„Hattrick beim Weltcup in Winterberg wäre wunderbar“
winterberg-totallokal : (ske) Mit großer Zuversicht blickt Jacqueline Lölling auf die kommende Weltcup-Saison im Skeleton, die mit einer Doppel-Veranstaltung in den ersten beiden Dezember-Wochen in Lake Placid (USA) beginnt. „Ich bin athletisch sehr gut drauf und habe mich auch am Start weiter verbessert“, sagte die 24-jährige Sportlerin der RSG Hochsauerland im Tiefeninterview mit der Medienabteilung des Sportzentrums Winterberg. Als Saisonziel nannte „Jacka“, wie sie allgemein genannt wird, eine Medaille bei der BMW IBSF Weltmeisterschaft in Altenberg. Als „liebsten Weltcup“ bezeichnete sie den auf ihrer Heimbahn in Winterberg, wo sie in den beiden letzten Jahren gewonnen hat und am 5. Januar 2020 „einen Hattrick“ anstreben will.
Frage : Die Vorbereitungen für den Weltcup, der Anfang Dezember mit einer Doppelveranstaltung in Lake Placid startet, laufen auf Hochtouren. Wie würdest Du Deine momentane Performance einordnen ?
Lölling : Ich fühle mich athletisch fit, ich bin sehr gut drauf. Am Start, der ja nicht meine Stärke ist, habe ich mich weiter verbessert. Im Vergleich zu Tina Hermann und Sophia Griebel bin ich inzwischen voll dabei. International liege ich jetzt so im Mittefeld. Die Russin Elena Nikitina spielt am Start in einer anderen Liga. Auch in fahrerischer Hinsicht wird es besser. Ich muss mich immer über viele Fahrten wieder reinfinden und das stimmige Fahrgefühl wiedergewinnen. Auch materialtechnisch läuft es.
Frage : Nach den Olympischen Spiele 2018 bist Du zu Heiner Preute gewechselt, der als Trainer auch Annika Drazek oder Alex Gassner betreut. Das hat sich offensichtlich ausgezahlt …
Lölling : Wir arbeiten intensiv im athletischen Bereich. Es geht um Schnellkraft, um die Beschleunigung am Start. Ich fühle mich sehr gut. Was das Gewicht betrifft, so habe ich vier bis fünf Kilogramm abgenommen. Das ist kein Nachteil. Es gibt eine neue Gewichtsregelung, nach der das Gesamtgewicht von Athletin und Schlitten maximal 102 kg betragen warf. Auch mein Schlitten musste abnehmen …
Frage : Vom 3. bis 5. Januar steigt in Winterberg der BMW IBSF Weltcup Bob & Skeleton, presented by VELTINS. Wie groß ist die Vorfreude auf Deinen Heimweltcup ?
Lölling : Ich freue mich riesig auf meiner Heimbahn zu starten. Die Tatsache, dass die Skeleton-Wettbewerbe jetzt am Sonntag (5. 1.) stattfinden, ist richtig klasse. Früher waren diese Wettbewerbe meistens am Freitag. Der neue Zeitpunkt mit vielen Zuschauern und dem Fanclub aus Brachbach : Ich freue mich einfach. Winterberg ist mein liebster Weltcup.
Frage : Höhepunkt der Saison ist die Weltmeisterschaft im Februar 2020 in Altenberg. Es ist eine Bahn, auf der Du 2015 Juniorenweltmeistern wurdest und Dich damit für die große WM in Winterberg qualifiziert hast und im Januar 2017 Deinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert hast. Wie lautet Dein Ziel für die WM ?
Lölling : Ich möchte eine Medaille gewinnen. Mit Tina Hermann und Sophia Griebel stellen wir ein starkes Team. Wie es international aussieht, vermag ich derzeit nicht zu sagen. Ich bin vor allem gespannt, wie sich die Konkurrentinnen aus Russland im Weltcup präsentieren. Es ist alles offen, zumal die neue Gewichtsregel auch eine Rolle spielen kann. Außerdem gibt es bei einer WM vier Läufe, die muss man erst einmal runterbringen – auf einer richtig schwierigen und daher anspruchsvollen Bahn wie in Altenberg.
Jacka, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die neue Saison. Infokasten
Seit dem 1. Juli 2019 gibt es eine neue Gewichtsregelung im Skeleton : Das Gesamtgewicht von Schlitten und Fahrer (mit vollständigem Rennanzug) darf 120 kg bei den Herren und 102 kg bei den Frauen nicht überschreiten. Der Schlitten selbst darf das Gewicht von 45 kg bei den Herren und 38 kg bei den Frauen nicht übertreffen.
Das gesamte Interview ist auch auf unserem Youtube-Kanal hinterlegt.
Quelle : Sandra Schmitt, VELTINS-EisArena