Heuschnupfen: Aggressive Pollen durch Luftverschmutzung – Allergie ruhigstellen mit Immuntherapie

Heuschnupfen: Warum man die Allergie behandeln sollte

Nach dem 50. Lebens­jahr bekommt man kei­ne All­er­gie mehr, auch kei­ne gegen Pol­len? Das dach­te man frü­her. Heu­te weiß man: Die Dia­gno­se Heu­schnup­fen nimmt in fast jeder Alters­klas­se zu. Wich­tig ist es, den Heu­schnup­fen zu behan­deln. „Es läuft nicht ein­fach nur ein biss­chen die Nase oder die Augen jucken. Das Immun­sys­tem ist in eine Schief­la­ge gera­ten“, sagt Apo­the­ke­rin Cath­rin Pel­zer aus Boden­heim im Gesund­heits­ma­ga­zin „Apo­the­ken Umschau“.

Aggres­si­ve Pol­len durch Luftverschmutzung

Am häu­figs­ten kommt die All­er­gie bei Men­schen zwi­schen 45 und 54 Jah­ren und bei Jugend­li­chen vor. Den größ­ten Zuwachs gab es von 2010 bis 2020 bei den über 80-Jäh­ri­gen. Für die­se Ent­wick­lung gibt es unter­schied­li­che Grün­de. Einer ist laut Prof. Dr. Lud­ger Klimek, Lei­ter des Zen­trums für Rhi­no­lo­gie und All­er­go­lo­gie in Wies­ba­den, unse­re immer kei­mär­me­re Umge­bung: „Wir leben in einer Umge­bung, in der das Immun­sys­tem nicht mehr stän­dig gegen poten­zi­ell schäd­li­che Stof­fe kämp­fen muss.“

Trotz­dem sucht das Immun­sys­tem stän­dig nach Sub­stan­zen, die dem Kör­per scha­den könn­ten. Weil es sel­ten wel­che fin­det, fehlt ihm qua­si das Trai­ning. Dann kann sich unser Abwehr­sys­tem auch mal irren. Es iden­ti­fi­ziert zum Bei­spiel harm­lo­se Pol­len als gefähr­lich und löst eine Immun­re­ak­ti­on aus. „Bei älte­ren Men­schen steigt die Wahr­schein­lich­keit, dass das Immun­sys­tem irgend­wann einen sol­chen Feh­ler macht“, so Klimek. Ein wei­te­rer Grund ist die zuneh­men­de Luft­ver­schmut­zung, die dazu führt, dass man­che Baum­ar­ten mehr und aggres­si­ve­re Pol­len produzieren.

All­er­gie ruhig­stel­len mit Immuntherapie

Hei­len kann man Heu­schnup­fen zwar nicht, aber in vie­len Fäl­len die Sym­pto­me aus­rei­chen lin­dern, etwa mit rezept­frei­en Arz­nei­en aus der Apo­the­ke. „Idea­ler­wei­se behan­delt man die Sym­pto­me von Heu­schnup­fen nicht mit Tablet­ten, son­dern erst ein­mal lokal“, sagt Apo­the­ke­rin Pel­zer in der „Apo­the­ken Umschau“. Sind nur die Augen betrof­fen, hel­fen ent­spre­chen­de Augen­trop­fen. Geht es um die Nase, wer­den in der Regel anti­all­er­gi­sche Nasen­sprays emp­foh­len, die auch Kor­ti­sonent­hal­ten. Das ver­rin­gert die Ent­zün­dungs­re­ak­ti­on in der Schleim­haut. Vor­teil: Man ver­mei­det mög­li­che Wech­sel­wir­kun­gen mit ande­ren Medi­ka­men­ten oder Kor­ti­son-Neben­wir­kun­gen, da das Mit­tel nur in der Nase wirkt. Reicht die Behand­lung mit Spray oder Trop­fen nicht aus, kön­nen Tablet­ten (Anti­hist­ami­ni­ka) helfen.

Mit einer spe­zi­fi­schen Immun­the­ra­pie, auch Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung genannt, lässt sich die All­er­gie für eini­ge Jah­re oder sogar dau­er­haft ruhig­stel­len. Das lohnt sich auch noch in höhe­rem Alter. Denn: „Man­che Men­schen gehen in der Heu­schnup­fen­zeit nicht mehr nach drau­ßen und igeln sich zu Hau­se ein“, sagt Lud­ger Klimek. Das kön­ne nicht nur die All­er­gie ver­schlech­tern, son­dern auch den all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stand. Betrof­fe­ne soll­ten des­halb das Pro­blem aktiv ange­hen, rät der All­er­go­lo­ge: „Nie­mand soll­te ver­su­chen, ein­fach durchzuhalten.“

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Quel­le: Katha­ri­na Neff-Neu­dert, PR-Mana­ger, Wort & Bild Ver­lags­grup­pe, Apo­the­ken Umschau
Ori­gi­nal-Con­tent von: Wort & Bild Ver­lags­grup­pe – Gesund­heits­mel­dun­gen, über­mit­telt durch news aktuell

Bild: Heu­schnup­fen. War­um man die All­er­gie behan­deln sollte.

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