Bürgerbeteiligung startet im Januar 2021
winterberg-totallokal : Was und vor allem wann passiert eigentlich etwas mit dem ehemaligen Schul-gebäude in Siedlinghausen. Diese Fragen stellen sich die Siedlinghäuser nicht erst seitdem der letzte Schüler die Schule verlassen hat. Im Frühjahr 2020 sollte daher ein innovativer und kommunikativer Bürger*innenbeteiligungsprozess für ein Nachnutzungskonzept für den Bereich des ehemaligen Schulgebäudes, der umliegenden Flächen sowie des Hauses des Gastes starten. Nach einer Ausschreibung im Jahr 2019 konnte über Städtebaufördermittel des Landes NRW und einen Eigenanteil der Stadt Winterberg das Büro nonconform beauf-tragt werden, das Bürgerbeteiligung abseits der eingefahrenen Wege denkt und angeht. Corona hat den gesamten Prozess dann jedoch gestoppt, da Prozesse mit intensiver Bür-gerbeteiligung nicht mehr umgesetzt werden konnten.
Um trotz Corona nicht noch mehr wertvolle Zeit zu verlieren, starten jetzt die Vorbereitungen für den Beteiligungsprozess, der natürlich so angepasst wird, dass die Beteiligungsformate unter Pandemie-Bedingungen sattfinden können. „Beteiligungsprozesse haben sich ange-sichts der Abstandsregeln verändert. Der Prozess in Siedlinghausen wird sowohl digitale Aspekte, aber auch eine dreitägige Ideenwerkstatt vor Ort umfassen und möglichst viele Siedlinghäuserinnen einbinden“, so Christine Schulte, die bei der Stadt Winterberg federfüh-rend an dem Projekt arbeitet.
Anfang Dezember findet zunächst eine Kick-Off-Veranstaltung für ein Kernteam aus Verwal-tung und den politischen Vertretern aus Siedlinghausen statt. Es geht zunächst darum, den Beteiligungsprozess zu planen und zu strukturieren. Im Januar 2021 soll dann mit der Ideen-sammlung begonnen. Geplant ist, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge sowohl in „Ideenboxen“, die an verschiedenen Stellen in Siedlinghausen aufgestellt werden, einwer-fen, als auch auf einer digitalen Ideenwand eintragen können. Im Zentrum des Prozesses steht dann die 3‑tägige Ideenwerkstatt, die nach der jetzigen Planung im März 2021 stattfin-den könnte. Das Team von nonconform richtet für diese drei Tage eigens ein Büro in Sied-linghausen ein und arbeitet unmittelbar und live vor Ort. Alle Bürgerinnen und Bürger von jung bis alt haben dann die Möglichkeit, ihre Ideen für die neue Dorfmitte einzubringen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Da wegen der Corona-Pandemie die Plätze begrenzt sein werden, soll es außerdem die Möglichkeit geben, die Veranstaltungen in einem Livestream zu verfolgen. Auch von Zuhause können die Bürgerinnen und Bürger sich einbringen und live ihre Kommentare mitteilen und Fragen stellen. Am dritten Abend findet dann eine Ergebnis-präsentation statt. Das Projektteam stellt dann die erarbeiteten Leitlinien vor und zeigt, in welche Richtung sich die Fläche entwickeln soll. Nach der Kick-Off-Veranstaltung Anfang Dezember werden die Bürgerinnen und Bürger über den genauen Ablauf dieser „besonde-ren“ Form von digitaler und analoger Bürgerbeteiligung informiert.
„Ich weiß, dass ich viele Siedlinghäuserinnen und Siedlinghäuser an dem Prozess beteiligen und so die Entwicklung des Nachnutzungskonzeptes aktiv mitgestalten werden. Schließlich sind sie die Experten für ihren eigenen Ort und wissen am besten, was zu ihnen passt“, so Bürgermeister Michael Beckmann der sich darauf freut, mit den Siedlinghäusern an der Zu-kunft der ehemaligen Schule zu arbeiten.
Faktenbox: Nonconform ist auf innovative, nachhaltige und wertbeständige Lösungen speziali-siert, wenn es darum geht, Gebäude oder Flächen zu entwickeln. Die Gesamtkosten für den gesamten Prozess liegen bei rund 100.000 Euro. 60.000 Euro kommen vom Land NRW. 40.000 Euro beträgt der Eigenanteil der Stadt Winterberg. Das Projekt ist Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes der Stadt Winterberg.
Quelle : Rabea Kappe – Stadt Winterberg