IG-Metall-Chef Hofmann : Rezession bis mindestens Ende des Jahres

Nach Einschätzung von Jörg Hofmann, Vorsitzender der IG Metall, wird sich die Rezession in der Industrie mindestens bis Jahresende ziehen.

win­ter­berg-total­lo­kal : Die Lie­fer­ket­ten sei­en defekt, die Absatz­märk­te noch lan­ge nicht auf­nah­me­fä­hig, und der Gesund­heits­schutz brem­se die Hoch­lauf­pha­se nach dem Ende des Shut­downs. “In der Indus­trie sind wir in einer län­ger anhal­ten­den Rezes­si­ons­pha­se, Hun­dert­tau­sen­de Fach­kräf­te blei­ben über Mona­te in Kurz­ar­beit”, sag­te Hof­mann dem Tages­spie­gel. Hier kön­ne der Staat nicht ein­fach den Hebel umle­gen, “wie es mit der schritt­wei­sen Auf­he­bung der Restrik­tio­nen im Dienst­leis­tungs­be­reich mög­lich ist”.

Die IG Metall for­dert des­halb eine Auf­sto­ckung des Kurz­ar­bei­ter­gel­des. “Die Fach­ar­bei­ter, Ange­stell­ten, Tech­ni­ker brau­chen jetzt den Sozi­al­staat, weil die Tarif­bin­dung lücken­haft und Tarif­ver­trä­ge oft nur die ers­ten Mona­te absi­chern”, sagt Hof­mann. Bis Ende des Jah­res wer­de es dau­ern, “bis wir in der Indus­trie das Gröbs­te über­stan­den” haben. Ein Min­dest­kurz­ar­bei­ter­geld für unte­re Ein­kom­men, wie es der Arbeit­neh­mer­flü­gel der CDU befür­wor­tet, fin­det Hof­mann “nicht admi­nis­trier­bar, da die Bun­des­agen­tur für Arbeit gera­de alle Hän­de voll zu tun hat, um mehr als 700.000 Anträ­ge von Betrie­ben auf Kurz­ar­beit zu bearbeiten”.

Schließ­lich wer­de mit dem Min­dest-KuG “die Mit­te der Gesell­schaft nicht erreicht”, dar­un­ter eben auch die Gewerk­schafts­mit­glie­der in der Indus­trie. Für den Vor­sit­zen­den der IG Metall und den DGB bleibt des­halb eine flä­chen­de­cken­de Erhö­hung des KuG auf 80 Pro­zent das ein­fachs­te und wir­kungs­volls­te Instru­ment zur “Sta­bi­li­sie­rung der Ein­kom­men für die Men­schen, die nicht zur Arbeit gehen kön­nen”, wie Hof­mann dem Tages­spie­gel sagte.

Ori­gi­nal-Con­tent von : Der Tages­spie­gel, über­mit­telt durch news aktuell

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