Kids retten Kitze

31 Jugendliche spüren im Projekt des zdi Netzwerks Bildungsregion Hochsauerlandkreis Rehkitze mit Drohnen in zu mähenden Wiesen auf

Mesche­de. Schon 25 Reh­kit­ze haben Jugend­li­che im Pro­jekt „Save the Kitz“ in die­sem Früh­jahr vor Ver­let­zung oder Tod in Mäh­wer­ken bewahrt. 31 Kids ab Klas­se 7 neh­men aktu­ell an der Reh­kitz­ret­tungs-Akti­on des zdi Netz­werks Bil­dungs­re­gi­on Hoch­sauer­land teil. Gemein­sam mit Droh­nen­pi­lo­ten spü­ren Sie Kit­ze in zur Mahd anste­hen­den Wie­sen rund um Mesche­de auf und brin­gen sie außer Gefahr.

„Wir haben die Kin­der in einem Work­shop an der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len gemein­sam mit dem Hegering Rembling­hau­sen für die Kitz­ret­tung aus­ge­bil­det“, erklärt zdi-Koor­di­na­to­rin Sabri­na Becker. Hier lern­ten die Teil­neh­men­den, war­um Rehe vor Mäh­wer­ken geret­tet wer­den müs­sen und wie man zu die­sem Zweck Droh­nen mit Wär­me­bild­ka­me­ras ein­setzt. „Vor allem jun­ge Kit­ze drü­cken sich instink­tiv ins Gras und lau­fen nicht weg, wenn ein Mäh­werk naht“, so Becker. Im hohen Gras sei­en sie kaum zu erken­nen und wür­den häu­fig über­fah­ren. Zur Übung gab es eine simu­lier­te Ret­tung mit Droh­nen, um auf dem Hoch­schul-Cam­pus Reh-Attrap­pen aufzuspüren.

Im ech­ten Ein­satz muss­ten die Jugend­li­chen früh auf­ste­hen, Start war um 04:30 Uhr. Ein Team aus Droh­nen­pi­lot und jeweils sechs von ihnen fuhr dann mit Droh­ne zu einem der am Vor­tag durch Land­wir­te beim Hegering Rembling­hau­sen gemel­de­ten Wie­sen. „Die Suche nach den Kit­zen ist nur in den frü­hen Mor­gen­stun­den mög­lich, solan­ge ihre Kör­per­tem­pe­ra­tur deut­lich höher als die Umge­bungs­tem­pe­ra­tur ist“, erklärt Droh­nen­pi­lot Chris­to­pher Sang. Man­che Kin­der ver­pass­ten durch den Ein­satz eini­ge Stun­den Schul­un­ter­richt, erhiel­ten hier­für aber Schulbefreiung.

Mit der Droh­ne über­flo­gen Sang und sei­ne Kol­le­gen an jedem Ein­satz­tag meh­re­re Hekt­ar Wie­sen aus ver­schie­de­nen Rich­tun­gen, um mög­lichst kein Kitz zu über­se­hen. Ent­deck­te Kit­ze hob die jugend­li­che Such­mann­schaft mit Hand­schu­hen und Gras­bü­scheln in Trans­port­kis­ten, mar­kier­te die­se oder trug Kis­te und Kitz von der Wie­se. An einem Mor­gen konn­ten so ins­ge­samt zwölf Kit­ze in Sicher­heit gebracht wer­den. „Hand­schu­he und Gras­bü­schel ver­hin­dern mensch­li­chen Geruch am Kitz, der die Ricke abschreckt“, so Sang. Nach dem Wie­der­aus­set­zen fin­den dann Kitz und Ricke wie­der zusammen.

Die Reh­kitz­su­che ist aktu­ell noch im Gan­ge. Mitt­ler­wei­le hat das Team über 800 Hekt­ar Wie­sen abge­sucht. Je wei­ter die Mäh­sai­son fort­schrei­tet und je älter die Kit­ze wer­den, des­to eher sprin­gen die Tie­re selbst auf und flüch­ten vor den Mähern. Das Ende der Ein­sät­ze ist also abseh­bar. Zum Abschluss soll es nun eine Feed­back-Ver­an­stal­tung und eine gemein­sa­me Fei­er aller Betei­lig­te geben.

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Bild: Livia Babic, Chris­to­pher Jorg vom Hegering Rembling­hau­sen, Lila Lai­la Buck und Lucia Vet­ter brin­gen ein per Droh­ne auf­ge­spür­tes Kitz in Sicherheit
Quel­le: FH Südwestfalen
Foto­credits: Abe­sa­lom Dabak­hish­vi­li, FH Südwestfalen

 

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