Mit Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft durch Glasfaser

Winterberg-Totallokal: Mehrere Wege zu schnellerem Internet für Winterberg und seine Dörfer

win­ter­berg-total­lo­kal:  „Schnel­les Inter­net in alle Dör­fer“, das ist Ziel des flä­chen­de­cken­den Breit­band­aus­baus. Ein prio­ri­tä­res Ziel, will unse­re länd­li­che Regi­on „den digi­ta­len Anschluss an die Zukunft“ nicht aufs Spiel set­zen. Ange­sichts der rasant stei­gen­den Inter­net-Nut­zer (Anstieg von 950 Mio. im Jahr 2010 auf bereits 1.890 Mio. in 2015 welt­weit) und eines jähr­lich enorm wach­sen­den Daten­vo­lu­mens ist das Erfor­der­nis deut­lich beschrieben.

Wie das schnel­le Netz in Form von Glas­fa­ser in alle Häu­ser in Win­ter­berg und sei­nen Dör­fern kommt, dazu berich­te­te Rein­hard Roh­le­der, kom­mu­na­ler Ansprech­part­ner Breit­band­aus­bau bei der Tele­kom in der letz­ten Rats­sit­zung am 18. Mai.

War­um Glas­fa­ser? Reicht das jet­zi­ge Kup­fer­lei­tungs-Netz nicht?

Die jet­zi­ge Tech­no­lo­gie des Inter­net aus­schließ­lich über Kup­fer­lei­tun­gen hat das Pro­blem, dass die Lei­tungs­ge­schwin­dig­keit abnimmt, je län­ger die Ver­le­gungs­stre­cke des Kup­fer-Kabels ist. Wer­den die Häu­ser am Beginn der Lei­tung noch gut ver­sorgt, so kommt bei den Häu­sern am Ende der Lei­tung immer weni­ger an. Das Kabel der Zukunft heißt „Glas­fa­ser“, über das enor­me Geschwin­dig­kei­ten mög­lich sind und wo es auch bei gro­ßen Stre­cken­ab­schnit­ten kei­nen Leis­tungs­ver­lust gibt. Um in jedem Ort die Basis für ein schnel­les Inter­net zu schaf­fen, muss des­halb zunächst ein­mal flä­chen­de­ckend jeder Ort bis zum zen­tra­len Ver­tei­ler­kas­ten mit Glas­fa­ser­ka­bel erschlos­sen sein.

 Drei Wege sind mög­lich, damit auch die Abneh­mer im ent­fern­ten Dorf an das Glas­fa­ser­netz anschlie­ßen können: 

 

  1. Geför­der­ter Aus­bau nach GAK für ca. 720 Haus­hal­te. Eigen­an­teil trägt die Stadt Winterberg. 

Der Lei­tungs­aus­bau für Alten­feld, Grö­ne­bach und Hild­feld erfolgt über das GAK För­der­pro­gramm des Lan­des NRW. Der Aus­bau geschieht über die Tele­kom, die als ein­zi­ger Anbie­ter im Janu­ar den Zuschlag von der Stadt bekom­men hat. Nach bereits abge­schlos­se­ner Pla­nungs­pha­se haben die Arbei­ten schon begon­nen. Kürz­lich gestar­te­te Erd­ar­bei­ten und offe­ne Schäch­te in Nie­ders­feld zeu­gen davon. Der Netz­aus­bau (Kos­ten rd. 425.000,00 €) soll bis Mit­te 2018 abge­schlos­sen sein. Die Tele­kom wird rund 22 Kilo­me­ter Glas­fa­ser ver­le­gen z. B. von Nie­ders­feld über Hild­feld wei­ter nach Grö­ne­bach und meh­re­re neue, moder­ne Ver­tei­ler­käs­ten auf­stel­len. Das neue Netz sorgt dann für Band­brei­ten von bis zu 50 Mbit/​s und wird so leis­tungs­stark sein, dass nicht nur Tele­fo­nie­ren, Sur­fen und Fern­se­hen gleich­zei­tig mög­lich sind, son­dern auch Musik- und Video-Strea­ming oder das Spei­chern in der Cloud. Dann sind die Bür­ger gefragt, ent­spre­chen­de Leis­tungs­pa­ke­te für sich zu buchen, wenn sie die ver­bes­ser­ten Band­brei­ten nut­zen wollen.

