Entschädigungen statt Almosen

IHK Arnsberg wendet sich direkt an Kanzlerin Merkel

win­ter­berg-total­lo­kal : Die seit Mona­ten andau­ern­den Lock­downs haben ins­be­son­de­re in der Dienst­leis­tungs­wirt­schaft zu inzwi­schen dra­ma­ti­schen Fol­gen geführt. Vie­le Betrie­be sind mas­siv in ihrer Exis­tenz bedroht. „Die Unter­neh­men brau­chen die zuge­sag­ten finan­zi­el­len Hil­fen. Und zwar jetzt“, for­dert Andre­as Rother, Prä­si­dent der IHK Arns­berg. Gemein­sam mit dem Prä­si­di­um der IHK Arns­berg rich­tet er sich mit einer Reso­lu­ti­on direkt an Kanz­le­rin Ange­la Mer­kel, Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er, Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz, NRW-Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet, NRW-Wirt­schafts­mi­nis­ter Andre­as Pink­wart und Regie­rungs­prä­si­dent Hans-Josef Vogel.

Ein­zel­han­del, Gas­tro­no­mie, Hotel­le­rie, Kul­tur- und Ver­an­stal­tungs­wirt­schaft, kör­per­na­he Dienst­leis­tun­gen, Frei­zeit- und Fit­ness­wirt­schaft : „Seit Mona­ten befin­den sich gro­ße Tei­le der Wirt­schaft im Lock­down. Vor­über­ge­hen­de Locke­run­gen sind kaum erwäh­nens­wert, da die betrof­fe­nen Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer trotz­dem so gut wie kein Geld ver­die­nen konn­ten“, beschreibt Andre­as Rother die schwie­ri­ge bis aus­sichts­lo­se Lage, in die vie­le Betrie­be der Dienst­leis­tungs­wirt­schaft unver­schul­det gera­ten sind. Das Schlim­me sei : „Bei vie­len sind die ver­spro­che­nen Ent­schä­di­gun­gen nicht oder nur teil­wei­se ange­kom­men. Von Almo­sen kön­nen Betrie­be nicht über­le­ben. Um einen Zusam­men­bruch der betrof­fe­nen Wirt­schafts­zwei­ge zu ver­hin­dern, müs­sen jetzt Hil­fen und Ent­schä­di­gun­gen obers­te Prio­ri­tät haben.“ Finanz­hil­fen müss­ten von Büro­kra­tie ent­schlackt und schnel­ler aus­ge­zahlt werden.

In der Reso­lu­ti­on bringt das Prä­si­di­um der IHK Arns­berg auch sei­ne Sor­ge zum Aus­druck, dass die Ent­wick­lung eines ergän­zen­den Hilfs­in­stru­ments im Rah­men euro­pa­recht­li­cher Vor­ga­ben auf­grund der Erfah­run­gen der ver­gan­ge­nen Mona­te befürch­ten las­se, dass die tat­säch­li­che Aus­zah­lung der Mit­tel erst in der 2. Jah­res­hälf­te erfol­gen kön­ne. „Die­ser extre­me Zeit­ver­zug darf nicht noch ein­mal ein­tre­ten. Liqui­di­täts­hil­fen sind sofort erfor­der­lich“, heißt es in der Resolution.

Dar­über hin­aus betont das Prä­si­di­um, dass der nur teil­wei­se Aus­gleich von Fix­kos­ten nicht aus­rei­che. Zur Exis­tenz­si­che­rung müs­sen auch Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer selbst eine ech­te Ent­schä­di­gung erhal­ten. „Vie­le Klein-Unter­neh­me­rin­nen und Per­so­nen-Gesell­schaf­ten leis­ten mit der Schlie­ßung ihrer Betrie­be einen außer­or­dent­li­chen Bei­trag zum Schutz der All­ge­mein­heit“, so das Prä­si­di­um. „Eine staat­li­che Ent­schä­di­gung ist drin­gend geboten“.

Außer­dem setzt sich das Prä­si­di­um in der Reso­lu­ti­on mit Nach­druck dafür ein, dass die Tou­ris­mus­re­gi­on Sau­er­land als Modell­re­gi­on ein­ge­rich­tet wird, um ein nor­ma­les Wirt­schafts­le­ben unter den Bedin­gun­gen einer abklin­gen­den Pan­de­mie zu tes­ten. Die­se Mög­lich­keit resul­tiert aus einem Beschluss der Bund-/Län­der­kon­fe­renz vom 23.03.2021. „Die Tou­ris­mus­re­gi­on Sau­er­land eig­net sich als Out­door­re­gi­on mit vor­wie­gend pri­va­ten Gast­ge­bern und dem Kern­ein­zugs­ge­biet von NRW bei Tages­aus­flüg­lern und Über­nach­tungs­gäs­ten in beson­de­rer Wei­se“, stellt das Prä­si­di­um in sei­ner Reso­lu­ti­on heraus.

„Wir for­dern die Poli­tik auf, drin­gend Maß­nah­men zu ergrei­fen, um die Unter­neh­men der Dienst­leis­tungs­wirt­schaft aus ihrer Not­la­ge zu befrei­en. Wer der Anord­nung der Poli­tik folgt und sei­nen Betrieb schließt, darf nicht mit der Ver­nich­tung sei­ner Exis­tenz bestraft, son­dern muss unver­züg­lich ent­schä­digt wer­den“, betont IHK-Prä­si­dent Andre­as Rother.

Brief_​Resolution der IHK Arns­berg – Ueber­le­ben der Diens

Quel­le : Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Arns­berg Hellweg-Sauerland

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