Nicht zu schnell, nicht zu dicht – Sicher fahren mit Anhänger

Sicher fahren mit Anhänger – Nicht zu schnell, nicht zu dicht
  • Bela­de­ner Anhän­ger ver­län­gert den Bremsweg
  • Mit unge­wohn­tem Hand­ling ver­traut machen
  • Ladung soll­te immer gut gesi­chert sein

win­ter­berg-total­lo­kal : Ob Grün­schnitt, Bau­ma­te­ri­al oder Sperr­müll : ein klei­ner Pkw-Anhän­ger leis­tet für die etwas grö­ße­ren Trans­por­te rund um Haus und Gar­ten her­vor­ra­gen­de Diens­te. Damit auch Hob­by-Trans­por­teu­re mit dem Last­esel am Heck sicher ans Ziel kom­men, soll­ten sie ein paar Sicher­heits­hin­wei­se der Sach­ver­stän­di­gen von DEKRA beachten.

„Wer nur gele­gent­lich einen Anhän­ger nutzt, soll­te sich nach Mög­lich­keit vor­ab mit dem Hand­ling des Anhän­gers ver­traut machen und auf einer geeig­ne­ten Frei­flä­che das unge­wohn­te Ran­gie­ren üben“, sagt Ste­fa­nie Rit­ter, Unfall­for­sche­rin bei DEKRA. „Vor allem das Rück­wärts­fah­ren ver­langt etwas Übung, da sich der Anhän­ger ent­ge­gen­ge­setzt zu den Vor­der­rä­dern des Pkw bewegt.“ Auch soll­te man prü­fen, ob der Rei­fen­druck stimmt, der Deich­sel­kopf rich­tig ein­ge­ras­tet, das Kabel für die Elek­trik und ggf. das Siche­rungs­seil rich­tig befes­tigt sind.

Schwe­re Tei­le nach unten

Je höher der Schwer­punkt des Anhän­gers, umso höher ist die Kipp­ge­fahr, vor allem in Kur­ven und bei Aus­weich­ma­nö­vern. Des­halb ist beim Bela­den dar­auf zu ach­ten, dass die schwe­ren Tei­le unten lie­gen. Am bes­ten sind sie außer­dem nahe der Ach­se auf­ge­ho­ben ; kei­nes­falls soll­te Schwe­res zu weit nach vorn oder hin­ten. Zudem muss das Lade­gut aus­rei­chend gegen Ver­rut­schen oder Her­ab­fal­len gesi­chert sein. Dage­gen hel­fen Anti-Rutsch-Mat­te, Zurr­gur­te und Abdeck­netz. Ragt die Ladung wei­ter als einen Meter nach hin­ten hin­aus, muss sie mit einer roten Fah­ne (30 x 30 Zen­ti­me­ter) gekenn­zeich­net werden.

Das Ladegut sollte immer gut gesichert sein. 
Das Lade­gut soll­te immer gut gesi­chert sein.

Ach­tung, nicht zu viel Gewicht !

Vor allem beim Trans­port von Bau­ma­te­ri­al heißt es auf­ge­passt, damit man sei­nem Last­esel nicht zu viel auf­bür­det. Bei einem der gän­gi­gen 750 kg-Anhän­ger zum Bei­spiel beträgt die zuläs­si­ge Zula­dung meist gut 600 Kilo­gramm. Ein Über­la­den des Hän­gers kann all­zu leicht zum Unfall führen.

Stütz­last und Anhängelast

Eine wei­te­re wich­ti­ge Grö­ße ist die Stütz­last, mit der die Anhän­ger­deich­sel auf den Kupp­lungs­kopf drückt. Den Wert für das jewei­li­ge Fahr­zeug fin­det man in der Zulas­sungs­be­schei­ni­gung Teil I unter Zif­fer 13. Wich­tig : Von den bei­den Stütz­last­wer­ten von Anhän­ger und Zug­fahr­zeug darf der klei­ne­re nicht über­schrit­ten wer­den. Er soll­te aber so weit wie mög­lich aus­ge­nutzt wer­den, da dies der Fahr­sta­bi­li­tät zugu­te­kommt. Auch nach unten gibt es ein Limit : So muss selbst bei lee­ren Anhän­gern eine mini­ma­le Stütz­last von vier Pro­zent des Anhän­ger­ge­wich­tes gege­ben sein.

Überladung ist gefährlich
Über­la­dung ist gefähr­lich – wel­che Nutz­last der Anhän­ger ver­trägt, steht manch­mal gut sicht­bar auf dem Fahr­zeug selbst, auf jeden Fall aber in den Fahrzeugpapieren.

Bis zu 50 Pro­zent län­ge­rer Bremsweg

Für siche­res Fah­ren mit Anhän­ger gilt die Regel : „Nicht zu schnell, nicht zu hek­tisch, nicht zu dicht. Fah­rer soll­ten beden­ken, dass sich der Brems­weg mit voll bela­de­nem Anhän­ger um bis zu 50 Pro­zent ver­län­gern kann“, sagt Unfall­for­sche­rin Rit­ter. „Das A & O für Gespann­fah­rer heißt daher : zurück­hal­tend fah­ren und immer genü­gend Abstand hal­ten.“ Im Übri­gen gilt für Fahr­ten mit den klei­nen Anhän­gern in aller Regel eine Höchst­ge­schwin­dig­keit von 80 km/​h.

 

Über DEKRA 
Seit mehr als 90 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2019 hat DEKRA einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro erzielt. Fast 44.000 Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere Welt.

 

Bild oben : Wich­tig : Unbe­dingt prü­fen, ob der Deich­sel­kopf rich­tig ein­ge­ras­tet ist.

 

Quel­le : DEKRA

 

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