Finanzierung der Kirchenasyle vorerst gesichert

Gemeinden unterstützen die Bemühungen / Bedarf ist weiterhin groß

win­ter­berg-total­lo­kal : Soest/​Arnsberg : Ganz bewusst hat sich der Kir­chen­kreis Soest-Arns­berg dazu ent­schie­den, Kir­chen­asyle grund­sätz­lich zu unter­stüt­zen. Jetzt ist auch die Finan­zie­rung dafür weit­ge­hend gesi­chert – zumin­dest bis Ende 2022.

Vier Gemein­den – Bri­lon, Mars­berg, Wes­larn und Gese­ke – bie­ten aktu­ell die­se beson­de­re Form des Schut­zes Geflüch­te­ter vor der Abschie­bung an. Vor jeder Gewäh­rung wer­den die „Fäl­le“ inten­siv geprüft, ehe sich die Pres­by­te­ri­en ent­schei­den, Kir­chen­asyl zu gewähren.

Super­in­ten­dent Dr. Manu­el Schil­ling : „Wir lösen mit den paar Kir­chen­asy­len in unse­rem Kir­chen­kreis nicht die glo­ba­le Flücht­lings­si­tua­ti­on, aber wir geben Chris­tus Platz in unse­ren Her­zen und in unse­ren Räu­men, der vor der Tür steht und anklopft.“

Zehn Kir­chen­asyle – jeweils über meh­re­re Mona­te – hat es in den genann­ten Gemein­den in 2020 gege­ben, sie­ben sind es aktu­ell. In der Ver­gan­gen­heit sind übri­gens nahe­zu alle ange­ord­ne­ten Abschie­bun­gen von den Gerich­ten wie­der auf­ge­ho­ben wor­den, sodass die Kir­chen­asyle vie­le Men­schen – vor allem Frau­en und Kin­der – vor einer unge­wis­sen und unsi­che­ren Zukunft bewahrt haben.

Schil­ling beton­te, dass jedes Kir­chen­asyl eine star­ke Belas­tung für die jewei­li­ge Gemein­de sei – und zwar sowohl per­so­nell als auch finan­zi­ell : „Ich habe aller­größ­ten Respekt vor denen, die das tun.“ Mit der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung, die eini­ge Gemein­den beschlos­sen haben, kann die­se „segens­rei­che Arbeit“ (Schil­ling) nun wei­ter­ge­führt wer­den : „Kir­chen­asyl ist der Sta­chel im Fleisch und darf nicht weg­organ­siert wer­den.“ Der Kir­chen­kreis will die Dis­kus­si­on dar­über wei­ter inten­si­vie­ren und auf eine neue Ebe­ne brin­gen. Daher soll eine Arbeits­grup­pe ein Kon­zept und Leit­li­ni­en erar­bei­ten, damit mög­lichst alle 27 Kir­chen­ge­mein­den dahin­ter ste­hen und die­ses Ange­bot mittragen.

Denn das wird auch in Zukunft bit­ter nötig sein, wie Eli­sa­beth Patzsch, Beauf­trag­te für Flücht­lings­fra­gen im Kir­chen­kreis, bei der Syn­ode deut­lich mach­te : „Mich errei­chen bei­na­he täg­lich neue Anfra­gen. Wir brau­chen daher drin­gend mehr Gemein­den, die Kir­chen­asyl anbie­ten.“ Für den Super­in­ten­den­ten ist das schlicht­weg „ein Gebot der Mensch­lich­keit und der Anstän­dig­keit.“ (Lim)

Bild : Die Kir­chen­ge­mein­de Gese­ke mit Pfar­re­rin Kris­ti­na Ziems­sen enga­giert sich schon seit Jah­ren für Men­schen im Kir­chen­asyl. Auch der syri­schen Fami­lie von Nour Alhou­da und Toch­ter Jolia konn­te so gehol­fen werden.

Foto­credits : Hans-Albert Limbrock

Quel­le : Hans-Albert Lim­b­rock – Ev. Kir­chen­kreis Soest-Arnsberg

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