11. Wertekonferenz zum „Thema Hass und Hetze“

 

„Hass und Hetze – nicht nur im Netz. Die hässliche Fratze pervertierter individueller Freiheit?“

win­ter­berg-total­lo­kal : Unter die­sem Mot­to dis­ku­tier­ten ges­tern (2.12.) zahl­rei­che Vertreter*innen aus Poli­tik, Kir­che und Gesell­schaft bei der 11. Wer­te­kon­fe­renz in Schwer­te über eine zuneh­men­de Erre­gung in öffent­li­chen Diskussionen.

 

Regie­rungs­prä­si­dent Her­mann-Josef Klüber aus Kas­sel schil­der­te ein­drucks­voll, wel­che Vor­ge­schich­te aus Hass und Het­ze der Mord an sei­nem Amts­vor­gän­ger Dr. Wal­ter Lüb­cke im Som­mer die­ses Jah­res hat­te : Des­sen Anspra­che auf einer Bürger*innenversammlung in der Hoch­pha­se der Flücht­lings­kri­se war Auf­takt für Hass und Het­ze – per Mail an Regie­rungs­prä­si­dent Lüb­cke, aber auch öffent­lich in den Social Media, Immer wie­der von ver­schie­de­ner Sei­te neu angefacht.

 

Der Mord an dem Kas­se­ler Regie­rungs­prä­si­den­ten Wal­ter Lüb­cke hat offen­bar gemacht, wovor der Staats­schutz schon lan­ge warnt und was mög­li­cher­wei­se nur die Spit­ze eines Eis­bergs ist : Radi­ka­li­sie­rung von Stim­mun­gen, die sich immer unge­hemm­ter Bahn bre­chen in anony­men und auch öffent­li­chen Ver­un­glimp­fun­gen, Dif­fa­mie­run­gen, Dro­hun­gen. Doch wer erregt ist, hat nicht allein des­halb schon Recht. Wie also geht man mit Stim­mun­gen und Stim­mungs­ma­che um ?

 

Den Ver­such einer Ant­wort gab Han­nes Ley vom Ver­ein #ich­bin­hier : 2016 als Face­book-Grup­pe gegrün­det, ver­su­chen hier tau­sen­de Akti­ve Hass und Het­ze in den Kom­men­tar­spal­ten von Medi­en­auf­trit­ten auf Face­book etwas ent­ge­gen­zu­set­zen. Die Grup­pe enga­giert sich für eine bes­se­re Dis­kus­si­ons­kul­tur im Netz und ist in nur einem hal­ben Jahr auf rund 37.000 enga­gier­te Mit­glie­der ange­wach­sen. Ley mach­te deut­lich, wie wich­tig Gegen­re­de in den Social Media ist – denn sie errei­che die Mas­se der stil­len Mit­le­sen­den, nur durch sie wür­den Gren­zen des Sag­ba­ren auf­ge­zeigt und somit Soli­da­ri­tät mit den durch ver­roh­te Spra­che Ange­grif­fe­nen bewiesen.
In der abschlie­ßen­den Dis­kus­si­on mit Bir­git Cirul­lies, Ober­staats­an­wäl­tin a.D. und dem Medi­en­recht­ler Prof. Dr. Tobi­as Gostom­zyk von der TU Dort­mund zeig­te sich, wie schwie­rig die juris­ti­sche Bewer­tung ein­zel­ner Kom­men­ta­re in den Social Media häu­fig ist. Denn zum einen ist nicht alles, was als Hass­re­de kate­go­ri­siert wird, auch jus­ti­zia­bel. Zum ande­ren ist die recht­li­che Durch­set­zung komplex.

 

 

Die Wer­te­kon­fe­renz ist eine Initia­ti­ve von Kir­chen, Unter­neh­men, Hoch­schu­len und Ver­wal­tung unter der Feder­füh­rung der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg – und lotet damit die zen­tra­len gesell­schaft­li­chen Fra­gen mit den wich­tigs­ten gesell­schaft­li­chen Vertreter*innen der Regi­on aus.

 

 

Bild : v.l.n.r. Han­nes Ley (#ich­bin­hier), Egbert Neu­haus (Vor­sit­zen­der des Unter­neh­mens­ver­ban­des West­fa­len-Mit­te), Bir­git Cirul­lies (Ober­staats­an­wäl­tin a.D.), Dr. Peter Klas­vogt (Direk­tor der Katho­li­schen Aka­de­mie Schwer­te), Regie­rungs­prä­si­dent Her­mann-Josef Klüber (Regie­rungs­prä­si­di­um Kas­sel), Prof. Dr. Tobi­as Gostom­zyk (TU Dort­mund), Regie­rungs­prä­si­dent Hans-Josef Vogel

 

 

Quel­le (Text & Bild): Bezirks­re­gie­rung Arnsberg

 

 

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