Bisher keine Einigung in Tarifrunde für Sieger- und Sauerländer Brauereien

NGG fordert Job-Erhalt und Zukunftsperspektive für 740 Beschäftigte bei Veltins in Meschede

win­ter­berg-total­lo­kal : In wirt­schaft­lich schwie­ri­gen Zei­ten für die Braue­rei­en for­dert die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) den Erhalt der 740 Jobs bei Veltins in Mesche­de (Hoch­sauer­land­kreis) und eine „wert­schät­zen­de“ Lohn­er­hö­hung. „Veltins hat wegen der Gas­tro-Lock­downs und abge­sag­ter Ver­an­stal­tun­gen in der Coro­na-Kri­se Ein­bu­ßen beim Fass­bier­ge­schäft zu ver­zeich­nen. Auf der ande­ren Sei­te läuft der Absatz von Fla­schen­bier und alko­hol­frei­en Sor­ten in den Super­märk­ten gut“, sagt Moha­med Bou­dih, Lan­des­vor­sit­zen­der der NGG NRW. In der lau­fen­den Tarif­run­de für die Sie­ger- und Sau­er­län­der Braue­rei­en hät­ten die Unter­neh­men bis­lang kon­struk­ti­ve Gesprä­che ver­wei­gert. „Aber gera­de in der Kri­se kommt es dar­auf an, den Beschäf­tig­ten in der Regi­on eine Per­spek­ti­ve zu geben“, so Ver­hand­lungs­füh­rer Boudih.

Die Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie trä­fen auch die Brau­bran­che. Aller­dings habe die NGG die ange­spann­te Lage in vie­len Betrie­ben im Blick und stel­le kei­ne welt­frem­den For­de­run­gen auf, betont Bou­dih. Die Gewerk­schaft ver­langt eine Beschäf­ti­gungs­si­che­rung, Per­spek­ti­ven für Aus­zu­bil­den­de, ein Modell für Alters­teil­zeit sowie eine „wert­schät­zen­de“ Ent­gelt­er­hö­hung. Bis­her waren zwei Ver­hand­lungs­run­den ohne Ergeb­nis geblieben.

„Veltins ver­zeich­ne­te im ver­gan­ge­nen Jahr einen Absatz­rück­gang von 3,5 Pro­zent, steht damit aber bes­ser da als der Gesamt­markt, der um 5,5 Pro­zent schrumpf­te“, erklärt Bou­dih. Der Absatz mit dem Pil­se­ner aus der Fla­sche sei sogar um 8,6 Pro­zent gestiegen.

„Die Gewerk­schaft weiß um die schwie­ri­ge Situa­ti­on in der Bran­che. Die mode­ra­ten For­de­run­gen haben zum Ziel, die Beschäf­tig­ten und Betrie­be gut durch die Kri­se zu brin­gen“, sagt Bou­dih. Aller­dings dürf­ten sich die Unter­neh­men nicht aus der Ver­ant­wor­tung steh­len. Die Arbeit­ge­ber hat­ten die letz­te Tarif­ver­hand­lung am 16. März nach nur weni­gen Minu­ten abge­bro­chen. „Veltins muss nun Gesprächs­be­reit­schaft zei­gen und sich um eine kon­struk­ti­ve Lösung bemü­hen“, for­dert die NGG. Die Tarif­ver­hand­lun­gen wer­den am 19. Mai fortgesetzt.

Hin­ter­grund : Die Brau­wirt­schaft umfasst in Nord­rhein-West­fa­len zwei Tarif­ge­bie­te. Zu den Sau­er- und Sie­ger­län­der Braue­rei­en zäh­len neben Veltins auch War­stei­ner und Krom­ba­cher mit ins­ge­samt fünf Stand­or­ten in NRW. Für die rhei­nisch-west­fä­li­schen Braue­rei­en wird sepa­rat verhandelt.

Bild : NGG Lan­des­be­zirks­vor­sit­zen­den Moha­med Boudih

Quel­le : GEWERK­SCHAFT NAH­RUNG GENUSS GASTSTÄTTEN

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