Vorstandssitzung mit Ministerin Ina Scharrenbach

NRW-Kreise warnen vor Ausweitungen von Corona-Schäden

wine­trberg-total­lo­kal : Die NRW-Land­rä­te war­nen vor den mas­si­ven finan­zi­el­len Belas­tun­gen der Coro­na-Pan­de­mie für das lau­fen­de Jahr 2021. Sie for­dern von Bund und Land, die abseh­ba­ren wei­te­ren Coro­na-Aus­wir­kun­gen für die Kom­mu­nen wie im Vor­jahr auszugleichen.

Anläss­lich der jüngs­ten Vor­stands­sit­zung des Land­kreis­tags NRW (LKT NRW) erör­ter­ten die NRW-Land­rä­te mit der nord­rhein-west­fä­li­schen Kom­mu­nal­mi­nis­te­rin Ina Schar­ren­bach pan­de­mie­be­ding­te Finanz­fra­gen, die die Kom­mu­nen enorm belas­ten. „Bereits 2020 hat die Pan­de­mie zu dra­ma­ti­schen Steu­er­ein­brü­chen geführt. Durch Coro­na gehen auch in die­sem Jahr die Steu­er­ein­nah­men mas­siv zurück. Wir befürch­ten, dass die für Mai ter­mi­nier­te Steu­er­schät­zung 2021 für die Kom­mu­nen erneut ver­hee­rend aus­fällt“ warn­te der Prä­si­dent des LKT NRW, Land­rat Tho­mas Hen­de­le (Kreis Mett­mann), im Gespräch mit der NRW-Kom­mu­nal­mi­nis­te­rin. „Daher for­dern wir Bund und Land auf, den 2020 beschrit­te­nen Pfad auch in die­sem Jahr mit neu­en Finanz­mit­teln fort­zu­füh­ren“, füg­te Hen­de­le hin­zu. Dies sei etwa im Hin­blick auf das Covid-19-Iso­lie­rungs­ge­setz und die Gewer­be­steu­er für 2021 erfor­der­lich. Eben­falls the­ma­ti­siert wur­den der Umgang mit Eltern­bei­trä­gen für Betreu­ungs­an­ge­bo­te in Kin­der­be­treu­ung und Schu­le sowie die finan­zi­el­len Defi­zi­te etwa im ÖPNV-Bereich.

Nach dem schwe­ren Jah­res­auf­takt und der anhal­ten­den drit­ten Coro­na-Wel­le hat­ten die füh­ren­den Wirt­schafts­in­sti­tu­te vor weni­gen Wochen die der Steu­er­schät­zung zugrun­de­lie­gen­de Pro­gno­se für das Wachs­tum der deut­schen Wirt­schaft für 2021 deut­lich gesenkt. Dar­über hin­aus sind u.a. Kul­tur, Sport, Ver­an­stal­tungs­bran­che, Hotels und Gas­tro­no­mie mas­siv von den Coro­na-Maß­nah­men betroffen.

Es sei dafür Sor­ge zu tra­gen, dass die Inves­ti­ti­ons­kraft der Kom­mu­nen wei­ter erhal­ten blei­be, um Wirt­schaft, Gewer­be, Han­del und Hand­werk unter­stüt­zen zu kön­nen. „Wir brau­chen auch für das Jahr 2021 schnel­le und unbü­ro­kra­ti­sche Lösun­gen wie im Vor­jahr, um die kom­mu­na­le Infra­struk­tur zu stär­ken“, sag­te Hendele.

Die Coro­na-Pan­de­mie belas­te die Kom­mu­nen wei­ter­hin in dop­pel­ter Hin­sicht : Zu den Steu­er­aus­fäl­len für die Kom­mu­nen kämen die kri­sen­be­ding­ten Mehr­aus­ga­ben hin­zu. Seit nun­mehr einem Jahr stün­den die Kom­mu­nen bei der Bewäl­ti­gung der Coro­na-Kri­se an vor­ders­ter Stel­le. Sie stel­len wei­ter­hin wesent­li­che Tei­le der Daseins­vor­sor­ge sicher und über­neh­men immer neue Auf­ga­ben zur Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie. „Die Kom­mu­nen in NRW mobi­li­sie­ren im Gesund­heits- und Sozi­al­be­reich alle not­wen­di­gen Res­sour­cen, um die Coro­na-Kri­se zu mana­gen“, erläu­ter­te Hen­de­le die Anstren­gun­gen der NRW-Krei­se in Hin­blick auf deren Kri­sen­stä­be und Gesund­heits­äm­ter, die seit März 2020 uner­müd­lich im Ein­satz sind. „Um die­se zusätz­li­chen Kos­ten zu stem­men, brau­chen die Kom­mu­nen auch wei­ter­hin Unter­stüt­zung von Bund und Land“, sag­te Hendele.

Auch dürf­ten wei­te­re wich­ti­ge sozia­le Auf­ga­ben der Krei­se nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten : „Die kom­mu­na­len Belas­tun­gen im Sozi­al- und Inte­gra­ti­ons­be­reich blei­ben bestehen. So lau­fen etwa die Erstat­tung der flücht­lings­be­ding­ten Unter­kunfts­kos­ten sowie die Inte­gra­ti­ons­pau­scha­le des Bun­des in die­sem Jahr aus. Es ist nicht akzep­ta­bel, dass die Lang­frist­auf­ga­be der inte­gra­ti­ons­be­zo­ge­nen Leis­tun­gen künf­tig zu einem gro­ßen Teil allein von den Kom­mu­nen gestemmt wer­den soll“, unter­strich Hendele.

Quel­le : Land­kreis­tag NRW (LKT NRW)

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