Lothar Neu nach 20 Jahren als Zeitnehmer verabschiedet

„Begeg­nun­gen mit den Sport­lern blei­ben unvergessen“

win­ter­berg-total­lo­kal: 20 Jah­re saß er gemein­sam mit Diet­mar Sonn­tag auf der „Kommandobrücke“und regel­te aus der Ziel­are­n­a­Trai­ning und Wett­be­wer­be in der VELTINS-EisArena.Nach zwei Jahr­zehn­ten wur­de Lothar Neu jetzt im Rah­men eines Mit­ar­bei­ter­fes­tes des Sport­zen­trums Win­ter­berg (SZW) offi­zi­ell verabschiedet.Stephan Pieper,Geschäftsführer des Sport­zen­trum Win­ter­berg Hoch­sauer­land GmbH lässt Neu nur ungern gehen: „Lothar war immer ein belieb­ter, net­ter und zuver­läs­si­ger Mit­ar­bei­ter, den ich sehr schät­ze. Ich habe sei­ne Nach­richt, dass sei sei­ne letz­te Sai­son, sehr ungern ent­ge­gen genom­men, wün­sche ihm aber für die Zukunft alles erdenk­lich Gute!“Der Prä­si­dent des Inter­na­tio­na­len Renn­ro­del­ver­ban­des, Josef Fendt, hat­te ihn zuvor beim Heim-Welt­cup in Win­ter­berg gewürdigt.

„Man soll gehen, wenn es am schöns­ten ist“, sagt der 71-jäh­ri­ge Mede­ba­cher. „Es war eine inter­es­san­te und anspruchs­vol­le Arbeit. Die Begeg­nun­gen und der Kon­takt mit den Sport­le­rin­nen und Sport­lern, mit Olym­pia­sie­gern und Welt­meis­tern, aber auch mit Kin­dern, die ers­te Rodel-Ver­su­che in der Bahn unter­nah­men, wer­den immer in Erin­ne­rung bleiben.“

Das Anfor­de­rungs­pro­fil sei­ner Tätig­keit war klar umris­sen und for­der­te immer „vol­le Kon­zen­tra­ti­on“: Zeit­nah­me im Trai­ning und Wett­kampf, Bahn­spre­cher­tä­tig­keit wäh­rend des­Trai­nings­be­triebs. „Die Sicher­heit der Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten, der Bahn­ar­bei­ter und der Hel­fer des BSC Win­ter­berg und des BRC Hal­len­berg stand immer an ers­ter Stel­le“, betont Neu.„Man muss­te immer hell­wach sein. Wir waren ja immer zu zweit in der Zeit­nah­me. Mit Diet­mar Sonn­tag, der auch bei Olym­pi­schen Spie­len als Zeit­neh­mer im Ein­satz ist, habe ich mich bes­tens ergänzt. Die Zusam­men­ar­beit war her­vor­ra­gend.“ Diet­mar Sonn­tag gibt das Kom­pli­ment zurück: „Auf Lothar war immer Ver­lass. Scha­de, dass er uns jetzt verlässt.“

Durch Zufall, sprich durch eine Zeitungsanzeige,war Lothar Neu auf die Bob­bahn gesto­ßen: „Gesucht wird eine tech­nisch ver­sier­te Per­son für Zeit­nah­me und Bahn­spre­cher­tä­tig­keit.“ Neu, der vor 25 Jah­ren nach Mede­bach gekom­men war und aus der Ver­bands­ge­mein­de Bern­kas­tel-Kues stammt, bewarb sich und wur­de im Jahr 2000 eingestellt.Beruflich hat­te er als tech­ni­scher Inspek­tor bei der Bun­des­postbzw. Tele­kom gear­bei­tet. Er war unter ande­rem Betriebs­rats­vor­sit­zen­der des Tele­kom-Bezirks Trier/​Koblenz, Mit­glied des Gemein­de­rats von Bern­kas­tel-Kues und ein begeis­ter­ter Hand­bal­ler, der auch höher­klas­sig gespielt hat.„Man muss­te sich mit der Tech­nik aus­ken­nen, bei 69 Kame­ras den Über­blick behal­ten, rede­ge­wandt sein, aber auch sagen, was Sache ist, freund­lich, aber bestimmt“, so umschreibt er den ent­schei­den­den Part sei­ner Arbeit. „Wich­tig war zudem, gedul­di­gund ein­fühl­sam zu sein. Das galt beson­ders für die Rodel-Kin­der, die die ers­ten Fahr­ten unter­nah­men und sich erst die Bahn erar­bei­ten mussten.“

Unver­ges­sen blei­ben für Neu die Begeg­nun­gen mit den Sport­le­rin­nen und Sport­lern. „Man hat erlebt, wie sie sich ent­wi­ckelt haben. Ich habe René Spies als Bob-Pilot die Bahn hin­un­ter­ge­las­sen, heu­te ist er ein erfolg­rei­cher Bun­des­trai­ner. Der Kon­takt ist immer geblieben.“Als „schöns­tes Erleb­nis“ in den 20 Jah­ren bezeich­net Neu den ers­ten und ein­zi­gen Rodel-Welt­cup-Sieg von Corin­na Mar­ti­ni (BSC Win­ter­berg) am 21. Janu­ar 2012in der VELTINS-Eis­Are­na. „Ihre Freu­de hat­te­die Zuschau­er an der Bahn und uns im Ziel­haus­erfasst. Wir haben mit­ge­ju­belt und Corin­na den Sieg von Her­zen gegönnt.“

20 Jah­re als Zeit­neh­mer und Bahn­spre­cher: Lothar Neu hat sei­ne Tätig­keit been­detund Spu­ren hin­ter­las­sen. Geschätzt wur­de er auch und beson­ders wegen sei­ner Zuver­läs­sig­keit und Freund­lich­keit. Er hat­te immer ein offe­nes Ohr für Offi­zi­el­le und Sport­ler. „Die Bahn hat mir viel bedeu­tet, das wird auch so blei­ben“, betont Neu, der viel mit dem Fahr­rad unter­wegs ist. „Natür­lich wer­de ich mir in Zukunft eini­ge Wett­be­wer­be anschau­en, dann aber aus einer ande­ren Perspektive.Darauf freue ich mich.“

Bild: Titel „Rede Ste­phan Pieper“(v.l.n.r.stehende Per­so­nen): Dr. Klaus Drathen, Ste­phan Pie­per, Lothar Neu

Bild­quel­len: SZW

Quel­le: Team der VELTINS-EisArena

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