Immer weniger Frauen und Männer im Hochsauerlandkreis gehen zur Krebsfrüherkennung

Chance der frühen Diagnostik nutzen – Immer weniger Frauen und Männer im Hochsauerlandkreis gehen zur Krebsfrüherkennung

Hoch­sauer­land­kreis : Immer noch viel zu wenig Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis nut­zen die Ange­bo­te zur Krebs-Früh­erken­nung. Das geht aus einer aktu­el­len Aus­wer­tung der AOK Nord­West her­vor. Danachwar im ver­gan­ge­nen Jahr gera­de ein­mal jeder fünf­te Mann über 45 Jah­ren (21,2Pro­zent) bei der Krebs­vor­sor­ge. Im Vor­jahr waren es 22,3 Pro­zent. Auch bei den Frau­en ist die Inan­spruch­nah­me wei­ter gesun­ken. In 2022 nutz­ten nur 35,2 Pro­zent der Frau­en ab dem Alter von 20 Jah­ren die Unter­su­chun­gen zur Krebs-Früh­erken­nung, im Ver­gleich zum Vor­jahr mit 35,5 Pro­zent. „Wir appel­lie­ren drin­gend an Frau­en und Män­ner glei­cher­ma­ßen, die kos­ten­frei­en Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen bes­ser zu nut­zen. Früh­erken­nung ver­schafft wert­vol­le Zeit. Je frü­her ein Tumor oder sei­ne Vor­stu­fen erkannt und behan­delt wer­den, des­to grö­ßer sind die Hei­lungs­chan­cen”, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der.

Krebs ist bei Män­nern und Frau­en im Hoch­sauer­land­kreis nach den Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen unver­än­dert die häu­figs­te Todes­ur­sa­che. Umso ver­wun­der­li­cher ist es, dass die Krebs­früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen so wenig genutzt wer­den. „Durch die Krebs­vor­sor­ge ist es mög­lich, bereits Früh­sta­di­en von Krebs zu erken­nen. Des­halb soll­te die Chan­ce der frü­hen Dia­gnos­tik unbe­dingt genutzt wer­den“, so Schnei­der. Nach den der­zeit aktu­ells­ten Zah­len des Krebs­re­gis­ters NRW wur­den im Jahr 2019 ins­ge­samt 149.222 Krebs-Neu­erkran­kun­gen erfasst. Gestor­ben wegen Krebs sind in 2021 laut IT​.NRW ins­ge­samt 50.867 Men­schen. Die hohe Zahl der Neu­erkran­kun­gen zeigt, wie wich­tig es ist, auf Warn­zei­chen des Kör­pers zu ach­ten und Risi­ken nicht zu igno­rie­ren. Finan­zi­el­le Grün­de für das gerin­ge Inter­es­se an der Krebs­vor­sor­ge schei­den jeden­falls aus. „Die gesetz­li­chen Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen wer­den von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen voll­stän­dig bezahlt”, sagt Schnei­der.

Vor­sor­ge wird oft aufgeschoben

Eine bevöl­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ve For­sa-Befra­gung im Auf­trag des AOK-Bun­des­ver­ban­des aus dem Okto­ber 2022 zeigt eine hohe Akzep­tanz für die Krebs­vor­sor­ge : 94 Pro­zent der rund 1.500 Befrag­ten gaben an, dass sie die Unter­su­chun­gen zur Krebs-Früh­erken­nung sinn­voll fin­den. Aller­dings erklär­ten die Hälf­te der Befrag­ten, dass sie das Aus­ma­chen von Ter­mi­nen zur Gesund­heits-vor­sor­ge zumin­dest ab und zu auf­schie­ben wür­den. „Das wich­ti­ge The­ma Krebs­vor­sor­ge soll­te nicht vor sich her­ge­scho­ben wer­den. Mit unse­ren Auf­klä­rungs­maß­nah­men wol­len wir mit dazu bei­tra­gen, dass sich die Men­schen mit die­sem oft­mals unan­ge­neh­men und mit­un­ter auch scham­be­setz­ten The­ma mehr beschäf­ti­gen“, so Schnei­der. Dazu hat die AOK mit dem ‚Vor­sorg-O-Mat‘ ein Online-Ange­bot ent­wi­ckelt, das die wich­tigs­ten Fra­gen zur Krebs­vor­sor­ge beant­wor­tet und auf­zeigt, wann die nächs­ten Krebs-Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen anstehen.

Unter­su­chung für Män­ner ab 45 Jahren

Män­ner haben ab dem Alter von 45 Jah­ren ein­mal im Jahr Anspruch auf Unter­su­chun­gen zur Früh­erken­nung von Krebs­er­kran­kun­gen. Dazu gehö­ren die Unter­su­chung der Pro­sta­ta, der äuße­ren Geschlechts­or­ga­ne sowie das Abtas­ten der regio­nä­ren Lymphknoten. 

Krebs-Früh­erken­nung für Frau­en ab 20 Jahren 

Frau­en haben ab dem Alter von 20 Jah­ren haben ein­mal jähr­lich Anspruch auf Krebs-Früh­erken­nung. Dazu gehö­ren Unter­su­chun­gen der Geschlechts­or­ga­ne und ein Abstrich vom Mut­ter­mund sowie aus dem Gebär­mut­ter­hals. Ab dem 35. Lebens­jahr wird der Abstrich alle drei Jah­re durch­ge­führt, zusätz­lich erfolgt ein Test auf huma­ne Papil­lom­vi­ren (HPV). Ab dem 31. Lebens­jahr ist ein Abtas­ten der Brust und der Ach­sel­höh­len vorgesehen. 

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Quel­le : Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West, Die Gesund­heits­kas­se.

Bild im Bericht : Wenn Krebs früh­zei­tig erkannt wird, bestehen gute Hei­lungs­chan­cen. Daher soll­ten Frau­en und Män­ner im Hoch­sauer­land­kreisdie Chan­ce der frü­hen Dia­gnos­tik nutzen.
Foto:©AOK/hfr.

Bild-Titel : Die Krebs-Früh­erken­nung wird im Hoch­sauer­land­kreis zu wenig genutzt. Dabei wer­den die Unter­su­chun­gen von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen voll­stän­dig bezahlt.
Foto:©AOK/hfr.

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