Wahnwitz der Gesetzgebung: “Alt genug, um für ihr Land zu sterben. Nicht alt genug, um zu wählen.”

Wählen ab 16 Jahren in Bayern – Überparteiliche Initiative Vote16 wird zur Landtagswahl laut

Pünkt­lich zum End­spurt im baye­ri­schen Land­tags­wahl­kampf star­tet die über­par­tei­li­che Initia­ti­ve Vote16 eine bay­ern­wei­te Kam­pa­gne. Aus­ge­hend von der zen­tra­len Idee “Wahn­witz der Gesetz­ge­bung” erzäh­len fünf Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne ihre Geschich­ten, die ver­deut­li­chen: 16-Jäh­ri­ge wer­den in vie­len Lebens­be­rei­chen vom Gesetz in die Pflicht genom­men, ein Mit­spra­che­recht am poli­ti­schen Gesche­hen wird ihnen in Bay­ern aller­dings ver­wehrt. Die bewusst pro­vo­kan­te Kam­pa­gne ist in den nächs­ten Wochen reich­wei­ten­stark prä­sent, bei­spiels­wei­se an 20 groß­flä­chi­gen Pla­kat­wän­den in ganz Bay­ern, auf digi­ta­le Wer­be­flä­chen in Mün­chen und in den sozia­len Medien.

Jan­nik Jürß, Mit­grün­der von Vote16: “In die­sen letz­ten zwei Wochen vor der baye­ri­schen Land­tags­wahl wol­len wir auf die Men­schen auf­merk­sam machen, die zwar einen wich­ti­gen Bei­trag für unse­re Gesell­schaft leis­ten, aber am 08. Okto­ber trotz­dem kei­ne Wahl­ent­schei­dung tref­fen dür­fen. Mit einer pro­vo­kan­ten Kam­pa­gne möch­ten wir ins­be­son­de­re die bis­he­ri­gen Geg­ner in Poli­tik und Gesell­schaft zum Nach­den­ken anre­gen und zei­gen: schon heu­te trau­en wir jun­gen Men­schen sehr viel zu; lasst uns ihnen end­lich auch eine Wahl­ent­schei­dung zutrau­en.” Franz Wacker, eben­falls Mit­grün­der, ergänzt: “Demo­kra­tie geht uns alle an und genau des­we­gen müs­sen wir alle am glei­chen Strang zie­hen. Die Sen­kung des Wahl­al­ters ist hier­für ein ele­men­ta­rer Schritt. Kein alt gegen jung, son­dern ein Miteinander.”

Die zen­tra­len Aus­sa­gen der Akti­on “Wahn­witz der Gesetz­ge­bung” basie­ren auf ech­ten Geschichten:

“Alt genug, um für ihr Land zu ster­ben. Nicht alt genug, um zu wäh­len.” Ker­ry Hop­pe aus Mün­chen ent­schied sich noch als Min­der­jäh­ri­ge für den Dienst in der Bun­des­wehr und star­te­te mit 17 Jah­ren ihre Aus­bil­dung als Reser­ve­of­fi­zie­rin bei der Luft­waf­fe. Die heu­te 22-jäh­ri­ge Sol­da­tin war damals per Gesetz alt genug, um beruf­lich an der Waf­fe aus­ge­bil­det zu wer­den und für ihr Land ein­zu­ste­hen. Aller­dings zu jung, um zu wäh­len. Ker­ry Hop­pe ist Mit­grün­de­rin von Vote16: “Als Min­der­jäh­ri­ge hat mir der Gesetz­ge­ber den Dienst an der Waf­fe bei der Bun­des­wehr zuge­traut, nicht aber die Wahl­ent­schei­dung. Die­se Absur­di­tät hat mich zu Vote16 gebracht und genau die­ser Absur­di­tät wol­len wir mit unse­rer Kam­pa­gne ein Gesicht verleihen.”

