Nährstoffmangel oder zu viel des Guten? Frühjahrsdüngung, so sorgen Gartenfans für blühendes Leben …

Frühjahrsdüngung: So sorgen Gartenfans für blühendes Leben

Hob­by­gärt­ne­rin­nen und Hob­by­gärt­ner wis­sen: Dün­gen zählt zu den wich­tigs­ten Maß­nah­men der Gar­ten­ar­beit im Früh­jahr, um Pflan­zen einen best­mög­li­chen Start in die neue Frei­luft-Sai­son zu ermög­li­chen. Die­se erhal­ten not­wen­di­ge Nähr­stof­fe und kön­nen Ener­gie für die nun anste­hen­de Wachs­tums­pha­se auf­bau­en. Damit jede Pflan­ze genau das bekommt, was sie zum Wach­sen braucht, soll­ten Gar­ten­fans bei der Wahl des Dün­gers und des­sen Anwen­dung auf bestimm­te Din­ge achten.

Pflan­zen benö­ti­gen Stick­stoff, Phos­phor und Kali­um, um sich opti­mal ent­wi­ckeln zu kön­nen. Das gilt sowohl für neue Pflan­zen, die in die­sen Wochen in Beet oder Kübel ein­ge­setzt wer­den, als auch für vor­han­de­ne Pflan­zen, die ihre Win­ter­ru­he been­den. Daher ist der Ein­satz eines Uni­ver­sal­dün­gers, der alle die­se Nähr­stof­fe in einem aus­ge­wo­ge­nen Ver­hält­nis ent­hält, grund­sätz­lich möglich.

Je nach­dem, ob es sich um Nutz- oder Zier­pflan­zen, Grün- oder Blüh­pflan­zen han­delt, brau­chen die­se jedoch mit­un­ter auch mehr von einem der Nähr­stof­fe. Zur Erklä­rung gibt der Indus­trie­ver­band Agrar e. V. (IVA) einen klei­nen Über­blick über den jewei­li­gen Nähr­stoff und sei­ne Wirkung:

  • – Stick­stoff sorgt ins­ge­samt für das Wachs­tum der Pflan­ze sowie spe­zi­ell auch der Blät­ter und ist daher für alle Pflan­zen glei­cher­ma­ßen wichtig.
  • – Phos­phor unter­stützt die Blü­ten- und Frucht­bil­dung und stärkt die Wur­zel­bil­dung sowie das Immunsystem.
  • – Kali­um för­dert die Geschmacks­in­ten­si­tät von Früch­ten und hilft beim Auf­bau der Wider­stands­fä­hig­keit gegen Schäd­lin­ge, Hit­ze sowie Frost.

Wer sei­ne Pflan­zen beim Start in die neue Sai­son opti­mal unter­stüt­zen möch­te, kann daher im Gar­ten­fach­han­del oder Bau­markt nach Spe­zi­al­dün­gern schau­en. Vie­le Her­stel­ler haben in ihrem Ange­bot ver­schie­de­ne Dün­ger mit einer pflan­zen­be­zo­ge­nen opti­mier­ten Nähr­stoff­zu­sam­men­set­zung, wie zum Bei­spiel Dün­ger für Rosen, medi­ter­ra­ne Pflan­zen oder Obst und Gemü­se. Sol­che Spe­zi­al­dün­ger loh­nen sich ins­be­son­de­re, wenn im Gar­ten, auf der Ter­ras­se oder dem Bal­kon meh­re­re Pflan­zen mit den­sel­ben Nähr­stoff­vor­lie­ben vor­han­den sind.

Des Wei­te­ren bie­tet der Gar­ten­fach­han­del auch Ein­zel­dün­ger, also bestehend aus einem Nähr­stoff, an. Die­se sind vor­ran­gig bei Man­gel­er­schei­nun­gen emp­feh­lens­wert, da sie das Defi­zit des einen Nähr­stoffs aus­glei­chen, ohne die Pflan­ze mit den ande­ren Nähr­stof­fen zu über­las­ten. Damit kön­nen bei Bedarf auch zusätz­li­che Nähr­stof­fe ver­ab­reicht wer­den, die nicht unbe­dingt in jedem Uni­ver­sal­dün­ger ent­hal­ten sind, wie etwa Magne­si­um oder Kalzium.

Nähr­stoff­man­gel oder zu viel des Guten?

