Fast drei Millionen unsichere Windows-Rechner aus Deutschland im Netz

Am 10. Januar 2023 endet der Support von Windows 8.1, ebenso endet der erweiterte kostenpflichtige Support für Windows 7. Ab diesem Zeitpunkt werden keine Sicherheitsupdates mehr veröffentlicht.

Micro­soft bie­tet auch kein Esu-Pro­gramm (Exten­ded Secu­ri­ty Update) für Win­dows 8.1 an. In deut­schen Pri­vat­haus­hal­ten lau­fen noch etwa eine Mil­li­on Rech­ner mit Win­dows 8.1 und fast die dop­pel­te Anzahl mit Win­dows 7 (1,7 Mil­lio­nen). Ins­ge­samt sind noch fast drei Mil­lio­nen Com­pu­ter mit einem unsi­che­ren Betriebs­sys­tem regel­mä­ßig im Netz unter­wegs. Für Anwen­der wird es höchs­te Zeit, den Umstieg zu planen.

„Fast drei Mil­lio­nen unsi­che­re Win­dows-Com­pu­ter sind allein von Deutsch­land aus im Netz unter­wegs. Das sind ticken­de Zeit­bom­ben, denn: Für Cyber­kri­mi­nel­le sind die­se Rech­ner ein­fach zu atta­ckie­ren­de Zie­le. Eine bekann­te und nicht geschlos­se­ne Sicher­heits­lü­cke genügt – und die Com­pu­ter sind schlimms­ten­falls offen wie ein Scheu­nen­tor. Den­noch unter­schät­zen wei­ter­hin vie­le Anwen­der das Sicher­heits­ri­si­ko einer ver­al­te­ten Win­dows-Ver­si­on. Gera­de Betriebs­sys­tem-Dino­sau­ri­er wie Win­dows 7, deren offi­zi­el­les Sup­port-Ende bereits meh­re­re Jah­re zurück­lie­gen, soll­ten end­gül­tig in Ren­te geschickt wer­den. Das glei­che gilt ab 10. Janu­ar 2023 für Win­dows 8.1. Denn auch hier endet der Sup­port und es wird für Pri­vat­an­wen­der kei­ne kos­ten­lo­sen Sicher­heits­up­dates mehr geben. Ich rate drin­gend zum Wech­sel auf aktu­el­le Win­dows-Ver­sio­nen“, sagt Thors­ten Urban­ski, IT-Sicher­heits­exper­te bei ESET.

Fast drei Mil­lio­nen ver­al­te­te Win­dows-PCs im Netz unterwegs

Der Groß­teil der Pri­vat­an­wen­der in Deutsch­land setzt auf ein moder­nes Betriebs­sys­tem (47 Mil­lio­nen). Den­noch sind rund sechs Pro­zent der Nut­zer mit einem ver­al­te­ten Sys­tem im Inter­net unter­wegs (2,95 Mil­lio­nen). Allein 2021 wur­den 1.212 Sicher­heits­lü­cken in Pro­gram­men von Micro­soft ent­deckt. Bei einem ver­al­te­ten Betriebs­sys­tem wer­den die­se jedoch gar nicht mehr von offi­zi­el­len Stel­len doku­men­tiert. „Infor­ma­tio­nen über sol­che Sicher­heits­lü­cken ver­brei­ten sich in Unter­grund­fo­ren rasant und wer­den für eine Viel­zahl von Angriffs­sze­na­ri­en ver­wen­det. Im Scha­dens­fall ist es frag­lich, ob Ver­si­che­run­gen beim Ein­satz ver­al­te­ter Soft­ware über­haupt ein­sprin­gen und nicht ganz die Leis­tung ver­wei­gern, da die­se nicht mehr dem ver­lang­ten Stand der Tech­nik ent­spre­chen. Ein Umstieg auf ein aktu­el­les Betriebs­sys­tem ist nicht nur wün­schens­wert, son­dern unaus­weich­lich. Alles ande­re wäre im Zwei­fels­fall sogar grob fahr­läs­sig,“ erklärt Urban­ski weiter.

Win­dows domi­niert den Betriebssystemmarkt

Vier von fünf Com­pu­tern mit Inter­net­ver­bin­dung in Deutsch­land haben Win­dows als Betriebs­sys­tem instal­liert. Die­ser Anteil ist schon seit eini­gen Jah­ren recht kon­stant. Abge­schla­gen auf dem zwei­ten Platz folgt macOS mit rund 17 Pro­zent. Alter­na­ti­ven wie Linux oder Chro­me OS sind ledig­lich auf etwas über zwei Pro­zent der Rech­ner installiert.

Sicher­heits­tipps der ESET Experten

– Win­dows aktua­li­sie­ren: Auch wenn die Umstel­lung zunächst schwer­fällt, soll­te immer die neu­es­te Win­dows-Ver­si­on genutzt wer­den. ESET emp­fiehlt Anwen­dern den Wech­sel zu einem aktu­el­len Win­dows-Betriebs­sys­tem. Eine Linux-Dis­tri­bu­ti­on kann aber auch eine gute Alter­na­ti­ve darstellen.

– Immer auf dem neu­es­ten Stand sein: Nicht nur das Betriebs­sys­tem, auch die Hard­ware sowie die instal­lier­te Soft­ware soll­ten immer aktu­ell sein. Vom Her­stel­ler bereit­ge­stell­te Updates soll­ten Anwen­der umge­hend ein­spie­len. Emp­feh­lens­wert ist es, die auto­ma­ti­sche Update­funk­ti­on, wenn ver­füg­bar, zu aktivieren.

– Sicher­heits­soft­ware ein­set­zen: Eine moder­ne Inter­net Secu­ri­ty Soft­ware ist Pflicht. Die Sicher­heits­lö­sung muss neben E‑Mails und Web­sei­ten auch Wech­sel­me­di­en wie USB-Sticks, die Netz­werk­schnitt­stel­len und den Arbeits­spei­cher auf Mal­wa­re über­prü­fen. Eben­falls soll­te die Lösung einen Exploit-Blo­cker besit­zen, der im Not­fall zuver­läs­sig schützt, wenn noch kein Update für die jewei­li­ge Soft­ware ver­füg­bar ist.

Quel­le: Chris­ti­an Lueg, Head of Com­mu­ni­ca­ti­on & PR DACH – ESET Deutsch­land GmbH
Micha­el Klat­te, PR Mana­ger DACH – ESET Deutsch­land GmbH
Ori­gi­nal-Con­tent von: ESET Deutsch­land GmbH, über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift: Der Groß­teil der Pri­vat­an­wen­der in Deutsch­land setzt auf ein moder­nes Betriebs­sys­tem (47 Mil­lio­nen). Den­noch sind rund sechs Pro­zent der Nut­zer mit einem ver­al­te­ten Sys­tem im Inter­net unter­wegs (2,95 Millionen).

Bild­rech­te: ESET Deutsch­land GmbH / Foto­graf: ESET