“Alt genug, um Leben zu ret­ten. Nicht alt genug, um zu wäh­len.” Die 19-jäh­ri­ge Mia Morell aus Würz­burg enga­giert sich seit dem 14. Lebens­jahr ehren­amt­lich bei der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr. Seit­dem sie 16 Jah­re alt ist, nimmt sie aktiv an Ein­sät­zen teil und ret­tet Leben. Das erlaubt das Gesetz. Wäh­len mit 16 Jah­ren nicht.

“Alt genug, um ihr Herz zu spen­den. Nicht alt genug, um zu wäh­len.” Ska­di Bos­se (17) aus Rothen­burg ist über­zeug­te Organ­spen­de­rin. Das Trans­plan­ta­ti­ons­ge­setzt erlaubt Min­der­jäh­ri­gen ab Voll­endung des 16. Lebens­jahrs die Bereit­schaft zur Organ- und Gewe­be­spen­de. Auch das Gesetz: Mit 16 ist man zu jung, um zu wählen.

“Alt genug, um Steu­ern zu zah­len. Nicht alt genug, um zu wäh­len.” Vin­zenz Stad­ler aus Mün­chen ist einer von fast 80.000 min­der­jäh­ri­gen Men­schen in Deutsch­land, die Steu­ern zah­len. Der 17-jäh­ri­ge Zim­me­rer in Aus­bil­dung ist zwar zu jung, um wäh­len zu dür­fen. Für sei­ne Pflicht als Steu­er­zah­ler hin­ge­gen nicht.

“Alt genug, um das Land zu ernäh­ren. Nicht alt genug, um zu wäh­len.” Eva Keil (23) aus Rohr in Nie­der­bay­ern wur­de mit 16 Jah­ren zur Land­wir­tin, sorgt seit­dem täg­lich für die Grund­er­näh­rung Deutsch­lands und darf sich per Gesetz für die deut­sche Land­wirt­schaft ein­set­zen. Wäh­len mit 16 Jah­ren? Nicht möglich.

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INFO­BOX: Vote16 (vote­six­teen e.V.) wur­de gegrün­det, um sich als unab­hän­gi­ger, über­par­tei­li­cher und gesamt­ge­sell­schaft­li­cher Akteur für eine nach­hal­ti­ge Stei­ge­rung der Wahl­be­tei­li­gung und eine bes­se­re Betei­li­gung jun­ger Men­schen in der Demo­kra­tie ein­zu­set­zen, ins­be­son­de­re durch die Her­ab­set­zung des akti­ven Wahl­al­ters auf 16 Jah­re. Dem Bünd­nis Vote16 haben sich rund 60 Orga­ni­sa­tio­nen und Grup­pie­run­gen ange­schlos­sen. Gemein­sam mit dem Baye­ri­schen Jugend­ring trägt Vote16 das im Mai gestar­te­te Volks­be­geh­ren zur Absen­kung des Wahl­al­ters. Es wer­den 25.000 Unter­schrif­ten von wahl­be­rech­tig­ten Men­schen in Bay­ern benö­tigt, um das Volks­be­geh­ren bean­tra­gen zu können.

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Quel­le: Frie­de­ri­ke von der Kuh­len, PR-AGEN­TUR von der Kuh­len Kom­mu­ni­ka­ti­on GmbH
Ori­gi­nal-Con­tent von: Vote16, über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift: Ker­ry Hop­pe aus Mün­chen ent­schied sich noch als Min­der­jäh­ri­ge für den Dienst in der Bun­des­wehr und star­te­te mit 17 Jah­ren ihre Aus­bil­dung als Reser­ve­of­fi­zie­rin bei der Luft­waf­fe. Die heu­te 22-jäh­ri­ge Sol­da­tin war damals per Gesetz alt genug, um beruf­lich an der Waf­fe aus­ge­bil­det zu wer­den und für ihr Land ein­zu­ste­hen. Aller­dings zu jung, um zu wählen.

Bildrechte:©Vote16
Fotograf:©Vote16