Das Frühjahr 2024 war im Ruhreinzugsgebiet erneut ein zu nasser Dreimonatszeitraum

Ruhrverband: Niederschlagssumme der letzten drei Monate über 40 Prozent höher als im langjährigen Mittel

Zu nass und zu warm war schon der Win­ter 202324, zu nass und zu warm ging es im Früh­jahr 2024 naht­los wei­ter: 316 Mil­li­me­ter Gebiets­nie­der­schlag ver­zeich­ne­te das Ruhr­ein­zugs­ge­biet in den Mona­ten März, April und Mai, das sind 41 Pro­zent mehr als im lang­jäh­ri­gen Mit­tel. Es ist damit der sechs­te Drei­mo­nats­zeit­raum in Fol­ge mit über­durch­schnitt­li­chen Nie­der­schlä­gen, das heißt, seit ein­ein­halb Jah­ren ist es an der Ruhr (wie­der) nas­ser als gewöhn­lich. Zur Erin­ne­rung: Zuvor hat­te es 14 zu tro­cke­ne Abfluss­jah­re in Fol­ge gegeben.

Gleich­zei­tig wird es im Ruhr­ein­zugs­ge­biet immer wär­mer. Der Win­ter 202324 war der zweit­wärms­te seit Auf­zeich­nungs­be­ginn im Jahr 1881 gewe­sen, das Früh­jahr 2024 schafft es mit einer mitt­le­ren Tem­pe­ra­tur von 10,3 Grad sogar auf den Spit­zen­platz der wärms­ten je gemes­se­nen Früh­jah­re. Gegen­über dem Ver­gleichs­zeit­raum 1991 bis 2020 ist dies ein Plus von 1,9 Grad.

Zuschuss­pflicht aus den Tal­sper­ren war in die­sem Früh­jahr auf­grund der über­wie­gend nas­sen Wit­te­rung weder am Pegel Vil­ligst noch an der Ruhr­mün­dung erfor­der­lich, die vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­ab­flüs­se wur­den zu jeder Zeit ein­ge­hal­ten. Hoch­was­ser­er­eig­nis­se waren nicht zu ver­zeich­nen, jedoch gab es wie­der­holt Zeit­räu­me mit erhöh­ten Abflüs­sen deut­lich über der Mittelwasserführung.

Der Gesamt­füll­stand aller Tal­sper­ren erreich­te am 22. April 2024 mit 96,0 Pro­zent (453,9 Mil­lio­nen Kubik­me­ter) sei­nen bis­her höchs­ten Stand im Jahr 2024. Da in den Fol­ge­wo­chen auf­grund der andau­ernd nas­sen Wit­te­rung Hoch­was­ser­er­eig­nis­se nicht aus­zu­schlie­ßen waren, wur­de der Stau­in­halt dar­auf­hin etwas redu­ziert und stieg bis Anfang Mai neu­er­lich gering­fü­gig an. Für geplan­te Bau­maß­nah­men waren danach erneu­te Redu­zie­run­gen an ein­zel­nen Tal­sper­ren not­wen­dig, sodass das Tal­sper­ren­sys­tem zum Ende des Früh­lings am 31. Mai einen Füll­stand von gut 93 Pro­zent aufwies,
4 Pro­zent über dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel für die­se Jah­res­zeit. Damit ist das Tal­sper­ren­sys­tem für eine Pha­se mit mög­li­cher Zuschuss­pflicht in den kom­men­den Mona­ten gut auf­ge­stellt. Zugleich ist Frei­raum zur Auf­nah­me von Was­ser in den Tal­sper­ren vor­han­den, um etwa­ige Hoch­was­ser­er­eig­nis­se min­dern zu können.

Über den Ruhrverband

Der Ruhr­ver­band ist ver­ant­wort­li­cher Trä­ger der umfas­sen­den Was­ser­wirt­schaft im gesam­ten Fluss­ge­biet der Ruhr mit einem Sys­tem von Tal­sper­ren zur Bewirt­schaf­tung der Was­ser­men­gen und einem flä­chen­de­cken­den Netz­werk von Abwas­ser­be­hand­lungs­an­la­gen zur Rein­hal­tung der Gewäs­ser für 60 Kommunen.

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Quel­le: Ruhrverband
Foto­credits: Ruhrverband

 

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