TÜV SÜD gibt Tipps zum Fritteusen-Kauf: Welche Faktoren beim Kauf einer neuen Fritteuse wichtig sind

Ob klassische Pommes frites, knusprige Meeresfrüchte, frittiertes Gemüse oder Schmalzgebäck – mit Fritteusen können ohne viel Aufwand die unterschiedlichsten Speisen zubereitet werden.

Vor­aus­set­zung für ein genuss­vol­les Ergeb­nis ist ein funk­tio­na­les Gerät mit der pas­sen­den Aus­stat­tung. TÜV SÜD-Pro­dukt­ex­per­te Chris­ti­an Kästl weiß, wel­che Fak­to­ren beim Kauf einer neu­en Frit­teu­se wich­tig sind.

Die pas­sen­de Geräteart 

Ver­brau­cher soll­ten sich zunächst für eine Gerä­te­art ent­schei­den. Dif­fe­ren­ziert wird dabei zwi­schen her­kömm­li­chen Kalt­zo­nen- und Heiß­luft-Frit­teu­sen. Bei her­kömm­li­chen Frit­teu­sen wer­den die Nah­rungs­mit­tel im hei­ßen Öl frit­tiert. Das Heiz­ele­ment befin­det sich an der Unter­sei­te des Geräts und erhitzt das Öl in der Frit­tier­wan­ne von außen. Die Heiz­stä­be kom­men dabei nicht in Kon­takt mit dem Öl. Bei Kalt­zo­nen-Frit­teu­sen hin­ge­gen hängt das Heiz­ele­ment mit etwas Abstand zum Boden frei im Öl. Dadurch bil­det sich am Boden des Frit­tier­be­häl­ters eine Kalt­zo­ne mit einer Tem­pe­ra­tur von rund 70 Grad Cel­si­us. Frit­tier­res­te, die sich dort sam­meln, ver­bren­nen nicht so schnell und ver­un­rei­ni­gen damit auch nicht das Öl, das so häu­fi­ger wie­der ver­wen­det wer­den kann. Außer­dem wird das Risi­ko der Acryl­amid-Bil­dung ver­rin­gert. Die­ser ver­mut­lich krebs­er­re­gen­de Stoff ent­steht ab Tem­pe­ra­tu­ren über 175 Grad Cel­si­us, ins­be­son­de­re bei der Zube­rei­tung von Kar­tof­fel- und Getrei­de­pro­duk­ten. “Bei der Wahl zwi­schen einer her­kömm­li­chen und einer Kalt­zo­nen-Frit­teu­se, soll­te man daher letz­te­rer den Vor­zug geben”, rät der Experte.

Wer Wert auf eine fett­ar­me Ernäh­rung legt, ist mit einer Heiß­luft-Frit­teu­se gut bera­ten. Hier rei­chen schon ein bis zwei Ess­löf­fel Öl aus, um die Spei­sen knusp­rig und gold­braun zu bekom­men. Die gän­gigs­te und preis­wer­te­re Vari­an­te sind Model­le mit Frit­tier­korb, dar­über hin­aus gibt es aber auch Heiß­luft-Frit­teu­sen, die das Frit­tier­gut auto­ma­tisch rüh­ren. Zwar gilt der Geschmack der frit­tier­ten Spei­sen aus einer Öl-Frit­teu­se als inten­si­ver, da sie mehr des Geschmacks­trä­gers Fett auf­neh­men, Her­stel­ler von Heiß­luft-Frit­teu­sen arbei­ten jedoch seit Jah­ren dar­an, den Geschmack mit so wenig Öl wie mög­lich zu optimieren.

Auf die Leis­tung achten

Die Leis­tung einer Frit­teu­se zählt zu ihren wich­tigs­ten Eigen­schaf­ten, denn sie ist maß­geb­lich für die Zube­rei­tungs­dau­er. Bei Gerä­ten für den pri­va­ten Gebrauch liegt die Leis­tung idea­ler­wei­se zwi­schen 1.800 und 3.000 Watt. Je höher die Leis­tung, des­to schnel­ler wird die vor­ge­ge­be­ne Tem­pe­ra­tur erreicht. Auch für das Garen bei nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren emp­feh­len sich Gerä­te mit einer hohen Watt­zahl, da sie die Tem­pe­ra­tur bestän­di­ger hal­ten können.

Fett­füll­men­ge und Fassungsvermögen

Damit die Frit­teu­se zum prak­ti­schen Küchen­hel­fer wird, muss ihre Grö­ße zum indi­vi­du­el­len Bedarf pas­sen. Das Fas­sungs­ver­mö­gen und die Fett­füll­men­ge hän­gen davon ab, für wie vie­le Per­so­nen auf ein­mal wie viel Frit­tier­gut zube­rei­tet wer­den soll. Bei Gerä­ten für Pri­vat­haus­hal­te bewegt sich das Fas­sungs­ver­mö­gen übli­cher­wei­se zwi­schen einem und 3,5 Litern. “Vor dem Kauf soll­te man außer­dem beach­ten, dass die lau­fen­den Kos­ten stei­gen, je grö­ßer die Fett­füll­men­ge ist. Das Öl kann zwar mehr­mals ver­wen­det wer­den, beson­ders wenn es nach der Nut­zung gefil­tert wird. Nach etwa jedem fünf­ten Frit­tier­vor­gang soll­te es aller­dings aus­ge­wech­selt wer­den”, gibt Chris­ti­an Kästl zu bedenken.

