­ri­ge stammt aus der Ukrai­ne und berich­tet von ihrem Leben.

„Ich bin mit mei­nem Vater nach Aus­bruch des Krie­ges 2022 aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land geflo­hen“, sagt sie. Zuvor habe sie in der Ukrai­ne Archi­tek­tur stu­diert und als Innen­ar­chi­tek­tin gear­bei­tet: „Hier in Deutsch­land muss­te ich zunächst ein­mal die deut­sche Spra­che ler­nen, um Fuß zu fas­sen.“ Im Mai die­ses Jah­res hat die 29-jäh­ri­ge Frau dann in der neu­en Hei­mat einen Arbeits­ver­trag als tech­ni­sche Zeich­ne­rin bei Heu­el und Schau­er­te unter­schrie­ben – der neue Job im Land der 1.000 Ber­ge hat wegen ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on und der Moti­va­ti­on, hier anzu­kom­men, gepasst.

Unter­stüt­zung geben konn­te die Arbeits­ver­mitt­lung des Job­cen­ters, die sich nach ihrem ange­ge­be­nen Berufs­ab­schluss als Archi­tek­tin gezielt auf die Ver­mitt­lung fokus­sie­ren konn­te. Vor­aus­set­zung war der erfolg­rei­che Abschluss eines Inte­gra­ti­ons­kur­ses sowie eines Berufs­sprach­kur­ses. Hier half das Job­cen­ter bei der Bele­gung frei­er Plätze.

Der Kon­takt zum neu­en Arbeit­ge­ber kam über Social Media. Die Arbeits­ver­mitt­lung des Job­cen­ters pos­te­te das anony­me Stel­len­pro­fil von Maria Kraus mit ihren beruf­li­chen Erfah­run­gen und Ihrem Wunsch nach einer Beschäf­ti­gung auf face­book. Das Inge­nieur­bü­ro Heu­el und Schau­er­te wur­de schnell auf den post auf­merk­sam und kon­tak­tier­te das Job­cen­ter. Nach einem Vor­stel­lungs­ge­spräch erkann­ten die Inge­nieu­re Heu­el und Schau­er­te schnell, dass die enga­gier­te und moti­vier­te Bewer­be­rin die Vor­aus­set­zun­gen für ein Prak­ti­kum mitbrachte.

„Ich habe dann mit Begeis­te­rung das Prak­ti­kum ange­tre­ten und gleich­zei­tig den berufs­be­zo­ge­nen Sprach­kurs besucht. So konn­te ich die erlern­ten sprach­li­chen Fähig­kei­ten im Prak­ti­kum ver­fei­nern und aus­bau­en“, berich­tet Maria Kraus.

Dabei hat sich das gro­ße Enga­ge­ment der Mit­ar­bei­ten­den des Inge­nieur­bü­ros in Ens­te als Glücks­fall für die jun­ge Ukrai­ne­rin erwie­sen. „Für uns ist es wich­tig und selbst­ver­ständ­lich, Ver­ständ­nis für die schwie­ri­ge und emo­tio­nal belas­ten­de Situa­ti­on unse­rer neu­en Mit­ar­bei­te­rin auf­zu­brin­gen“, so Geschäfts­füh­rer Rene Krick.

„Ver­trau­en auf­zu­bau­en, zuhö­ren zu kön­nen und eine gedul­di­ge und empa­thi­sche Beglei­tung (Betreu­ung) sind wich­ti­ge Bestand­tei­le eines zum Erfolg füh­ren­den Onboar­dings. Nur so ent­steht für bei­de Sei­ten eine gewinn­brin­gen­de und ange­neh­me Situa­ti­on. Die Sprach­bar­rie­re war für uns alle sicher­lich eine Her­aus­for­de­rung. Aber die­se ver­meint­li­che Hür­de war gleich­zei­tig auch ein Gewinn für uns: Mein Team und ich haben auch wie­der gelernt, in „ein­fa­cher“ Spra­che zu spre­chen anstatt nur im Fach­jar­gon“ berich­ten die Geschäfts­füh­rer mit einem Lächeln.

Inzwi­schen ist Maria Kraus mir hel­ler Begeis­te­rung bei der Sache, bringt eige­ne gute Ideen in die Pla­nun­gen ver­schie­de­ner Pro­jek­te ein und bekommt dadurch viel Aner­ken­nung. „Frau Kraus weiß was sie tut und sie tut es mit Lei­den­schaft“, lobt Mit­ar­bei­te­rin Petra Hol­te­wert: „Es hat gematcht, ein Treffer.“

„Mir macht die Arbeit hier gro­ße Freu­de und ich möch­te noch dazu­ler­nen. Das kom­plet­te Team von Heu­el und Schau­er­te hat mich herz­lich und kom­pe­tent unter­stützt – ohne Über­trei­bung ist es ein Traumjob.“

Auch für das Job­cen­ter ist die Ein­stel­lung der Ukrai­ne­rin ein Erfolg. „Die zügi­ge Auf­nah­me einer Beschäf­ti­gung und der par­al­le­le Besuch eines Sprach­kur­ses erleich­tern letzt­end­lich auch die Inte­gra­ti­on in den Arbeits­markt und in unse­re Gesell­schaft“, so Nico­le Acker­mann vom Job­cen­ter Mesche­de, die Frau Kraus inten­siv bei der Job­su­che unter­stützt hat. „Bei Frau Kraus hat die­ses nicht zuletzt auch durch die opti­ma­le Zusam­men­ar­beit zwi­schen Job­cen­ter, Kun­din und Arbeit­ge­ber sehr gut funktioniert.“

Geschäfts­füh­rer Rene Krick sieht die beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar­in, qua­li­fi­zier­te geflüch­te­te Men­schen und den pas­sen­den Arbeit­ge­ber zusammenzuführen.

Die­ser Auf­ga­be stel­len sich die Job­cen­ter. Gut qua­li­fi­zier­te Flücht­lin­ge sind aktu­ell auf der Suche nach einer Arbeit. Bei den bekann­ten Hür­den wie Sprach­de­fi­zi­te und Qua­li­fi­zie­rungs­be­darf unter­stützt das Job­cen­ter: „Arbeit­ge­ber soll­ten offen sein für Neu­es und den geflüch­te­ten Men­schen eine Chan­ce geben“, wünscht sich Nico­le Acker­mann. „Ein Anruf beim Job­cen­ter lohnt sich auf jedem Fall“.

Inter­es­sen­ten neh­men Kon­takt auf mit Nico­le Acker­mann, Job­cen­ter der Stadt Mesche­de unter der Ruf­num­mer 0291 /205–232.

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Bild,v.l. :Franz-Josef Wie­se (GF Heu­el und Schau­er­te), Nico­le Acker­mann (Job­cen­ter Mesche­de), Maria Kraus, Rene Krick
Quel­le: Pres­se­stel­le Hoch­sauer­land­kreis – Mar­tin Reu­ther (V.i.S.d.P.)
Foto­credits: GF Heu­el und Schauerte