Die Kraft der Sonne nutzen

Im Zuge der Dachsanierung eine Solarnutzung mit einplanen

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sauer­land­kreis : Weni­ger Ener­gie­kos­ten, grö­ße­re Unab­hän­gig­keit vom Ener­gie­markt und die Mög­lich­keit, etwas für die Umwelt zu tun – eine Solar­an­la­ge auf dem eige­nen Dach ist attrak­tiv. Dabei bie­ten Flach­dä­cher bes­te Vor­aus­set­zun­gen für Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen, um Son­nen­en­er­gie in Strom umzu­wan­deln. Das lohnt sich ins­be­son­de­re dann, wenn der selbst erzeug­te Solar­strom zwi­schen­ge­spei­chert wird und unab­hän­gig von der Tages­zeit ver­füg­bar ist. Ein güns­ti­ger Zeit­punkt für die Nach­rüs­tung ist, wenn eine Dach­sa­nie­rung ansteht. Auf drei Fak­ten soll­ten die Eigen­tü­mer achten.

Flachdach Photovoltaik
Mit einer Solar­an­la­ge auf dem Flach­dach wer­den Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser deut­lich auf­ge­wer­tet. Der Strom speist sich aus erneu­er­ba­ren Ener­gien – davon pro­fi­tie­ren auch die Mie­ter. epr/​IVPU/​IMAGO Jochen Tack

Aus­rich­tung und Nei­gung der Solarmodule

Flach­dä­cher haben kei­ne Nord­sei­te. Ohne Eigen­ver­schat­tung sind sie zumeist in ihrer gan­zen Flä­che nutz­bar, sind weder an eine Dach­nei­gung noch an eine vor­ge­ge­be­ne Him­mels­rich­tung gebun­den und gewähr­leis­ten so die opti­ma­le Aus­rich­tung der Solar­mo­du­le zur Son­ne und damit den maxi­ma­len Ener­gie­er­trag. Inzwi­schen wird auch in Ost-West-Aus­rich­tung mon­tiert, um z. B. am Vor­mit­tag und spä­ten Nach­mit­tag Strom pro­du­zie­ren zu kön­nen. Für eine opti­ma­le Flä­chen­nut­zung lie­gen die Nei­gungs­win­kel je nach ört­li­chen Gege­ben­hei­ten und Platz­be­darf zwi­schen 15 und 35 Grad.

Anfor­de­run­gen für Dach­kon­struk­ti­on und Dämmung

Mit einer PV-Anla­ge auf dem Flach­dach ändern sich die Anfor­de­run­gen und die Last­ein­trä­ge in die Dach­kon­struk­ti­on. Das Mon­ta­ge­sys­tem soll­te opti­mal auf die Dach­ge­ge­ben­heit ange­passt sein, sta­ti­sche Vor­ga­ben geprüft und die Modu­le sturm­si­cher ver­an­kert wer­den. Schnee­schich­ten scha­den den Solar­mo­du­len nicht, solan­ge die Last gleich­mä­ßig ver­teilt ist. Das genutz­te Dach muss mit einer hoch­wer­ti­gen, dau­er­haf­ten Abdich­tung und einer druck­fes­ten und wider­stands­fä­hi­gen Däm­mung aus­ge­rüs­tet sein. Ist das nicht der Fall, wird die Dämm­schicht im Lau­fe der Zeit durch die Bean­spru­chung immer mehr zusam­men­ge­drückt, die Abdich­tung beschä­digt und das Dach somit undicht. Hoch bis sehr hoch druck­be­last­ba­re PU-Dämm­stof­fe sind wäh­rend des gesam­ten Lebens­zy­klus eines Solar­dachs funktionstüchtig.

För­de­rung und Baubegleitung

Die KfW för­dert eine PV-Anla­ge mit dem För­der­kre­dit Erneu­er­ba­re Ener­gien – Stan­dard. Auch die Dach­sa­nie­rung kann mit­fi­nan­ziert wer­den. Für Zuschüs­se ist das Lan­des­för­der­insti­tut des betref­fen­den Bun­des­lan­des zustän­dig. Infor­ma­tio­nen gibt es bei der För­der­da­ten­bank des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz. Um För­der­mit­tel zu erhal­ten, muss ein Hand­werks­un­ter­neh­men mit den Arbei­ten beauf­tragt und der För­der­an­trag vor Abschluss des Lie­fer- und Leis­tungs­ver­trags ein­ge­reicht wer­den. Fach­kun­di­ge Unter­stüt­zung bie­ten zuge­las­se­ne Ener­gie­ef­fi­zi­enz-Exper­ten, die in der Exper­ten­lis­te des Bun­des bei der Deut­schen Ener­gie-Agen­tur geführt sind. Für die­se Bau­be­glei­tung gibt es eine zusätz­li­che Förderung.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über genutz­te Dächer unter https://​daemmt​-bes​ser​.de/​w​o​h​n​e​n​-​u​n​d​-​u​m​w​e​l​t​/​k​l​i​m​a​g​e​r​e​c​h​t​-​b​a​uen und www​.home​pla​za​.de.

Bild : Für eine Kom­bi­na­ti­on von Pho­to­vol­ta­ik und Dach­be­grü­nung ist das Flach­dach ide­al. Robus­te, nied­rig wach­sen­de Pflan­zen sor­gen für einen küh­len­den Effekt und schir­men vor UV-Strah­lung ab.

Foto­credits : epr/​IVPU/​Adobe Stock René Notenbomer

Quel­le : IVPU – Indus­trie­ver­band Poly­ure­than-Hart­schaum e. V.

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