Alles und sofort erledigen und damit schnell im Burnout landen?

AOK-Online-Programm hilft auch im Hochsauerlandkreis, den Druck rauszunehmen

Hoch­sauer­land­kreis: Präkras­ti­na­ti­on tritt immer häu­fi­ger im Arbeits­all­tag auf. Sie ist ein Phä­no­men der Neu­zeit, denn die Digi­ta­li­sie­rung und moder­ne Arbeits­welt begüns­ti­gen das Präkras­ti­nie­ren. Wer dazu neigt, meint, Auf­ga­ben immer sofort erle­di­gen zu müs­sen. Das bedeu­tet oft Stress. Die­se Über­mo­ti­va­ti­on kann auch weit­rei­chen­de Fol­gen haben. Sie fan­gen schon ganz ein­fach an: Wer zu schnell und unüber­legt arbei­tet, macht eher Feh­ler. Das kann bei beruf­li­chen Auf­ga­ben pas­sie­ren, aber auch bei wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen. „Präkras­ti­na­ti­on“ klingt zunächst ein­mal sehr moti­viert. Die Betrof­fe­nen wol­len Auf­ga­ben direkt abar­bei­ten, um sie aus dem Kopf zu bekom­men – oder auch, um sich Aner­ken­nung zu ver­schaf­fen. „Das kann aber auch schnell in einem Burn­out enden“, so Sven Diet­rich Spe­zia­lis­tin für psy­cho­so­zia­le Gesund­heit der AOK NordWest. 

Das stän­di­ge Erle­di­gen von Auf­ga­ben ohne Pau­sen bringt nicht die erhoff­te Entlastung. 

Denn kaum ist eine Auf­ga­be erle­digt, kommt auch schon die nächs­te. Diet­rich: „Durch die moder­ne Tech­nik sind wir immer und über­all erreich­bar und die Erwar­tungs­hal­tung steigt“, was sich zum Bei­spiel an dem häu­fig ver­wen­de­ten Begriff ‚asap‘ – ‚as soon as pos­si­ble‘, zu Deutsch: ‚so schnell wie mög­lich‘ aus­drückt. Es ent­steht eine Über­mo­ti­va­ti­on, die durch­aus nega­ti­ve Fol­gen haben kann: „Wir sind nur noch dar­an inter­es­siert, die To-do-Lis­te schnell abzu­ha­ken. Dabei kann es leicht zu Unge­nau­ig­kei­ten und Feh­lern kom­men oder sogar zu fal­schen Ent­schei­dun­gen“, meint Dietrich.

Vor allem im Joball­tag kommt es häu­fig zu Präkras­ti­na­ti­on – manch­mal auch der Grund dafür, dass pri­va­te Ter­mi­ne und Ver­pflich­tun­gen ver­scho­ben wer­den. Wegen der vie­len als wich­tig und drin­gend emp­fun­de­nen Auf­ga­ben im Beruf kom­men Frei­zeit, Part­ner oder Kin­der dann oft zu kurz. „Die Last uner­le­dig­ter Auf­ga­ben löst bei Betrof­fe­nen so star­ken Stress aus, dass sie die Auf­ga­ben schnell erle­di­gen wol­len, um den Stress abzu­bau­en. Dabei lässt sich die­se Belas­tung durch ein über­leg­tes Arbeits­ma­nage­ment und geziel­te Pau­sen genau­so gut redu­zie­ren“, sagt Diet­rich und hat als Tipps für den Job zum Beispiel: 

Als ers­ten Schritt emp­fiehlt er, Auf­ga­ben zu priorisieren:

Sich vor der Arbeit einen Über­blick ver­schaf­fen und die Auf­ga­ben nach Wich­tig­keit ord­nen und abar­bei­ten. E‑Mails nicht immer sofort nach Ein­gang lesen, son­dern nur zu bestimm­ten Zei­ten und nach Dring­lich­keit bear­bei­ten. Das hilft, im Arbeits­fluss zu blei­ben. Han­dys soll­ten nicht mit in Mee­tings genom­men oder dort aus­ge­schal­tet wer­den. Das ver­mei­det Stress durch Mul­ti­tas­king. Damit kön­nen Arbeits­pro­zes­se und Ergeb­nis­se wirk­lich wahr­ge­nom­men werden.

Diet­rich: „Vor­aus­set­zung ist auch, dass sich die Betrof­fe­nen selbst bewusst machen, was wirk­lich wich­tig und drin­gend ist. Und die­sen Schritt über­sprin­gen Präkras­ti­nie­rer eher, arbei­ten Auf­ga­ben zwang­haft schnell ab und legen damit den Grund­stein für die Ent­wick­lung eines Burnouts.“

„Hier kann das kos­ten­freie AOK-Online-Pro­gramm ‚Stress im Griff‘ hel­fen. Im Gegen­satz zu vie­len ande­ren Anti-Stress-Ange­bo­ten geht es bei die­sem Pro­gramm nicht nur dar­um, bereits ent­stan­de­nen Stress durch Ent­span­nungs­tech­ni­ken zu lin­dern, son­dern den Stress gar nicht erst ent­ste­hen zu las­sen“, so Dietrich.

Wei­te­re Infos im Inter­net unter www​.stress​-im​-griff​.de und unter aok​.de in der Rubrik ‚Leis­tun­gen und Ser­vices‘ unter Gesundheitskursen. 

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Quel­le: Bir­te Jan­sen, Spe­zia­lis­tin Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West, Die Gesund­heits­kas­se.

Bild 1: Stress­ge­plag­te Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis fin­den mit ‚Stress-im-Griff‘ ein kos­ten­frei­es Online-Ange­bot der AOK vor, das vie­le wert­vol­le indi­vi­du­el­le Hil­fen gibt, um den All­tag bes­ser bewäl­ti­gen zu können.
Foto: AOK/​Colourbox/​hfr.
 

Praekrastination Bericht

Bild 2: Stän­dig und über­all erreich­bar: Han­dys, Tablets machen es mög­lich. Auch das kann jedoch dazu füh­ren, dass nur noch das schnel­le Erle­di­gen zählt. Das kön­nen Stress­aus­lö­ser sein.
Foto: AOK/​Colourbox/​hfr.

“Alles und sofort erle­di­gen und damit schnell im Burn­out landen?”

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