Darmkrebs-Früherkennung wird zu wenig genutzt

AOK NordWest rät : Am besten sofort anmelden

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sauer­land­kreis : Die ärzt­li­chen Unter­su­chun­gen und Bera­tun­gen zur Darm­krebs-Früh­erken­nung wer­den auch im Hoch­sauer­land­kreis viel zu wenig in Anspruch genom­men. Das belegt eine aktu­el­le Aus­wer­tung der AOK Nord­West. Danach nutz­ten in West­fa­len-Lip­pe im Jahr 2019 nur 12.077 AOK-Ver­si­cher­te und damit nur 1,5 Pro­zent der anspruchs­be­rech­tig­ten AOK-Ver­si­cher­ten die Mög­lich­keit einer Darm­spie­ge­lung (Kolo­sko­pie) zur Vor­sor­ge. „Die Darm­spie­ge­lung ist die sichers­te Metho­de, um Darm­krebs früh­zei­tig zu erken­nen oder vor­zu­beu­gen. Daher soll­ten sowohl Frau­en als auch Män­ner die kos­ten­frei­en Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen bes­ser nut­zen“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Darm­krebs ist der­zeit die zweit­häu­figs­te Tumor­er­kran­kung bei Frau­en und die dritt­häu­figs­te Tumor­er­kran­kung bei Män­nern in Deutsch­land. Er ent­steht meist aus Darm­po­ly­pen, die häu­fig klein und harm­los blei­ben. Man­che wach­sen aber und eini­ge wer­den bös­ar­tig. Das macht deut­lich wie wich­tig es ist, mög­lichst früh­zei­tig zur Vor­sor­ge­un­ter­su­chung zu gehen.

„Den Kern der Darm­krebs-Früh­erken­nung stel­len die Kolo­sko­pien dar. Mit der Darm­spie­ge­lung las­sen sich schon Vor­stu­fen von Darm­krebs erken­nen und über­wie­gend bereits wäh­rend der Unter­su­chung ent­fer­nen“, so Schnei­der. Fin­det der Arzt bei der Unter­su­chung Poly­pen, ent­fernt er die­se sofort, da sich auch aus gut­ar­ti­gen Wuche­run­gen bös­ar­ti­ge Tumo­re ent­wi­ckeln können.

„Wir laden unse­re Ver­si­cher­ten schrift­lich zur Darm­krebs­früh­erken­nung ein und infor­mie­ren sie zum Ablauf sowie über Nut­zen, Risi­ken und Gren­zen von Stuhl­test und Darm­spie­ge­lung“, so Schnei­der. Die­se Infor­ma­ti­on soll die Ent­schei­dung über eine Teil­nah­me an der Darm­krebs­früh­erken­nung erleichtern.

Darm­krebs­vor­sor­ge bei Männern

Zur Darm­krebs­vor­sor­ge kön­nen sowohl Tests auf nicht sicht­ba­res Blut im Stuhl als auch Darm­spie­ge­lun­gen in Anspruch genom­men wer­den. Da wis­sen­schaft­li­che Daten zei­gen, dass Män­ner im Ver­gleich zu Frau­en ein höhe­res Risi­ko haben, an Darm­krebs zu erkran­ken, wird Män­nern bereits ab einem Alter von 50 eine Darm­spie­ge­lung auf Kos­ten ihrer gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se ange­bo­ten. Nach Ablauf von neun Kalen­der­jah­ren ist eine erneu­te Darm­spie­ge­lung mög­lich. Wahl­wei­se kann jähr­lich ein Schnell­test auf ver­bor­ge­nes Blut im Stuhl vor­ge­nom­men wer­den, ab 55 Jah­ren alle zwei Jahre.

Darm­krebs­vor­sor­ge bei Frauen

Bei Frau­en wird ab dem 50. Lebens­jahr ein­mal jähr­lich ein Schnell­test auf ver­bor­ge­nes Blut im Stuhl ange­bo­ten, ab 55 Jah­ren alle zwei Jah­re. Eine Darm­spie­ge­lung ist alter­na­tiv ab dem Alter von 55 Jah­ren mög­lich. Nach Ablauf von neun Kalen­der­jah­ren kann eine neue Vor­sor­ge-Darm­spie­ge­lung durch­ge­führt wer­den. Män­ner und Frau­en kön­nen maxi­mal zwei Darm­spie­ge­lun­gen als Früh­erken­nungs­me­tho­de in Anspruch neh­men. Ab dem Alter von 65 Jah­ren kann nur eine Darm­spie­ge­lung als Früh­erken­nungs­me­tho­de in Anspruch genom­men werden.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum The­ma Darm­krebs­früh­erken­nung gibt es im Inter­net unter www​.aok​.de/nw, Rubrik Leis­tun­gen & Services.

Bild : Die Darm­spie­ge­lung als kos­ten­lo­se Krebs­vor­sor­ge für Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis ist zuver­läs­sig und es kön­nen Wuche­run­gen ent­fernt wer­den, eine Krebs­vor­stu­fe, die sich nicht mehr wei­ter ent­wi­ckeln kann.

Foto­credits : AOK/​hfr.

Quel­le : AOK NordWest

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