Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.: Vorsicht vor pflanzlichen Urlaubsmitbringseln

Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.: Vorsicht vor pflanzlichen Urlaubsmitbringseln

Ber­lin: Bald ist es wie­der soweit – die Urlaubs­sai­son beginnt und treibt vie­le Urlauber:innen in nahe und fer­ne Län­der. Und neben schö­nen Erin­ne­run­gen vom Feri­en­ort brin­gen vie­le auch klei­ne Andenken mit nach Hau­se, um so das Urlaubs­ge­fühl noch ein wenig zu ver­län­gern. Auch Pflan­zen und Gehöl­ze gehö­ren dazu. Und so, völ­lig unbe­merkt, kön­nen auch Schad­or­ga­nis­men wie Insek­ten, Pil­ze und Bak­te­ri­en, die die Pflan­zen und Gehöl­ze bereits befal­len haben, als blin­de Pas­sa­gie­re im Gepäck mitreisen.

Durch den Rei­se­ver­kehr in der Feri­en­zeit steigt auch das Risi­ko der Ein­schlep­pung von gefähr­li­chen Schad­or­ga­nis­men, die, ein­mal hier ange­kom­men, sich schnell aus­brei­ten und erheb­li­che Schä­den in der Land- und Forst­wirt­schaft, im Haus­gar­ten sowie dem öffent­li­chen Grün ver­ur­sa­chen kön­nen. Die Expert:innen raten des­halb drin­gend von pflanz­li­chen Mit­bring­sel aus dem Urlaub ab.

Sie hei­ßen Xylel­la fas­tidio­sa, Anoplo­pho­ra chi­nen­sis oder Aro­mia bungii

Auch wenn die­se Namen poe­tisch klin­gen, ver­ber­gen sich dahin­ter gefähr­li­che Schad­or­ga­nis­men, die zwar oft mit dem Ver­pa­ckungs­holz von Lie­fe­run­gen, gele­gent­lich jedoch auch mit infi­zier­ten Pflan­zen oder über Insek­ten in Pflan­zen­lie­fe­run­gen, nach Euro­pa ein­ge­schleppt wur­den: das Feu­er­bak­te­ri­um, der Citrus­bock­kä­fer und der Asia­ti­sche Moschusbockkäfer.

Das aus Ame­ri­ka stam­men­de Feu­er­bak­te­ri­um Xylel­la brei­tet sich schon seit Jah­ren in Euro­pa, ins­be­son­de­re im Mit­tel­meer­raum, aus und befällt Laub­bäu­me, Sträu­cher, Zier­pflan­zen und Wild­kräu­ter. Betrof­fen sind Pflan­zen­ar­ten wie Oli­ve, Laven­del, Ros­ma­rin, Kreuz­blu­me, Kir­sche, Pflau­me, Pfir­sich, Wein, Ole­an­der, Zitro­ne oder Berg-Ahorn.

Bei der Ein­fuhr von pflanz­li­chen Sou­ve­nirs ist Vor­sicht geboten

“Bei der Ein­fuhr gewis­ser Pflan­zen gel­ten beson­de­re Vor­schrif­ten oder gar Ver­bo­te oder es sind Ein­fuhr-Doku­men­te nötig. Ansons­ten wer­den die Pflan­zen bei der Ein­rei­se am Flug­ha­fen vom Zoll beschlag­nahmt und anschlie­ßend ver­nich­tet”, erklärt Alwin Bogan von der Gene­ral­zoll­di­rek­ti­on in Bonn und emp­fiehlt: “Wenn Urlau­ber auf pflanz­li­che Sou­ve­nirs nicht ver­zich­ten kön­nen und ver­hin­dern wol­len, dass die Pflan­ze bei der Ein­rei­se vom Zoll ent­sorgt wird, sol­len sie sich vor Rei­se­an­tritt über die aktu­el­len gesetz­li­chen Bestim­mun­gen unter www​.zoll​.de infor­mie­ren, die je nach Her­kunfts­land vari­ie­ren können.”

Der Zoll trägt mit sei­nen Kon­trol­len dazu bei, Ver­stö­ße gegen die Arten­schutz­be­stim­mun­gen auf­zu­de­cken und die Viel­falt der Natur zu bewah­ren. Die meis­ten Ver­stö­ße wer­den von Urlau­bern began­gen, die Prä­pa­ra­te oder Tei­le geschütz­ter Tier- und Pflan­zen­ar­ten aus Unwis­sen­heit oder feh­len­dem Unrechts­be­wusst­sein als Sou­ve­nirs mit nach Hau­se brin­gen. Sie tra­gen – wis­sent­lich oder unwis­sent­lich – dazu bei, dass der Han­del mit geschütz­ten Arten blüht und leis­ten damit dem Aus­ster­ben von Tie­ren und Pflan­zen Vorschub.

_______________________________

Bild: Vor­sicht vor pflanz­li­chen Urlaubsmitbringseln
Quel­le: Bund deut­scher Baum­schu­len (BdB) e.V.
Ori­gi­nal-Con­tent von: Bund deut­scher Baum­schu­len (BdB) e.V., über­mit­telt durch news aktuell
Foto­credits: Get­ty Images/​istock/​InspirationGP