Ein­fa­che Reinigung 

Auch der Fak­tor Rei­ni­gung soll­te dar­über hin­aus berück­sich­tigt wer­den. Die Ein­zel­tei­le im Inne­ren der Frit­teu­se soll­ten sich leicht her­aus­neh­men las­sen und bes­ten­falls spül­ma­schi­nen­ge­eig­net sein. Da vor der Rei­ni­gung das Frit­tier­öl ent­fernt wer­den muss, ist ein inte­grier­ter Aus­guss hilf­reich. Vie­le Model­le haben hier einen ein­ge­bau­ten Fil­ter, der Essens­res­te und Ver­schmut­zun­gen vom Öl trennt. Idea­ler­wei­se ver­fügt die Frit­teu­se außer­dem über einen inte­grier­ten Behäl­ter, der sich für die küh­le Lage­rung des gerei­nig­ten Öls eignet.

Fil­ter gegen schlech­te Gerüche

Beim Frit­tie­ren kön­nen unan­ge­neh­me Gerü­che ent­ste­hen. Des­halb soll­ten Ver­brau­cher dar­auf ach­ten, ein Gerät mit Deckel­fil­ter zu wäh­len. Sei­ne Fasern bin­den Geruchs­par­ti­kel und hin­dern sie am Ent­wei­chen in die Raum­luft. “Aller­dings büßen auch die Fil­ter mit der Zeit an Wir­kung ein und müs­sen aus­ge­tauscht wer­den, was je nach Gerät kost­spie­lig sein kann. Auch die­sen Punkt soll­te man beim Neu­kauf beach­ten”, so der Pro­dukt­ex­per­te. Um den Fett­ge­ruch im Zaum zu hal­ten, kann die Frit­teu­se zusätz­lich am Fens­ter plat­ziert wer­den, aber nie unter einer ein­ge­schal­te­ten Dunst­ab­zugs­hau­be. Die Fil­ter der Dunst­ab­zugs­hau­be sind meist mit einer Fett­schicht belegt, die leicht Feu­er fängt. So kann sich im schlimms­ten Fall ein Fett­brand schnell auf die gan­ze Küche ausbreiten.

Prak­ti­sche Features

Eines der wesent­li­chen Sicher­heits­merk­ma­le einer Frit­teu­se ist ein Frit­tier­gut-Korb, der sich bei geschlos­se­nem Deckel absen­ken lässt. So wird das Ver­let­zungs­ri­si­ko durch sprit­zen­des Fett mini­miert. Auch eine gute Wär­me­iso­lie­rung des Geräts ist ein Sicher­heits­aspekt, der nicht zu unter­schät­zen ist. Vor­teil­haft sind hier Gehäu­se aus Kunst­stoff. Wei­te­re hilf­rei­che Fea­tures sind eine Abschalt­au­to­ma­tik, ein Timer mit akus­ti­schem Signal sowie Tem­pe­ra­tur­reg­ler und Sichtfenster.

Auf der Suche nach einer Frit­teu­se, die dem per­sön­li­chen Bedarf gerecht wird, soll­ten alle pro­dukt­spe­zi­fi­schen Eigen­schaf­ten in Betracht gezo­gen wer­den. Dar­über hin­aus kön­nen sich Ver­brau­cher hin­sicht­lich Sicher­heit und Qua­li­tät am Sie­gel für Geprüf­te Sicher­heit (GS-Zei­chen) und dem blau­en TÜV SÜD-Okta­gon orientieren.

Eine Fra­ge des Energieverbrauchs

Wie bei jedem elek­tro­ni­schen Küchen­ge­rät stellt sich auch bei der Frit­teu­se die Fra­ge nach dem Strom­ver­brauch. Der Exper­te hat einen Ener­gie­spar­tipp parat: “Wenn die Frit­teu­se mit der Zeit immer lang­sa­mer arbei­tet und dabei immer mehr Strom ver­braucht, kann natür­lich der Alte­rungs­pro­zess des Geräts dahin­ter­ste­cken. Aber: Oft­mals ist auch eine unzu­rei­chen­de Rei­ni­gung der Grund dafür. Denn eine Frit­teu­se mit ver­krus­te­ten Heiz­ele­men­ten benö­tigt mehr Ener­gie, um das Fett zu erhit­zen. Wer auf eine gründ­li­che Rei­ni­gung ach­tet, hat län­ger etwas von sei­nem Gerät und spart dabei Strom und Geld.”

Quel­le: Dirk Moser-Del­a­ra­mi, TÜV SÜD AG, Unternehmenskommunikation
Ori­gi­nal-Con­tent von: TÜV SÜD AG, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit: ©Redak­ti­on BTL

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