Corona-Hygienemaßnahmen lassen Norovirus-Infektionszahlen purzeln

Deutlich weniger Norovirus-Fälle im Hochsauerlandkreis

win­ter­berg-total­lo­kal : Der Lock­down im Früh­jahr und die stren­gen Hygie­ne­maß­nah­men im Zusam­men­hang mit dem Coro­na­vi­rus las­sen die Noro­vi­rus-Infek­ti­ons­zah­len im Hoch­sauer­land­kreis deut­lich pur­zeln : In den ers­ten zehn Mona­ten die­ses Jah­res wur­den ins­ge­samt nur 63 Fäl­le gemel­det. Im glei­chen Zeit­raum des Vor­jah­res waren es ins­ge­samt 109 Fäl­le. Das teil­te heu­te die AOK Nord­West auf Basis aktu­el­ler Zah­len des Robert-Koch-Insti­tuts (RKI) in Ber­lin mit. „Wir gehen davon aus, dass die ver­stärk­ten Hygie­ne­re­geln im Zusam­men­hang mit der Coro­na-Pan­de­mie zu einem posi­ti­ven Neben­ef­fekt bei den Noro­vi­rus-Infek­ti­ons­zah­len geführt haben“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Wo vie­le Men­schen zusam­men sind, wie bei­spiels­wei­se in Kin­der­gär­ten, Alten­hei­men und Kran­ken­häu­sern, kön­nen sich die Noro­vi­ren sehr schnell aus­brei­ten. Beson­ders betrof­fen sind Kin­der unter fünf Jah­ren und älte­re Men­schen. „Da es kei­ne Imp­fung gegen Noro­vi­ren gibt, ist es umso wich­ti­ger, bestimm­te Hygie­ne­re­geln zu beach­ten, die vor den Erre­gern schüt­zen kön­nen“, sagt Schneider.

Noro­vi­ren sind für einen Groß­teil der nicht-bak­te­ri­el­len Durch­fall­erkran­kun­gen ver­ant­wort­lich. Die Infek­ti­on ver­läuft in der Regel kurz und hef­tig : Sie beginnt plötz­lich mit schwall­ar­ti­gem Erbre­chen oder star­kem Durch­fall. Betrof­fe­ne füh­len sich schwach und matt, haben oft Bauch‑, Kopf- und Glie­der­schmer­zen, gele­gent­lich leich­tes Fie­ber. Dann heißt es : Bett­ru­he ein­hal­ten, viel trin­ken und sich mit Schon­kost begnü­gen. Damit ist die Infek­ti­on nach ein bis zwei Tagen meis­tens über­stan­den. Kin­der und Senio­ren kön­nen bei län­ger anhal­ten­den Durch­fäl­len Kreis­lauf­pro­ble­me bekom­men, weil sie über gerin­ge­re Flüs­sig­keits­re­ser­ven verfügen.

Über Stuhl und Erbro­che­nem schei­den die Erkrank­ten die Viren aus, die dann haupt­säch­lich über eine Schmier­in­fek­ti­on von Mensch zu Mensch oder ver­un­rei­nig­te Gegen­stän­de über­tra­gen wer­den. Die Erre­ger kön­nen auch über die Luft durch klei­ne Tröpf­chen über­tra­gen wer­den. Es kann also rei­chen, sich mit dem Erkrank­ten in einem Zim­mer auf­zu­hal­ten, um sich zu infi­zie­ren. Um nie­man­den anzu­ste­cken, soll­ten die Betrof­fe­nen des­halb bis zwei Tage nach Abklin­gen der Sym­pto­me mög­lichst abge­schirmt blei­ben. Das heißt, Kon­tak­te mit ande­ren Men­schen auf ein Mini­mum redu­zie­ren, eige­ne Hand­tü­cher und Hygie­ne­ar­ti­kel nut­zen, wenn mög­lich auch eine eige­ne Toi­let­te. Und : Kein Essen für ande­re zube­rei­ten, weil die Erre­ger auch an Lebens­mit­teln haf­ten blei­ben kön­nen. Auch auf Tür­klin­ken, Toi­let­ten­sit­zen, Trep­pen­ge­län­dern, Hand­tü­chern, Was­ser­häh­nen und sogar Klei­dungs­stü­cken blei­ben sie vie­le Tage lang infektiös.

Eine grund­le­gen­de Hygie­ne­maß­nah­me ist, sich die Hän­de immer wie­der zwi­schen­durch gründ­lich mit Sei­fe zu waschen. Das gilt für die Erkrank­ten, aber auch für alle ande­ren. Und das gilt vor allem nach dem Toi­let­ten­gang, vor und nach der Küchen­ar­beit und vor dem Essen.

Wei­te­re Hin­wei­se zur Hygie­ne : Obst und Salat gründ­lich waschen, säu­bern und schä­len. Bereits zube­rei­te­te war­me Gerich­te vor dem Ver­zehr gut erhit­zen oder ein­mal auf­ko­chen las­sen. Benutz­tes Besteck und Geschirr mit hei­ßem Was­ser und Spül­mit­tel abschrub­ben oder ein ent­spre­chen­des Pro­gramm für die Geschirr­spül­ma­schi­ne aus­wäh­len. Räu­me regel­mä­ßig lüf­ten und bei der Pfle­ge eines Erkrank­ten und bei Rei­ni­gungs­ar­bei­ten Ein­mal­hand­schu­he und Ein­mal­tü­cher ver­wen­den. Benutz­te Wäsche bei min­des­tens 60 Grad waschen.

Die Hygie­ne­re­geln sind auch dann noch zu beach­ten, wenn die Sym­pto­me bereits abge­klun­gen sind. Denn die Viren wer­den in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer aku­ten Erkran­kung mit dem Stuhl ausgeschieden.

Bild : Die ver­stärk­ten Hygie­ne­re­geln im Zusam­men­hang mit der Coro­na-Pan­de­mie haben zu einem posi­ti­ven Neben­ef­fekt bei den Noro­vi­rus-Infek­ti­ons­zah­len im Hoch­sauer­land­kreis geführt.

Foto­credits : AOK/​hfr.

Quel­le : AOK NordWest

Print Friendly, PDF & Email