Der bei einer 75%igen Lan­des­för­de­rung ver­blei­ben­de Eigen­an­teil der Kom­mu­ne von      25 % (106.000 €) wird kom­plett durch die Stadt Win­ter­berg über­nom­men. Das ist eine gute Nach­richt für unse­re Dör­fer Alten­feld, Grö­ne­bach und Hild­feld sind sich die Orts­vor­ste­her einig, die sich dazu gern mit Bür­ger­meis­ter Wer­ner Eick­ler und dem Nie­ders­fel­der Orts­vor­ste­her zu einem Foto zusammenfanden.

2. Bun­des­för­de­rung mit ergän­zen­der Lan­des­för­de­rung für wei­te­re Dörfer

Zu den wei­ter noch zu opti­mie­ren­den Gebie­ten gehö­ren die Orts­tei­le Moll­sei­fen, Len­ne­plät­ze, Hohe­leye und das Gewer­be­ge­biet Burm­ecke, Sied­ling­hau­sen. Hier hat man sich gemein­sam mit den 12 Städ­ten im Hoch­sauer­land­kreis auf den Weg gemacht und eine Bun­des­för­de­rung mit ergän­zen­der Lan­des­för­de­rung bean­tragt. Die För­de­rung des Bun­des (50 %) ist bereits bewil­ligt und jetzt liegt auch Kofi­nan­zie­rungs-Zusa­ge der Lan­des­för­de­rung (40 %) vor. Erwar­tet wird also eine Gesamt­för­de­rung in Höhe von 90 %, so dass für die Stadt Win­ter­berg ein Eigen­an­teil von 10 % ver­bleibt. Ob die­ser Auf­trag dann auch an die Tele­kom geht, bleibt abzu­war­ten, denn zunächst muss eine euro­pa­wei­te Aus­schrei­bung durch den Hoch­sauer­land­kreis erfolgen.

Neben dem über För­der­mit­tel und städ­ti­sche Eigen­an­tei­le finan­zier­ten Aus­bau in den genann­ten Orts­tei­len, ist die Tele­kom der­zeit auch selbst dabei, ihr bereits bestehen­des Breit­band­netz in Eigen­re­gie selbst wei­ter zu opti­mie­ren und auszubauen:

3. Eigen­aus­bau der Deut­schen Tele­kom für ca. 2.600 Haushalte

Das gilt der­zeit für die Kern­stadt sowie für die Orts­tei­le Sied­ling­hau­sen, Nie­ders­feld, Neu­as­ten­berg und Lan­ge­wie­se, in denen bereits Glas­fa­ser­ka­bel vor­han­den sind. Die hier schon gute, schnel­le Breit­band­ver­sor­gung wird sei­tens der Tele­kom im Eigen­in­vest selbst wei­ter opti­miert, wie der­zeit in Sied­ling­hau­sen und Nie­ders­feld zu sehen, wo unter ande­rem  Ver­tei­ler­käs­ten aus­ge­tauscht wer­den. Hier soll durch die­se Opti­mie­rung zukünf­tig eine Ver­sor­gung von bis zu 100 Mbit/​s erreicht werden.

Wie geht es in Zukunft weiter?

Der nächs­te Schritt wäre dann der Glas­fa­ser-Anschluss in die ein­zel­nen Haus­hal­te. „Ab 2025 – so ist unser Ziel- soll jedes Haus in Deutsch­land einen Glas­fa­ser-Anschluss bekom­men“ so Rein­hard Roh­le­der. Bevor man die­ses gro­ße Ziel errei­che, sei man zudem bestrebt, in den Glas­fa­ser-Aus­bau-Gebie­ten z.B. über die sog. Vec­to­ring-Tech­no­lo­gie trotz wei­ter­füh­ren­dem Kup­fer­ka­bel­netz zu den Haus­hal­ten eine höhe­re Band­brei­te von bis zu 500 Mbit/​s beim Down­load und 250 Mbit/​s beim Upload anzustreben.

BU.: Von links: Bür­ger­meis­ter Wer­ner Eick­ler, Orts­vor­ste­her Heinz Schmidt, Nie­ders­feld, Orts­vor­ste­her Frank Fla­dung, Alten­feld, Orts­vor­ste­he­rin Eli­sa­beth Sau­er­wald, Hild­feld und Orts­vor­ste­her Josef Kre­vet,  Grönebach.

Quel­le: Stadt Winterberg

 

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