Dispokredite dürfen nicht zur Schuldenfalle werden

Die SPD-Bundestagsfraktion hat heute ihr Positionspaper „Dispozinsen gesetzlich begrenzen“  https://​www​.spdfrak​ti​on​.de/​s​y​s​t​e​m​/​f​i​l​e​s​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​f​r​a​k​t​i​o​n​s​b​e​s​c​h​l​u​s​s​_​d​i​s​p​o​d​e​c​k​e​l​_​2​0​2​0​1​2​1​5​.​pdf beschlossen.

win­ter­berg-total­lo­kal: Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher müs­sen für Kon­to­über­zie­hun­gen mit durch­schnitt­lich knapp zehn Pro­zent pro Jahr unver­hält­nis­mä­ßig hohe Zin­sen zah­len. Bei kon­stant nied­ri­gen Refi­nan­zie­rungs­kos­ten ist das für Ban­ken ein lukra­ti­ves Geschäfts­mo­dell – für vie­le Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher jedoch eine enor­me Kostenbelastung.

Dazu infor­miert Dirk Wie­se, hei­mi­scher SPD Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Frak­ti­ons­vi­ze „Für die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on ist klar: Dis­po­kre­di­te dür­fen nicht zur Schul­den­fal­le wer­den. Wir set­zen uns des­halb dafür ein, dass Dis­po­zin­sen gesetz­lich begrenzt wer­den. Wir wol­len, dass der Zins­satz für ver­ein­bar­te Kon­to­über­zie­hun­gen maxi­mal sechs Pro­zent­punk­te über dem Bezugs­zins­satz lie­gen darf. Bezugs­zins­satz soll­te dabei der Basis­zins­satz oder auch der nied­rigs­te Zins­satz für Raten­fi­nan­zie­run­gen sein. Für dar­über­hin­aus­ge­hen­de gedul­de­te Kon­to­über­zie­hun­gen sol­len Ban­ken kei­ne Zusatz­zin­sen mehr ver­lan­gen dür­fen. Zudem muss sicher­ge­stellt wer­den, dass Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher mög­lichst lücken­los über Kos­ten und Alter­na­ti­ven auf­ge­klärt werden.“

Wie­se erklärt wei­ter: „Gera­de in der Coro­na-Pan­de­mie müs­sen immer mehr Men­schen auf einen Dis­po­si­ti­ons­kre­dit zurück­grei­fen. Die hohen Kos­ten der Kon­to­über­zie­hung sind für Kun­din­nen und Kun­den auf den ers­ten Blick häu­fig kaum ein­zu­schät­zen. Obwohl in vie­len Fäl­len güns­ti­ge­re Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten bei­spiels­wei­se durch Raten­kre­di­te bestehen, wei­sen Ban­ken auf Alter­na­ti­ven meist erst zu spät hin. Wir set­zen uns dafür ein, dass Ban­ken schon nach drei­mo­na­ti­ger Kon­to­über­zie­hung auf güns­ti­ge­re Alter­na­ti­ven hin­wei­sen müs­sen. Zudem sol­len Kre­dit­in­sti­tu­te künf­tig schon bei Ein­räu­mung der Kon­to­über­zie­hung über­sicht­lich dar­stel­len, wel­chen Ein­fluss die Höhe und die Dau­er der Inan­spruch­nah­me auf die Zins­kos­ten haben.

Dar­über hin­aus wol­len wir prü­fen, wel­che Aus­wir­kun­gen das ers­te nach dem Zah­lungs­kon­ten­ge­setz zer­ti­fi­zier­te Ver­gleichs­por­tal auf die Höhe der Dis­po­zin­sen hat. Auf die­ser Grund­la­ge wol­len wir über­prü­fen, ob noch wei­ter­ge­hen­de Maß­nah­men zur Stei­ge­rung der Preis­trans­pa­renz ergrif­fen wer­den müssen.“

Foto­credits: @ Mar­co Urban

Quel­le: Dirk Wie­se, MdB

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