Kommunale Spitzenverbände zum Umgang mit Corona-Virus

Betreuung für Kinder einiger Berufsgruppen sichern – Empfehlungen für kleinere Veranstaltungen nötig

win­ter­berg-total­lo­kal: Die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de in Nord­rhein-West­fa­len for­dern im Zusam­men­hang mit der Coro­na-Epi­de­mie eine ein­heit­li­che Rege­lung des Lan­des im Umgang mit Ver­an­stal­tun­gen unter 1000 erwar­te­ten Teil­neh­mern. Zudem müs­se gewähr­leis­tet wer­den, dass die kri­ti­schen Infra­struk­tu­ren auf­recht­erhal­ten wer­den. Der Städ­te­tag NRW, der Land­kreis­tag NRW und der Städ­te- und Gemein­de­bund NRW erwar­ten dabei vom Land, dass es Prio­ri­tä­ten nennt, für wel­che Berufs­grup­pen Betreu­ungs­mög­lich­kei­ten für deren Kin­der gesi­chert wer­den müssen.

„Wir wol­len als Kom­mu­nen gemein­sam mit Land und Bund alles tun, was wir kön­nen, um den Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Epi­de­mie ent­ge­gen­zu­tre­ten. Die
Aus­brei­tung des Coro­na-Virus stellt die Kom­mu­nen vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Um die­sen effek­tiv ent­ge­gen­tre­ten zu kön­nen und zugleich handlungsfähig
zu blei­ben, benö­ti­gen die Behör­den vor Ort kla­re und vor allem ein­heit­li­che Rege­lun­gen vom Land“, for­dern der Vor­sit­zen­de des Städ­te­ta­ges NRW, Ober­bür­ger­meis­ter Tho­mas Hun­ste­ger-Peter­mann (Stadt Hamm) und die Prä­si­den­ten des Land­kreis­ta­ges NRW und des Städ­te- und Gemein­de­bun­des NRW, Land­rat Tho­mas Hen­de­le (Kreis Mett­mann) und Bür­ger­meis­ter Roland Schä­fer (Stadt Bergkamen).

Bei allen zu tref­fen­den Maß­nah­men müs­se berück­sich­tigt wer­den, dass vor allem die kri­ti­schen Infra­struk­tu­ren auf­recht erhal­ten wer­den kön­nen: „Wich­ti­ge
gesell­schaft­li­che Funk­tio­nen der Daseins­vor­sor­ge – gera­de im Gesund­heits­we­sen – müs­sen sicher­ge­stellt sein“, beton­ten Hun­ste­ger-Peter­mann, Hen­de­le und Schä­fer. Dies dür­fe etwa bei lan­des­wei­ten Kita- und Schul­schlie­ßun­gen nicht außer Acht gelas­sen wer­den. „Wir müs­sen und wol­len in den Kom­mu­nen die Betreu­ung für die Kin­der von Ärz­tin­nen und Ärz­ten, Pfle­ge­rin­nen und Pfle­gern und ande­ren Men­schen in Beru­fen sichern, die der­zeit unver­zicht­bar sind. Dazu brau­chen wir kla­re Vor­ga­ben des Lan­des, wel­che Berufs­grup­pen hier vor­ran­gig ver­sorgt wer­den müs­sen. Und das Land müss­te in Schu­len das Lehr­per­so­nal für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die­ser Eltern gewähr­leis­ten.“ Richt­li­ni­en für Qua­ran­tä­ne-Anord­nun­gen im Bereich der kri­ti­schen Infra­struk­tu­ren müss­ten zudem indi­vi­du­ell abge­wo­gen wer­den kön­nen, um wei­ter­hin hand­lungs­fä­hig zu bleiben.

Die Anstren­gun­gen der Lan­des- und Bun­des­re­gie­rung, genü­gend Schutz­klei­dung und ande­re not­wen­di­gen Sach­mit­tel bereit zu stel­len, begrüß­ten die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de aus­drück­lich: „Es muss wei­ter vor­an­ge­trie­ben wer­den, genü­gend Schutz­klei­dung und ande­re Sach­mit­tel vor Ort zu haben, damit Fach-per­so­nal bei sei­ner wich­ti­gen Arbeit geschützt bleibt“, so Hun­ste­ger-Peter­mann, Hen­de­le und Schäfer.

In Zusam­men­hang mit der Rege­lung von Groß­ver­an­stal­tun­gen for­der­ten Hun­ste­ger-Peter­mann, Hen­de­le und Schä­fer Land und Bund auf, sich jetzt auch auf eine ein­heit­li­che Rege­lung für Ver­an­stal­tun­gen mit un-ter 1.000 Teil­neh­mern zu ver­stän­di­gen. „Es ist rich­tig, dass in NRW alle Ver­an­stal­tun­gen mit mehr als 1.000 Men­schen abge­sagt wer­den oder ohne Publi­kum statt­fin­den müs­sen. Alle klei­ne­ren Ver­an­stal­tun-gen über eine Ein­zel­fall­ent­schei­dung zu regeln, ist aller­dings inef­fek­tiv und bin­det unnö­tig per­so­nel­le Res-sourcen“, kri­ti­sie­ren Hun­ste­ger-Peter­mann, Hen­de­le und Schä­fer. Die Kom­mu­nen soll­ten, wie jetzt schon bei Groß­ver­an­stal­tun­gen vor­ge­se­hen, die Mög­lich­keit behal­ten, auch bei klei­ne­ren Ver­an­stal­tun­gen von einer Vor­ga­be des Lan­des abzu­wei­chen. Die letz­te Ent­schei­dung muss vor Ort lie­gen, damit die Risi­ko­ein-schät­zung dort berück­sich­tigt wer­den kann.

Zudem sei es uner­läss­lich, die Bevöl­ke­rung ver­ant­wor­tungs­voll und aus­führ­lich zu infor­mie­ren. Um das Infek­ti­ons­ri­si­ko zu mini­mie­ren, sei vor allem auch die Eigen­ver­ant­wor­tung des Ein­zel­nen gefragt. Im Ge-gen­zug brau­che die Bevöl­ke­rung qua­li­täts­ge­si­cher­te Infor­ma­tio­nen und Ent­schei­dungs­hil­fen auch im Ein-zel­fall. „Die Erreich­bar­keit des Bür­ger­te­le­fons der Lan­des­re­gie­rung muss wei­ter aus­ge­baut wer­den. Wir brau­chen eine 24-Stun­den-Hot­line, damit sich die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ver­läss­lich bera­ten las­sen kön-nen“, sag­ten Hun­ste­ger-Peter­mann, Hen­de­le und Schä­fer abschließend.

 

Quel­le: Hei­ke Schütz­mann – Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen