Müttergenesungswerk: Bis zu einem Jahr Wartezeiten für Mütter und Frauen auf einen Klinikplatz

Tanja Raab-Rhein Schirmherrin des hessischen Müttergenesungswerkes besucht Mutter-Kind-Klinik Talitha in Bad Wildungen

Bad Wil­dun­gen / Bri­lon: Tan­ja Raab-Rhein, hes­si­sche Schirm­her­rin des Müt­ter­ge­nesungs­werks (MGW) und Ehe­frau des Minis­ter­prä­si­den­ten Boris Rhein, besuch­te jetzt in Bad Wil­dun­gen die Mut­ter-Kind-Kli­nik Tali­tha des Cari­tas­ver­ban­des Bri­lon. Im Fokus stan­den Begeg­nun­gen und Gesprä­che mit den Frau­en und ihren Kin­dern sowie mit den Kli­nik-Mit­ar­bei­te­rin­nen und Ver­ant­wort­li­chen des Ein­rich­tungs­trä­gers, um aus ers­ter Hand über die Her­aus­for­de­run­gen im Lebens­all­tag von Müt­tern und im Betrei­ben einer Vor­sor­ge- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tung wie die Kli­nik Tali­tha zu erhalten.

Die Her­aus­for­de­rung sind viel­fäl­tig, zugleich kom­plex: So nimmt die psy­chi­sche Belas­tung der Frau­en, Müt­ter und Kin­der ste­tig zu. „Des­we­gen stei­gen die Anfor­de­run­gen und Bedar­fe bei einem Kli­nik­auf­ent­halt, das wie­der­um zu Mehr­be­las­tung des Per­so­nals führt, und zwar in Zei­ten von Fach­kraft­man­gel“, erklär­te Kli­nik­lei­te­rin Andrea Twar­del­la. Erschwe­rend käme die man­geln­de wie siche­re Refi­nan­zie­rung der Prä­ven­ti­ons- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­an­ge­bo­te hin­zu. So wur­den beim Tref­fen mit Schirm­her­rin Tan­ja Raab-Rhein auch Erfah­run­gen mit den Kran­ken­kas­sen in den Tages­satz­ver­hand­lun­gen sowie die aktu­el­len Bele­gungs- und Buchungs­zah­len in den hes­si­schen Kli­ni­ken dis­ku­tiert. Eine Ver­tre­te­rin der Bera­tungs­stel­le berich­te­te über das Bera­tungs­an­ge­bot und die stei­gen­den Anfra­gen bei gleich­zei­ti­gem Rück­gang der Beratungsstellen.

Ulrich Flie­ge-Söl­ken, Fach­be­reichs­lei­tung Mut­ter-Kind-Kli­ni­ken beim Cari­tas­ver­band Bri­lon, infor­mier­te über die Pla­nun­gen eines mög­li­chen Kli­nik­neu­baus für Tali­tha, um die Bet­ten­ka­pa­zi­tät auf­grund der stei­gen­den Bedar­fe zu erhöhen.

„Ziel ist es, unser the­ra­peu­ti­sches Ange­bot um die Auf­nah­me von pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen zu erwei­tern“, sag­te Ulrich Flie­ge-Söl­ken. Aller­dings sei­en aktu­ell die Rah­men­be­din­gun­gen mit Blick auf Infla­ti­on und wei­te­rer Kri­sen­ge­men­ge in der Welt sehr unsi­cher, um sol­che Groß­pro­jek­te finan­zier­bar, zeit­nah und nach Plan umzu­set­zen. „Obwohl es ein wich­ti­ger wie rich­ti­ger Schritt wäre, um im Zuge unse­rer immer älter wer­den­den Gesell­schaft die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen zu stär­ken“, beton­te Kli­nik­lei­te­rin Andrea Twar­del­la. Eine Not­wen­dig­keit, die sich bereits heu­te abzeichnet.

In Trä­ger­schaft des Cari­tas­ver­ban­des Bri­lon liegt neben Tali­tha auch die Kli­nik St. Ursu­la in Win­ter­berg. Bei­de Kli­ni­ken ver­zeich­nen einen deut­lich stei­gen­den Bedarf sowohl im Bereich der Mut­ter-Kind-Maß­nah­men als auch in der wach­sen­den Grup­pe der pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen. „Dies zeigt sich unter ande­rem dar­an, dass sich die Nach­fra­ge mas­siv erhöht hat und die War­te­zei­ten für einen Platz in einer Kli­nik mitt­ler­wei­le auf 9 bis 12 Mona­te ange­stie­gen sind.

