Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister

 

Peter Liese : Verkürzung der Quarantäne auf zehn Tage bei strenger Umsetzung vertretbar / Wichtige Schritte für gemeinsames Vorgehen / Vorschläge der Europäischen Kommission sinnvoll

 

win­ter­berg-total­lo­kal : „Die Ver­kür­zung der Qua­ran­tä­ne für Rei­se­rück­keh­rer aus Risi­ko­ge­bie­ten von vier­zehn auf zehn Tage ist dann sinn­voll, wenn man sie streng umsetzt. Das Risi­ko, dass auch nach Ablauf von zehn Tagen jemand infek­ti­ös ist, ist rela­tiv gering im Ver­gleich zu dem Risi­ko, dass die Qua­ran­tä­ne nicht ein­ge­hal­ten wird. Wir müs­sen in der jet­zi­gen Pha­se der Pan­de­mie immer Kom­pro­mis­se machen. Gewis­se Ein­schrän­kun­gen sind wei­ter­hin not­wen­dig. Aber man kann auch ein Rest­ri­si­ko ein­ge­hen um das öffent­li­che Leben auf­recht zu erhalten.

 

Nach wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen ist der Höhe­punkt der Anste­ckung eines Infi­zier­ten fünf Tage nach­dem er sich infi­ziert hat, danach nimmt das Infek­ti­ons­ge­sche­hen ab“, so der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te und gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­cher der größ­ten Frak­ti­on im Euro­päi­schen Par­la­ment (EVP-Christ­de­mo­kra­ten), Dr. med. Peter Lie­se. Lie­se begrüß­te auch die Bemü­hung der Gesund­heits­mi­nis­ter um eine bes­se­re Koor­di­nie­rung der Rei­se­be­schrän­kun­gen und die dazu vor­ge­leg­ten Vor­schlä­ge der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on. „Das Euro­päi­sche Par­la­ment drängt seit April auf ein gemein­sa­mes Vor­ge­hen, mei­ne Frak­ti­on sogar schon seit März. Ich freue mich, dass die Minis­ter sich der Sache jetzt, wenn auch ver­spä­tet, anneh­men und habe gro­ßes Ver­trau­en in Jens Spahn und die deut­sche Rats­prä­si­dent­schaft, dass sie auch die wesent­li­chen Punk­te schnell umsetzen.“

 

Beson­ders begrüß­te Peter Lie­se die Auf­sto­ckung der Finanz­mit­tel zur Beschaf­fung von Impf­stof­fen. „Wir dür­fen damit rech­nen, dass noch in die­sem Jahr ers­te Impf­stof­fe auf der Basis von soli­den, kli­ni­schen Prü­fun­gen der Pha­se drei zuge­las­sen wer­den. Aber wir wis­sen ers­tens nicht, wel­che genau dies sind – eini­ge Pro­jek­te wer­den sicher auch schei­tern – und zwei­tens müs­sen wir sicher­stel­len, dass wir wirk­lich einen Groß­teil der Men­schen in der Euro­päi­schen Uni­on und dar­über hin­aus imp­fen kön­nen. Für die ers­te Pha­se rei­chen 20%, um der Pan­de­mie den Schre­cken zu neh­men, aber es muss danach ja wei­ter­ge­hen. Es ist gut, dass Euro­pa sei­ne Markt­macht gegen­über den Fir­men gemein­sam nutzt.“

 

Quel­le : Dr. Peter Liese

 

Print Friendly, PDF & Email