Deutschlandticket ganz und gar nicht gesichert! Verantwortung bleibt an den Kommunen hängen. NRW-Kreise fordern Finanzierungsgarantie

Deutsch­land­ti­cket: NRW-Krei­se for­dern Finan­zie­rungs­ga­ran­tie bis Ende des Jahres 

Der Land­kreis­tag NRW warnt vor zu gro­ßem Opti­mis­mus beim Deutsch­land­ti­cket. Kom­mu­na­le Auf­ga­ben­trä­ger brau­chen jetzt eine Finan­zie­rungs­ga­ran­tie, sonst könn­te der Ein­heits­ta­rif im nächs­ten Jahr bröckeln.

„Das Deutsch­land­ti­cket ist ganz und gar nicht gesi­chert“. Bereits im Lau­fe des Jah­res 2024 könn­ten ers­te Tarif­an­pas­sun­gen anste­hen“, warnt der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Land­kreis­tags NRW (LKT NRW), Dr. Mar­tin Klein, und for­dert ver­bind­li­che Zusa­gen von Bund und Land bis Ende des Jah­res. Seit dem 1. Okto­ber 2023 gebe es schon kei­ne Preis­bin­dung durch den Bund und die Über­nah­me der finan­zi­el­len Risi­ken durch Bund und Län­der lau­fe Ende des Jah­res ab. Die Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz hät­te mit der Auf­schie­bung der Finan­zie­rungs­lö­sung das wirt­schaft­li­che Risi­ko für das Deutsch­land­ti­cket vor­erst auf die Kom­mu­nen abge­wälzt und damit den Ein­heits­ta­rif in Fra­ge gestellt.

„Ab Janu­ar bleibt die finan­zi­el­le Ver­ant­wor­tung für das Deutsch­land­ti­cket an den Kom­mu­nen hän­gen“, kri­ti­siert Klein. Die Krei­se als Auf­ga­ben­trä­ger des ÖPNV müss­ten in den Kreis­ta­gen vor Jah­res­en­de eine Preis­bin­dung für 2024 beschlie­ßen und dann auch die Mehr­kos­ten über­neh­men, die den Ver­kehrs­un­ter­neh­men durch die Min­der­ein­nah­men des Deutsch­land­ti­ckets ent­ste­hen. Doch die Kas­sen der Kom­mu­nen sei­en leer und die erwar­te­ten Ver­lust­aus­glei­che für das Ticket gera­de im länd­li­chen Raum ver­hält­nis­mä­ßig hoch.

„Die Krei­se ste­hen hin­ter dem Deutsch­land­ti­cket und haben die schnel­le flä­chen­de­cken­de Ein­füh­rung unter­stützt. Es ist den Kreis­ta­gen bei der aktu­el­len Finanz­la­ge aber nicht zuzu­mu­ten, dass sie nun die finan­zi­el­len Risi­ken für das Bun­des­pro­jekt ver­ant­wor­ten sol­len“, unter­strich Klein. Der LKT NRW for­dert eine gesetz­li­che Anord­nung für das Deutsch­land­ti­cket durch das Land – etwa im ÖPNV-Gesetz. „Bund und Land müs­sen die Finan­zie­rung des Deutsch­land­ti­ckets noch in die­sem Jahr in vol­lem Umfang garan­tie­ren. Das Land muss klar­stel­len, dass es die finan­zi­el­le und admi­nis­tra­ti­ve Ver­ant­wor­tung für die Umset­zung des Deutsch­land­ti­ckets trägt.“

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Quel­le: Vere­na Brie­se, Pres­se­we­sen, Öffent­lich­keits­ar­beit, Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen
Foto­credit: Ado­be­Stock 589012132 Edi­to­ri­al Use Only / Brisystem

 

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