Keine Kürzungen im Autobahn-Etat: IHKs in Südwestfalen richten Appell an Bundesverkehrsminister

Keine Kürzungen im Autobahn-Etat: IHKs in Südwestfalen richten Appell an Bundesverkehrsminister

Arnsberg/​Hagen/​Siegen: In einem Brand­brief an Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Dr. Vol­ker Wis­sing appel­lie­ren die Prä­si­den­ten und Haupt­ge­schäfts­füh­rer der drei süd­west­fä­li­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mern Arns­berg, Hagen und Sie­gen, Ein­schnit­te im Etat der Auto­bahn GmbH des Bun­des abzu­wen­den. Hin­ter­grund sind Berich­te über geplan­te Kür­zun­gen bei der Auto­bahn um 20 Pro­zent im Ent­wurf des Bun­des­haus­hal­tes 2025 und wei­te­re Redu­zie­run­gen in den Folgejahren.

Man ver­fol­ge die Dis­kus­si­on mit Unver­ständ­nis und gro­ßer Sor­ge heißt es in dem Schrei­ben: „Die Sper­rung der A45 bei Lüden­scheid sowie das dar­auf­fol­gen­de und bis heu­te andau­ern­de Infra­struk­tur­de­sas­ter in Süd­west­fa­len hat der gan­zen Repu­blik vor Augen geführt, wie gewal­tig die Kon­se­quen­zen ver­nach­läs­sig­ter und kaputt­ge­spar­ter Stra­ßen und Brü­cken sind.“ Eine funk­tio­nie­ren­de Infra­struk­tur sei grund­le­gen­de Vor­aus­set­zung für einen erfolg­rei­chen Wirt­schafts­stand­ort. „Spar-plä­ne an die­ser Stel­le wür­den der Wett­be­werbs­fä­hig­keit des ohne­hin gebeu­tel­ten Wirt­schafts­stand­orts Deutsch­land wei­te­ren Scha­den zufü­gen“, zei­gen sich die Ver­tre­ter der drei Kam­mern überzeugt.

Deut­li­che Kri­tik üben die IHKs zudem an den wie­der­keh­ren­den Dis­kus­sio­nen zu den Fest­le­gun­gen im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan. Zunächst ver­ab­schie­de der Bun­des­tag nach jah­re­lan­ger Vor­ar­beit einen Plan. Danach gesche­he bei der Umset­zung der beschlos­se­nen Pro­jek­te zu wenig. Das, was in Angriff genom­men wer­de, lan­de regel­mä­ßig vor Gerich­ten. Nach eini­ger Zeit stel­le man das Plan­werk schließ­lich grund­sätz­lich in Frage.

„Vor­der­grün­dig geht es dabei um die Über­prü­fung der zugrun­de geleg­ten Berech­nungs­pa­ra­me­ter. Das eigent­li­che Ziel dürf­te dar­in bestehen, dem Grund­satz ‚Aus­bau vor Neu­bau‘ noch mehr poli­ti­sches Gewicht zu ver­lei­hen und drin­gen­de Infra­struk­tur­vor­ha­ben zu verhindern.“

Von einem „Deutsch­land­tem­po“ sei in der Fol­ge in Süd­west­fa­len ver­hält­nis-mäßig wenig zu spü­ren. Statt­des­sen wer­de die Ent­schleu­ni­gung opti­miert und das Gegen­teil des­sen erreicht, was drin­gend benö­tigt wer­de: Mehr Tempo.

 

2024-06-21 Anschrei­ben Wissing_​Autobahn GmbH

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Quel­le: IHK Arns­berg, Hellweg-Sauerland
Foto­credits: IHK Arns­berg, Hell­weg-Sau­er­land / Brisystem