Über 100 Litern Regen pro Quadratmeter: Dauerregen wird Gewässerpegel bis Weihnachten deutlich steigen lassen

Wettermodelle rechnen bis Heiligabend mit teils über 100 Litern Regen pro Quadratmeter

Dem Ruhr­ein­zugs­ge­biet steht über die Weih­nachts­fei­er­ta­ge unge­müt­li­ches Wet­ter mit ergie­bi­gen Regen­fäl­len bevor. In sei­ner heu­ti­gen Wet­ter­vor­her­sa­ge für Nord­rhein-West­fa­len rech­net der Deut­sche Wet­ter­dienst mit Nie­der­schlags­men­gen, die sich im Berg­land bis Hei­lig­abend auf 80 bis 110 Liter pro Qua­drat­me­ter, im Flach­land auf 30 bis 70 Liter pro Qua­drat­me­ter sum­mie­ren kön­nen. Allen­falls in den Hoch­la­gen des Sau­er­lands fällt vor­über­ge­hend auch etwas Schnee, der aller­dings auf­grund der rela­tiv hohen Tem­pe­ra­tu­ren nicht lie­gen­blei­ben, son­dern eben­falls bald zum Abfluss kom­men wird.

Der Ruhr­ver­band hat seit ver­gan­ge­nem Mon­tag, dem 18. Dezem­ber, bis zum heu­ti­gen Don­ners­tag den Stau­in­halt sei­ner Tal­sper­ren um gut 13 Mil­lio­nen Kubik­me­ter ver­rin­gert und so den bereits vor­han­de­nen Frei­raum zur Min­de­rung etwa­iger Hoch­was­ser­spit­zen erhöht. Heu­te um 7.00 Uhr betrug die Abga­be aus dem gesam­ten Tal­sper­ren­sys­tem des Ruhr­ver­bands 93,1 Kubik­me­ter pro Sekun­de bei einem Gesamt­zu­fluss von 50,6 Kubik­me­ter pro Sekun­de. Der aktu­el­le Füll­stand des Tal­sper­ren­sys­tems liegt bei 82,2 Pro­zent, sodass momen­tan ein Frei­raum von 82,4 Mil­lio­nen Kubik­me­tern zum Rück­halt des zuflie­ßen­den Was­sers zur Ver­fü­gung steht.

Dabei darf jedoch nicht ver­ges­sen wer­den, dass die Ein­zugs­ge­bie­te der Ruhr­ver­band­s­tal­sper­ren weni­ger als ein Vier­tel (23 Pro­zent) des gesam­ten Ruhr­ein­zugs­ge­bie­tes aus­ma­chen und nur Nie­der­schlä­ge, die inner­halb die­ser Tal­sper­ren­ein­zugs­ge­bie­te zum Abfluss kom­men, in den Tal­sper­ren zurück­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Tal­sper­ren kön­nen Hoch­was­ser daher nur min­dern, aber nicht verhindern.

Es ist ange­sichts der pro­gnos­ti­zier­ten Regen­men­gen in den kom­men­den Tagen von einem deut­li­chen Anstieg der Gewäs­ser­pe­gel im gesam­ten Ruhr­ein­zugs­ge­biet und einem Über­schrei­ten der ent­spre­chen­den Infor­ma­ti­ons­wer­te für Hoch­was­ser an Pegeln aus­zu­ge­hen. Stän­dig aktua­li­sier­te Infor­ma­tio­nen zur Hoch­was­ser­si­tua­ti­on gibt es im Hoch­was­ser­por­tal des Lan­des NRW unter www​.hoch​was​ser​por​tal​.nrw​.de, in der App „Mei­ne Pegel“ des län­der­über­grei­fen­den Hoch­was­ser­por­tals sowie auf den Sei­ten des Ruhr­ver­bands und sei­ner Tal­sper­ren­leit­zen­tra­le: www​.tlz​-ruhr​.de www​.ruhr​ver​band​.de/​f​l​u​e​s​s​e​-​s​e​e​n​/​t​a​l​s​p​e​r​r​e​n​s​t​e​u​e​r​ung

  • Zum Hin­ter­grund: An den Hoch­was­ser­mel­de­pe­geln sind drei gewäs­ser­spe­zi­fi­sche Informationswerte
  • hin­ter­legt. Die­se Infor­ma­ti­ons­wer­te wer­den durch die Bezirks­re­gie­run­gen pegel­spe­zi­fisch festgelegt.
  • Infor­ma­ti­ons­wert 1: Beginn der Aus­ufe­rung des Gewäs­sers; land- und forst­wirt­schaft­li­che Flä­chen und
  • Ver­kehrs­flä­chen kön­nen über­flu­tet werden.
  • Infor­ma­ti­ons­wert 2: Gefahr der Über­flu­tung ein­zel­ner bebau­ter Grund­stü­cke oder Infrastruktur-
  • ein­rich­tun­gen.
  • Infor­ma­ti­ons­wert 3: Gefahr der Über­flu­tung von bebau­ten Gebie­ten oder Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen in
  • grö­ße­rem Umfang.

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Quel­le: Mar­kus Rüdel, Pres­se­spre­cher, Ruhr­ver­band, Unternehmenskommunikation
Foto­credit: Ado­be­Stock 323853526 / Brisystem

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