Wiese : Klarstellung zur Risikoverteilung in Gewerbemietverhältnissen

Der Deutsche Bundestag hat ein wichtiges Gesetz in Bezug auf eine Klarstellung zur Risikoverteilung im Gewerbemietrecht in der COVID-19-Pandemie auf den Weg gebracht.

win­ter­berg-total­lo­kal : “Mit die­ser Klar­stel­lung wol­len wir Ein­zel­händ­lern, Gas­tro­no­men, Hotel­be­trei­bern und Kul­tur­schaf­fen­den hel­fen, die der­zeit auf­grund der Coro­na-Beschrän­kun­gen um ihre Exis­tenz ban­gen. Wir hal­ten es für falsch, dass die Wirt­schafts­hil­fen bei vie­len durch die Miet­ver­pflich­tun­gen auf­ge­zehrt wer­den. Auch Ver­mie­ter müs­sen aus unse­rer Sicht an dem Risi­ko der Pan­de­mie betei­ligt wer­den.”, so der hei­mi­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dirk Wiese.

„Nach § 7 des Art. 240 EGBGB wer­den dar­um zukünf­tig bei staat­li­chen Maß­nah­men zur Bekämp­fung der COVID-19-Pan­de­mie Umstän­de i.S.d. § 313 Abs. 1 BGB ver­mu­tet, wenn der Mie­ter hier­durch sei­ne Miet­sa­che nicht oder nur mit erheb­li­cher Ein­schrän­kung ver­wen­den kann. Es besteht dann ein Anspruch auf Ver­trags­an­pas­sung – in wel­cher Höhe, ist aller­dings wei­ter­hin vom Ein­zel­fall abhän­gig, denn pau­scha­le Mie­ten­schnit­te wür­den zu unbil­li­gen Ergeb­nis­sen führen.

  • 313 BGB ist zwar schon heu­te (theo­re­tisch) anwend­bar. Jedoch wur­de in der Pra­xis viel­fach von Ver­mie­ter­sei­te behaup­tet, das Gesetz zur Abmil­de­rung der Fol­gen der COVID-19-Pan­de­mie im Zivil‑, Insol­venz- und Straf­ver­fah­rens­recht hät­te einen Aus­schluss der miet­recht­li­chen und des all­ge­mei­nen Leis­tungs­stö­rungs­recht gere­gelt. Die­ser Argu­men­ta­ti­on sind eini­ge Land­ge­rich­te in Deutsch­land gefolgt. Auch waren nach einer Umfra­ge des Han­dels­ver­ban­des des Deut­schen Ein­zel­han­dels 2/3 aller Ver­mie­ter trotz mas­si­ver Umsatz­ein­bu­ßen ihrer Gewer­be­mie­ter nicht zu einer Anpas­sung der Gewer­be­mie­te bereit.

Mit der nun erfol­gen­den Klar­stel­lung stär­ken wir die Ver­hand­lungs­po­si­ti­on der Gewerbemieter.“

Foto­credits : @ Mar­co Urban

Quel­le : Dirk Wie­se, MdB

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