Zoos kämpfen gegen weltweites Artensterben – Bedeutung für den Artenschutz …

Verband der Zoologischen Gärten begrüßt IUCN-Positionspapier zur Bedeutung von Zoos für den Artenschutz – Zoos kämpfen gegen weltweites Artensterben

Vie­le Zoos, Aqua­ri­en und bota­ni­sche Gär­ten leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag, um gegen das glo­ba­le Arten­ster­ben anzu­kämp­fen. Das bestä­tigt das neue Posi­ti­ons­pa­pier der Welt­na­tur­schutz­uni­on (IUCN), das heu­te der inter­na­tio­na­len Öffent­lich­keit vor­ge­stellt wird.

“Es ist nie zu spät”. Arten kön­nen sich in der Wild­nis erho­len, wenn sie durch gut geführ­te Popu­la­tio­nen in mensch­li­cher Obhut, wie sie von Zoos, bota­ni­schen Gär­ten und Aqua­ri­en gepflegt wer­den, eine Chan­ce erhal­ten, betont Razan Al Muba­rak, Prä­si­den­tin der IUCN. “Die Stel­lung­nah­me der IUCN Spe­ci­es Sur­vi­val Com­mis­si­on erkennt die füh­ren­de Rol­le von Bota­ni­schen Gär­ten, Aqua­ri­en und Zoos an, die die­se Orga­ni­sa­tio­nen in Pra­xis und Wis­sen­schaft des Arten­schut­zes spie­len.” Die IUCN ist die welt­weit größ­te Natur­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on aus Regie­run­gen und Nicht-Regie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen mit über 9.500 Mit­glie­dern aus 186 Staaten.

Der Ver­band der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten (VdZ) ist selbst Mit­glied in der IUCN. Die 71 Zoos im VdZ enga­gie­ren sich viel­fäl­tig für den Erhalt von Tier­ar­ten. So stell­ten sie 2022 über 11 Mil­lio­nen Euro für Arten­schutz­pro­jek­te in den Lebens­räu­men zur Ver­fü­gung oder set­zen For­schungs­pro­jek­te um. Sie betei­li­gen sich an aktu­ell mehr als 400 Euro­päi­schen Erhal­tungs­zucht­pro­gram­men (EEPs), bzw. Euro­päi­schen und inter­na­tio­na­len Zucht­bü­chern und tra­gen so dazu bei, den Erhalt vie­ler bedroh­ter Tier­ar­ten zu gewähr­leis­ten. Die EEPs spie­len eine zen­tra­le Rol­le beim One Plan Approach der IUCN der alle Tie­re zusam­men im Blick hat, die in ihrem ursprüng­li­chen Lebens­raum und die in mensch­li­cher Obhut.

“Wir freu­en uns sehr über die­se Bestä­ti­gung der IUCN, unse­res wich­ti­gen inter­na­tio­na­len Part­ners. Zu lan­ge wur­den Bemü­hun­gen im Arten­schutz iso­liert betrach­tet”, erklärt Vol­ker Homes, Geschäfts­füh­rer des VdZ. “Wir nut­zen unser Netz­werk und unser kol­lek­ti­ves Fach­wis­sen, um den enor­men Ver­lust der bio­lo­gi­schen Viel­falt auf glo­ba­ler Ebe­ne auf­zu­hal­ten”. Wir wis­sen, die Zeit drängt und das Arten­ster­ben erfor­dert alle Anstren­gun­gen, die wir auf­wen­den kön­nen. Und wir wis­sen auch, dass wir immer noch bes­ser wer­den müs­sen in die­sem Kampf. Das Posi­ti­ons­pa­pier der Welt­na­tur­schutz­uni­on zeigt, dass vie­le Zoos bereits jetzt ent­schei­den­de Part­ner im glo­ba­len Über­le­ben von Arten sind und die Gesell­schaft zu mehr Enga­ge­ment inspirieren.

Vie­le Zoos bün­deln ihre Akti­vi­tä­ten in der Stif­tung Arten­schutz, die sich für den Schutz exis­ten­ti­ell bedroh­ter, oft­mals all­ge­mein weni­ger bekann­ter Tier­ar­ten und deren Lebens­raum ein­setzt. Auf der indo­ne­si­schen Insel Sula­we­si enga­giert sie sich gemein­sam mit der loka­len Orga­ni­sa­ti­on Pro­gres Sula­we­si in ver­schie­de­nen Pro­jek­ten. So ist der dort hei­mi­sche Bären­kus­kus unter ande­rem des­halb bedroht, weil er als Deli­ka­tes­se gilt und ger­ne bei Fei­er­lich­kei­ten, wie zum Bei­spiel Hoch­zei­ten ser­viert wird. Die Auf­klä­rung der regio­na­len Bevöl­ke­rung über die bedroh­te Art ist daher ein wich­ti­ger Bau­stein der Arbeit vor Ort. In Deutsch­land ist der Bären­kus­kus im Tier­park Ber­lin zu sehen.

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Quel­le: Astrid Fal­ter, Lei­te­rin Kom­mu­ni­ka­ti­on, Ver­band der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten (VdZ) e.V.
Ori­gi­nal-Con­tent von: Ver­band der Zoo­lo­gi­schen Gär­ten (VdZ), über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift: Die­sen Bären­kus­kus kann man im Tier­park Ber­lin ken­nen­ler­nen. Das Beu­tel­tier ist mit dem Kän­gu­ru ver­wandt und lebt in den tro­pi­schen Regen­wäl­dern Süd­ost­asi­ens. Die meis­te Zeit schla­fen oder ruhen die Tie­re auf einem Baum. Damit spa­ren sie Ener­gie, denn sie bevor­zu­gen die nähr­stoff­ar­men Blätter.

Bildrechte:©Verband der Zoo­lo­gi­schen Gärten
Fotograf:©Tierpark Ber­lin