Abwechslungsreich, aufregend, lehrreich – Praxissemester in Brasilien

Abwechslungsreich, aufregend, lehrreich – Wirtschaftspsychologie-Student Maurizio Krämer absolvierte ein Praxissemester in Brasilien

Mesche­de / Cha­pecó, Bra­si­li­en: Mau­ri­zio Krä­mer stu­diert Wirt­schafts­psy­cho­lo­gie an der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len in Mesche­de und möch­te beruf­lich viel­leicht ein­mal ins Mar­ke­ting. Nicht unge­wöhn­lich also, dass er sich in sei­nem ver­pflich­ten­den Pra­xis­se­mes­ter für die­ses The­ma ent­schied. Unge­wöhn­lich sind eher Prak­ti­kums­be­trieb und ‑ort: die Uni­ver­si­tät Cha­pecó in Südbrasilien.

Wie es dazu kam? Schuld war gewis­ser­ma­ßen die Lie­be: Krä­mers Freun­din lebt in Bra­si­li­en. Der gebür­ti­ge Sie­ge­ner such­te nach einer Mög­lich­keit, sie dort zu besu­chen und dies mit einem Pra­xis­se­mes­ter zu ver­bin­den. Zufäl­lig hat­te die Uni­ver­si­da­de Comu­ni­tá­ria da Regiao de Cha­pecó für den pas­sen­den Zeit­raum eine Prak­ti­kan­ten­stel­le im Mar­ke­ting aus­ge­schrie­ben. Obwohl das Bewer­bungs­ge­spräch auf Por­tu­gie­sisch statt­fand, in dem er zu die­sem Zeit­punkt erst Grund­kennt­nis­se hat­te, bekam Mau­ri­zio Krä­mer den Prak­ti­kums­ver­trag. „So konn­te ich genau das machen was ich woll­te und war mit mei­ner Freun­din zusammen“.

Ab August 2023 arbei­te­te Krä­mer dann 16 Wochen als Prak­ti­kant im Hoch­schul­mar­ke­ting. „Abwechs­lungs­reich, auf­re­gend, lehr­reich“, so beschreibt er sei­ne Erleb­nis­se zusam­men­fas­send. „Als ich ankam, kann­te ich die Leu­te vor Ort nicht, wuss­te nicht, wer und wie mein Betreu­er ist.“ Krä­mer trat aber über­all auf Gast­freund­lich­keit und das Eis war spä­tes­tens gebro­chen, als nach sei­ner Ankunft unter den Gast­flag­gen auf dem Cam­pus eine Deutsch­land­flag­ge für ihn gehisst wurde.

Das Team nahm Krä­mer freund­lich auf und als Assis­tent eines Mar­ke­ting­ana­lys­ten sprang er direkt ins sprich­wört­li­che kal­te Was­ser. In sei­nem Prak­ti­kum lern­te er, Wer­be­maß­nah­men für Stu­di­en­in­ter­es­sier­te zu ent­wi­ckeln, arbei­te­te in der Event­pla­nung für eine gro­ße Mes­se mit oder half bei der Orga­ni­sa­ti­on eines Tags der offe­nen Tür. Das alles auf Por­tu­gie­sisch, das er mitt­ler­wei­le flie­ßend spricht. Her­aus­for­dernd sei es gewe­sen, die Spra­che zu ler­nen, aber: „Bes­ser und schnel­ler hät­te ich es nicht ler­nen kön­nen – man muss auf der Arbeit jeden Tag spre­chen und aus sich rauskommen.“

Die größ­te Her­aus­for­de­rung? „Ich wür­de nicht mal sagen, dass es die Spra­che war, son­dern sich dem All­tags­le­ben anzu­pas­sen“, meint Krä­mer rück­bli­ckend. Zu ler­nen, wie man Men­schen rich­tig begrüßt, was höf­lich oder unhöf­lich wirkt – sprich Umgangs­for­men rich­tig zu beherr­schen. Bei­spiels­wei­se sei in Bra­si­li­en eine Umar­mung unter Bekann­ten üblich. „Das in Deutsch­land übli­che Hand­ge­ben ist dort eher ein Zei­chen von Distanz.“ Krä­mer ließ sich auf die Umgangs­for­men ein und wur­de herz­lich auf­ge­nom­men. Zu sei­nen schöns­ten Erleb­nis­sen zäh­len des­halb Akti­vi­tä­ten mit Kol­le­gen, wie ein gemein­sa­mer Bar­be­such und Bil­lard­spie­len nach einem arbeits­rei­chen und hei­ßen Tag.

Die Arbeit hat Mau­ri­zio Krä­mer an den Ort gebun­den, erst nach sei­nem Prak­ti­kum fuhr er mit Freun­din noch für zwei Wochen an die Küs­te. In einem klei­nen Dorf auf der Insel Flo­ria­no­po­lis konn­te er Strand­le­ben und Sand­boar­ding genie­ßen, bei dem man mit einem Snow­board Dünen her­ab­fährt. Mit zahl­rei­chen solch schö­nen Erin­ne­run­gen und einem emo­tio­na­len Abschied von den Kol­le­gen hat Krä­mer Bra­si­li­en ver­las­sen. Aber er wird auf jeden Fall zurück­keh­ren, viel­leicht für ein Mas­ter­stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Cha­pecó, für die er selbst Wer­bung gemacht hat. Und er wür­de ein Pra­xis­se­mes­ter im Aus­land auf jeden Fall wei­ter­emp­feh­len: „Es hat mich fach­lich und per­sön­lich wirk­lich weitergebracht.“

 

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Bild: Mau­ri­zio Krä­mer vor der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len in Meschede …

 

Quel­le: FH Süd­west­fa­len – Chris­ti­an Klett
Foto­credits: Privat