Selbständige benötigen nach Lockdown ReStart-Finanzierung

Zahlreiche Unternehmen werden ihren Geschäftsbetrieb einfach auslaufen lassen und nach Monaten der Schließung nicht wieder öffnen, befürchtet die IHK Arnsberg

win­ter­berg-total­lo­kal : Zudem gebe es die Gefahr einer Insol­venz­wel­le. „Vie­le Solo­selbst­stän­di­ge und Unter­neh­mer haben ihre pri­va­ten Rück­la­gen für ihren Lebens­un­ter­halt und zur Auf­recht­erhal­tung ihres Betriebs auf­ge­braucht“, erklärt André Beru­de von der IHK Arns­berg. „Sie benö­ti­gen Liqui­di­tät, um ihr Geschäft nach dem Lock­down wie­der anzu­fah­ren, also eine ReStart-Finanzierung.“

Trotz der För­der­maß­nah­men haben die Unter­neh­mer nach den mehr­fa­chen Vor­be­rei­tun­gen auf eine Wie­der­öff­nung ihre Rück­la­gen auf­ge­braucht, so die Erkennt­nis der IHK aus zahl­rei­chen Gesprä­chen mit den Betrof­fe­nen. Im Gast­ge­we­be, der Frei­zeit- und Tou­ris­mus­wirt­schaft sowie in der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft ste­hen vie­le mit dem Rücken zur Wand. Im Gast­ge­wer­be etwa klagt bereits jeder zwei­te Betrieb über einen Liqui­di­täts­eng­pass, jedem sechs­ten droht die Insol­venz, so das Ergeb­nis der jüngs­ten IHK-Konjunkturumfrage.

Eigent­lich müss­ten die­se Unter­neh­men Maß­nah­men ergrei­fen, um nach dem Lock­down wie­der voll durch­star­ten zu kön­nen. Hier­zu gehö­ren etwa der Ein­kauf von Waren, die Vor­be­rei­tung von Ange­bo­ten und Pro­gram­men, die Durch­füh­rung von Wer­be­maß­nah­men oder die Digi­ta­li­sie­rung des Geschäfts­mo­dells. Die für den erfolg­rei­chen Neu­start erfor­der­li­chen Akti­vi­tä­ten sind viel­fäl­tig und bran­chen­ab­hän­gig, haben aber gemein­sam, dass sie vor­zu­fi­nan­zie­ren sind. „Hand­lungs­fä­hig wer­den nur die­je­ni­gen sein, die über aus­rei­chend finan­zi­el­le Mit­tel ver­fü­gen“, ist sich Beru­de sicher.

Doch schlech­te Bilanz­zah­len, auf­ge­zehr­tes Eigen­ka­pi­tal und unzu­rei­chen­de Sicher­hei­ten für Fremd­fi­nan­zie­run­gen, dazu noch Pla­nungs­un­si­cher­heit – die Rah­men­be­din­gun­gen für bank­üb­li­che Finan­zie­run­gen könn­ten kaum schlech­ter sein. Unter­neh­men in einer sol­chen Finan­zie­rungs­klem­me fehlt die Fortführungsperspektive.

Ohne ReStart-Finan­zie­rung für die Zeit nach dem Lock­down droht vie­len das Aus, ist sich die IHK sicher. „Staat­li­che Maß­nah­men, die dar­auf abstel­len, den Finan­zie­rungs­zu­gang zu erleich­tern und Finan­zie­rungs­al­ter­na­ti­ven zu schaf­fen, könn­ten Unter­neh­men dage­gen eine neue finan­zi­el­le Per­spek­ti­ve bie­ten“, betont Berude.

Quel­le : Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Arns­berg, Hellweg-Sauerland

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