„Märchenhaft“

Winterberg-Totallokal : Trio Sérénade breitet prachtvollen Klangteppich aus

win­ter­berg-total­lo­kal : Mede­bach.In der schö­nen Atmo­sphä­re der Kam­mer­kon­zert­rei­he auf Gut Glind­feld ließ sich das Publi­kum im kom­plett aus­ver­kauf­ten, letz­ten Kon­zert der Sai­son vom jun­gen und fri­schen Trio Séré­na­de mit­rei­ßen. Sein Pro­gramm „Mär­chen­haft“ nahm die Zuhö­rer auf einem pracht­vol­len Klang­tep­pich mit auf eine Rei­se in eine ande­re Welt und Zeit.

Mär­chen­haft war das Leben des Kom­po­nis­ten Johann Bap­tist Vanhal, der, als Leib­ei­ge­ner gebo­ren, sein Leben als rei­cher und berühm­ter Kom­po­nist in Wien beschloss. Wie Vio­li­na Petrychen­ko (Kla­vier) in ihrer char­man­ten Art dem Publi­kum erzähl­te, hat­te Vanhal mit Mozart und Haydn in einem – heu­te wür­de man sagen – „Star­quar­tett“ gespielt. Sein Werk ist zu Unrecht sel­ten zu hören. Der gro­ße Bei­fall zeig­te, wie sehr sei­ne Musik das Publi­kum begeis­ter­te. Das Kegel­statt-Trio von Mozart wur­de in der Bear­bei­tung für Vio­li­ne auf­ge­führt. Eine unge­wöhn­li­che Ein­spie­lung, da es ursprüng­lich für Kla­ri­net­te, Vio­la und Kla­vier geschrie­ben wur­de, aber in die­sem Kon­zert sehr schön vom Trio Séré­na­de inter­pre­tiert wurde. 

 

Bei Robert Schu­manns „Mär­chen­er­zäh­lun­gen“ wech­sel­te Katery­na Kos­ti­uk (Violine/​Viola) dann zur Brat­sche. Anders als zu Mozarts Zei­ten, als man im gemein­sa­men Musi­zie­ren gern auch ande­re Instru­men­te ein­setz­te, war für Robert Schu­mann die Vio­la das ulti­ma­ti­ve Mär­chen­in­stru­ment. Katery­na Kos­ti­uk über­zeug­te auch hier durch ihr fein­sin­ni­ges und trans­pa­ren­tes Spiel. Vita­lii Nek­ho­ros­hev (Kla­ri­net­te) spiel­te auf lan­gen Atem­bö­gen mit schö­nem, fle­xi­blem Ton sowohl emp­find­sam lyrisch als auch unge­stüm che­va­le­resk. Vio­li­na Petrychenko(Klavier) nahm, mit siche­rem Gespür für die Nuan­cen, den Wech­sel der Klang­cha­rak­te­re in der Musik auf und kom­mu­ni­zier­te ide­al mit Kla­ri­net­te und Viola.

Zum Tra­gen kam dies ins­be­son­de­re in der Über­ra­schung des Abends : Aram Khach­a­tu­ri­ans „Trio für Kla­ri­net­te, Vio­li­ne und Kla­vier“. Mit Ori­en­ta­lis­men und tän­ze­ri­schen Moti­ven ver­setz­te es das Publi­kum in die Mär­chen von Tau­send­und­ei­ne Nacht, bril­lant, vir­tu­os und packend gespielt. 

Für den lang­an­hal­ten­den Applaus bedank­te sich das Trio Séré­na­de mit drei Zugaben.

 

Foto Mar­kus Becker 

©Esther Hün­ne­kens

Quel­le : Karl Josef Linn, Kul­tur­ring Medebach

 

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