Wiese (MdB): Mehr Möglichkeiten für unsere Städte bei Tempo 30!

Wiese (MdB): Mehr Möglichkeiten für unsere Städte bei Tempo 30!

Nach mona­te­lan­ger Blo­cka­de durch die uni­ons­re­gier­ten Län­der ist es jetzt gelun­gen, das Stra­ßen­ver­kehrs­ge­setz (StVG) am Mitt­woch durch den Ver­mitt­lungs­aus­schuss und am Frei­tag in Bun­des­tag und Bun­des­rat erfolg­reich zur Schluss­ab­stim­mung zu brin­gen. “Damit kann eines der wich­tigs­ten ver­kehrs­po­li­ti­schen Geset­ze die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode nun end­lich in Kraft treten.

Mit der jetzt beschlos­se­nen Reform des StVG legen wir die Basis für die drin­gend not­wen­di­ge Moder­ni­sie­rung des Stra­ßen­ver­kehrs­rechts. Indem wir zusätz­lich zu den Zie­len Sicher­heit und Leich­tig­keit des Ver­kehrs die Zie­le Umwelt- und Gesund­heits­schutz sowie städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung in die Ermäch­ti­gungs­grund­la­ge im StVG auf­neh­men, schaf­fen wir die Vor­aus­set­zung, dass Kom­mu­nen bei der Anord­nung von Ver­kehrs­maß­nah­men künf­tig deut­lich mehr Mög­lich­kei­ten haben wer­den”, so Dirk Wie­se (MdB). Die kon­kre­ten Details wer­den aller­dings nicht im StVG, son­dern in der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung (StVO) gere­gelt, die zwi­schen der Bun­des­re­gie­rung und dem Bun­des­rat ver­han­delt wur­de und eben­falls in Kür­ze im Bun­des­rat ver­ab­schie­det wird. Die Abstim­mung ist für die Bun­des­rats­sit­zung am 5. Juli 2024 vorgesehen.

War­um ist das StVG so wichtig?

Bis­lang hat­ten die Kom­mu­nen gro­ße Pro­ble­me, ver­kehr­li­che Maß­nah­men wie Tem­po 30, Fuß­gän­ger­über­we­ge oder Rad­we­ge anzu­ord­nen. Vie­les muss­te klein­tei­lig begrün­det wer­den, man­che sinn­vol­le Maß­nah­me konn­te auf­grund der restrik­ti­ven Vor­ga­ben in der StVG gar nicht umge­setzt werden.

Rad- und Fuß­ver­kehrs­ver­bän­de, Vertreter:innen der Ver­kehrs­si­cher­heits­ver­bän­de, die Initia­ti­ve ‚Lebens­wer­te Städ­te durch ange­mes­se­ne Geschwin­dig­kei­ten‘ und mit ihnen vie­le Bürgermeister:innen und Kommunalpolitiker:innen wünsch­ten sich daher schon lan­ge eine Ände­rung des Stra­ßen­ver­kehrs­ge­set­zes, mit der die Inter­es­sen der nicht moto­ri­sier­ten Verkehrsteilnehmer:innen mehr Berück­sich­ti­gung finden.

Die­ser Para­dig­men­wech­sel ist uns nun gelun­gen. Durch die Auf­nah­me der neu­en Zie­le in das StVG und die anschlie­ßen­de Umset­zung in der StVO wird es für Kom­mu­nen an vie­len Stel­len deut­lich leich­ter wer­den, Rad- und Fuß­we­ge anzu­ord­nen. Auch Anord­nun­gen von Lücken­schlüs­sen bei Tem­po-30-Abschnit­ten und Geschwin­dig­keits­be­gren­zun­gen an sen­si­blen Berei­chen wie Kin­der­gär­ten und Alten­hei­men wer­den mit der StVO-Novel­le erleich­tert. Radfahrer:innen sowie Fußgänger:innen kön­nen dadurch bes­ser geschützt wer­den. Die Reform des Stra­ßen­ver­kehrs­ge­set­zes ist damit ein wich­ti­ger Bau­stein für die Ver­kehrs­wen­de und für die Verkehrssicherheit!

War­um hat das so lan­ge gedauert?

Der Bun­des­tag hat­te dem Gesetz­ent­wurf der Bun­des­re­gie­rung bereits am 20. Okto­ber 2023 zuge­stimmt. Eigent­lich soll­te die Reform des Stra­ßen­ver­kehrs­ge­set­zes dann am 24. Novem­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res im Bun­des­rat ver­ab­schie­det wer­den. Eine brei­te Mehr­heit der Landesverkehrsminister:innen hat­te sich für den Gesetz­ent­wurf der Koali­ti­on aus­ge­spro­chen, die Kommunalpolitiker:innen war­te­ten bereits in gro­ßer Vorfreude.

Trotz anders­lau­ten­der Ankün­di­gun­gen ver­wehr­ten dann aber fast alle uni­ons­re­gier­ten Län­der dem StVG an die­sem Tag ihre Zustim­mung. Als Grund wur­de von eini­gen Län­dern recht­li­che Beden­ken genannt, die aller­dings im par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­ren bereits aus­ge­räumt wor­den waren. Die­se Blo­cka­de-Hal­tung ging daher in ers­ter Linie auf Kos­ten der Kom­mu­nen, und das, obwohl sich auch sehr vie­le CDU-Bürgermeister:innen für die Reform des Stra­ßen­ver­kehrs­ge­set­zes aus­ge­spro­chen hat­ten. In den ver­gan­ge­nen Mona­ten haben Sozialdemokrat:innen aus der Bun­des­re­gie­rung, aus der Bun­des­tags­frak­ti­on und aus den Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­en der Län­der mit ver­ein­ten Kräf­ten in zahl­rei­chen Hin­ter­grund­ge­sprä­chen an einem trag­fä­hi­gen Kom­pro­miss mit den B‑Ländern gear­bei­tet. Nach sechs­ein­halb Mona­ten hat sich die Uni­on nun end­lich zur Zustim­mung zu dem gefun­de­nen Kom­pro­miss bereit erklärt.

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Quel­le: Dirk Wie­se MdB
Foto­credits: Büro Dirk Wiese

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