Nicht nur ein Man­gel an Nähr­stof­fen kann die Pflan­zen­ge­sund­heit beein­träch­ti­gen. Dr. Regi­na Fischer vom IVA weist auch auf Kon­se­quen­zen einer Über­ver­sor­gung hin: „Weicht das Pflan­zen­ge­we­be auf, kann das ein Hin­weis auf zu viel Stick­stoff sein. Eine Über­do­sie­rung an Phos­phor kann zu Wachs­tums­stö­run­gen füh­ren. Und Wur­zel­ver­bren­nun­gen, Blatt­schä­den oder Küm­mer­wuchs sind oft ein Zei­chen einer über­höh­ten Kali­um­zu­fuhr.“ Zudem kann eine Über­do­sie­rung schäd­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt haben. Die Pflan­zen­ex­per­tin rät daher, die Dosie­rungs­an­lei­tun­gen auf der Dün­ge­mit­tel­ver­pa­ckung immer genau zu befol­gen. Gleich­zei­tig ist es wich­tig, die Pflan­zen regel­mä­ßig zu kon­trol­lie­ren, um sowohl Man­gel als auch Über­ver­sor­gung früh­zei­tig zu erken­nen und zu beheben.

pH-Wert im Boden beachten

Für eine üppi­ge Vege­ta­ti­ons­zeit ist auch die Boden­qua­li­tät im Gar­ten­beet ent­schei­dend. Ins­be­son­de­re der pH-Wert hat einen hohen Ein­fluss und soll­te regel­mä­ßig mit Tests aus dem Gar­ten­fach­han­del über­prüft wer­den. Ist der Boden zu sau­er (pH-Wert <5,5), kann der Boden Nähr­stof­fe kaum oder gar nicht auf­neh­men. Das Dün­gen bleibt dann ohne Ergeb­nis. Hier hilft es, den Boden bezie­hungs­wei­se den pH-Wert mit­tels Kalk zu erhöhen.

Wei­te­re Kri­te­ri­en: orga­nisch, mine­ra­lisch, fest oder flüssig

Wer vor dem umfang­rei­chen Ange­bot an Dün­ge­mit­teln steht, hat zudem die Wahl, wenn es um die Nähr­stoff­ba­sis geht. Für eine unmit­tel­ba­re Nähr­stoff­ver­sor­gung kann zu einem mine­ra­li­schen Dün­ger gegrif­fen wer­den, da die was­ser­lös­li­chen Mine­ral­sal­ze umge­hend auf­ge­nom­men wer­den kön­nen. Orga­ni­sche Dün­ger benö­ti­gen län­ger, um zu wir­ken, da sie erst durch Mikro­or­ga­nis­men im Boden zer­setzt wer­den müssen.

Die Fra­ge nach Flüs­sig­dün­ger oder Gra­nu­lat kann dar­über ent­schie­den wer­den, ob es sich um eine Kübel- oder Frei­land­pflan­ze han­delt. Bei Kübel- bezie­hungs­wei­se Topf­pflan­zen ist nur ein begrenz­tes Erd­vo­lu­men vor­han­den, also auch eine begrenz­te Spei­cher­ka­pa­zi­tät. Flüs­sig­dün­ger kann die Nähr­stof­fe am schnells­ten bereit­stel­len. Da sie nach kur­zer Zeit aus der Erde aus­ge­spült wer­den, soll­te Flüs­sig­dün­ger in regel­mä­ßi­gen Abstän­den ange­wen­det wer­den. In Gra­nu­lat­form ist der Dün­ger vor allem für den ers­ten Ein­satz im Gar­ten­beet zu Beginn der Wachs­tums­zeit emp­feh­lens­wert, da die Wir­kung län­ger anhält.

Auch Zim­mer­pflan­zen im Früh­jahr düngen

Übri­gens: Auch Zim­mer­pflan­zen freu­en sich mit dem wie­der­keh­ren­den Früh­ling über eine Dün­ger­ga­be. Denn genau wie die Pflan­zen drau­ßen haben sie in den Win­ter­mo­na­ten nur wenig Licht erhal­ten. Sobald aber die Son­nen­schein­dau­er und ‑inten­si­tät zunimmt, benö­ti­gen Zim­mer­pflan­zen eben­falls wie­der mehr Nährstoffe.

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Chris­ti­na Car­ty-Bode, c/​o WPR COM­MU­NI­CA­TI­ON, Indus­trie­ver­band Agrar e. V. (IVA)
Ori­gi­nal-Con­tent von: Indus­trie­ver­band Agrar e.V. (IVA), über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift: Gar­ten­freun­de wis­sen… Dün­gen zählt zu den wich­tigs­ten Maß­nah­men der Gar­ten­ar­beit im Frühjahr

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