Die­se Mise­re kann nur durch eine Auf­sto­ckung der Plät­ze ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den, um das Ziel sta­bi­ler Erzie­hungs- und Pfle­ge­struk­tu­ren in den Fami­li­en lang­fris­tig und nach­hal­tig zu sichern und somit das soge­nann­te ‚Fami­liä­re Care-Poten­ti­al‘ lang­fris­tig zu stüt­zen und zu erhal­ten“, beton­te Fach­be­reichs­lei­ter Ulrich Fliege-Sölken.

Die­ses Ziel kön­ne kei­ne Kli­nik oder ein Trä­ger allein meis­tern. „Die­ses Ziel und die dar­aus resul­tie­ren­den Maß­nah­men müs­sen als eine gesell­schaft­li­che Auf­ga­be gese­hen wer­den, die nach unse­rer Auf­fas­sung nur im Zusam­men­wir­ken von Poli­tik, Kos­ten­trä­gern, Kir­che und Kli­nik­trä­gern zu lösen ist. Wir als erfah­re­ne Trä­ger haben gro­ßes Inter­es­se und Bereit­schaft, unse­ren Anteil an die­ser Auf­ga­be zu erfül­len“, beton­te Ulrich Fliege-Sölken.

Schirm­her­rin Tan­ja Raab-Rhein ver­steht sich als Unter­stüt­ze­rin der drei hes­si­schen Kli­ni­ken und Bera­tungs­stel­len im Müt­ter­ge­nesungs­werk und setzt sich aktiv für Lob­by­ar­beit ein. Dafür nutzt sie ihre Netz­wer­ke, um die The­men der Müt­ter­ge­nesung auf unter­schied­li­chen poli­ti­schen Ebe­nen zu plat­zie­ren. Am Ende ihres Besuchs über­reich­te Tan­ja Raab-Rhein eine Spen­de aus den Son­der­mit­teln des Minis­ter­prä­si­den­ten in Höhe von 500 Euro.

Info: Die Kli­nik Tali­tha in Bad Wildungen

Die Kli­nik Tali­tha in Bad Wil­dun­gen ist auf die Reha­bi­li­ta­ti­on und Gesund­heits­för­de­rung von Müt­tern und ihren Kin­dern spe­zia­li­siert. Sie bie­tet umfas­sen­de the­ra­peu­ti­sche und medi­zi­ni­sche Unter­stüt­zung, ein­schließ­lich psy­cho­lo­gi­scher Bera­tung, Prä­ven­ti­ons­pro­gram­me und spe­zia­li­sier­ter medi­zi­ni­scher Betreu­ung. Schwer­punk­te sind bei­spiels­wei­se Ernäh­rungs­stö­run­gen und Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen, wie Dia­be­tes und Adi­po­si­tas, oder psy­cho­so­ma­ti­schen und psy­cho­ve­ge­ta­ti­ven Erkrankungen.

Die Kli­nik unter­stützt Frau­en, die unter gesund­heit­li­chen und psy­cho­so­zia­len Belas­tun­gen lei­den, sowie pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge. Geför­dert wer­den sta­bi­le Erzie­hungs- und Pfle­ge­struk­tu­ren in Fami­li­en sowie das Wohl­be­fin­den und die Gesund­heit von Müt­tern und Kin­dern nach­hal­tig zu ver­bes­sern. Die Kli­nik Tali­tha ist mit 37 Appar­te­ments ein bedeu­ten­der Bestand­teil des Netz­werks von Mut­ter-Kind-Kli­ni­ken in Hessen.

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Bild: Schirm­her­rin besucht die Mut­ter-Kind-Kli­nik Tali­tha: (hin­ten v. l.) Clau­dia Ravens­burg (stellv. Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CDU Land­tags­frak­ti­on), Doro­the Jun­ker­mann (Kli­nik­lei­tung Wer­ra­land), Tan­ja Raab-Rhein (hes­si­sche Schirm­her­rin des Müt­ter­ge­nesungs­werks), Andrea Twar­del­la (Kli­nik­lei­tung Tali­tha), Sven­ja Herbst (Bera­te­rin in der Bera­tungs­stel­le Kor­bach), Ulrich Flie­ge-Söl­ken (Fach­be­reichs­lei­tung Mut­ter-Kind-Kli­ni­ken beim Cari­tas­ver­band Bri­lon), (vor­ne v. l.) Eri­ka Wil­liams (Kli­nik­lei­tung Lau­bach), Hele­na Graß (Kli­nik­lei­tung Talitha).
Quel­le: Cari­tas­ver­band Bri­lon e.V.
Foto­credits: CARI­TAS BRI­LON / TALITHA

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