Bärte wachsen lassen für die Männergesundheit

Bärte wachsen lassen für die Männergesundheit

Mit dem Schnauzer im ‚Movember‘ wird auf die psychische Gesundheit von Männern im Hochsauerlandkreis hingewiesen

Hoch­sauer­land­kreis: Es ‚schnauzt‘ wie­der: Im Novem­ber las­sen sich vie­le Män­ner auch im Hoch­sauer­land­kreis einen Schnau­zer oder Bart ste­hen. Sie betei­li­gen sich an der welt­wei­ten Akti­on ‚Movem­ber‘, ein zusam­men­ge­setz­tes Word aus dem fran­zö­si­schen Wort ‚Mousta­che‘ für Bart und dem Monats­na­men. Die Akti­on the­ma­ti­siert auch die psy­chi­sche Gesund­heit von Män­nern. Nach einer aktu­el­len AOK-Aus­wer­tung lei­den allein im Hoch­sauer­land­kreis etwa 29.400 Men­schen (12,3 Pro­zent) der Gesamt­be­völ­ke­rung an einer Depres­si­on oder einer chro­nisch depres­si­ven Ver­stim­mung. Män­ner haben nur ein halb so gro­ßes Risi­ko dar­an zu erkran­ken wie Frau­en. Aller­dings bleibt die Krank­heit bei ihnen oft unent­deckt, denn sie lei­den anders. „Wir möch­ten Men­schen und ins­be­son­de­re auch den Män­nern mit unse­rem inter­ak­ti­ven Online-Selbst­hil­fe­pro­gramm ‚mood­gym‘ die Mög­lich­keit geben, depres­si­ven Ver­stim­mun­gen vor­zu­beu­gen oder die­se zu ver­rin­gern“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Männer seltener psychisch krank als Frauen

Bei Män­nern wer­den sel­te­ner psy­chi­sche Krank­hei­ten dia­gnos­ti­ziert als bei Frau­en. Es ist noch nicht abschlie­ßend geklärt, ob das tat­sächlich an einer stär­ke­ren psy­chi­schen Belas­tung der Frau­en liegt und inwie­fern auch ande­re Aspek­te eine Rol­le spie­len. Die typi­schen Merk­ma­le einer Depres­si­on sind bei Män­nern oft weni­ger sicht­bar. Statt­des­sen kön­nen Sym­pto­me wie erhöh­te Aggres­si­on und Gewalt­be­reit­schaft oder kör­per­li­che Beschwer­den wie Kopf­schmer­zen, Magen­pro­ble­me oder Potenz­stö­run­gen im Vor­der­grund ste­hen. Eini­ge der Betrof­fe­nen nei­gen dann zu Sucht­ver­hal­ten, ins­be­son­de­re zu über­mä­ßi­gem oder unkon­trol­lier­tem Alkoholkonsum.

Im Gegen­satz zu Frau­en suchen Män­ner deut­lich sel­te­ner und weni­ger inten­siv Hil­fe, weil sie Stö­run­gen ihres see­li­schen oder kör­per­li­chen Wohl­be­fin­dens häu­fig auf Stress und beruf­li­che Belas­tun­gen zurück­füh­ren. Dabei gehö­ren Depres­sio­nen zu den häu­figs­ten see­li­schen Stö­run­gen im Erwachsenenalter.

Online-Selbsthilfeprogramme unterstützen die Behandlung

Mitt­ler­wei­le zei­gen vie­le Stu­di­en, dass Online-Selbst­hil­fe­pro­gram­me bei Depres­sio­nen die Behand­lung unter­stüt­zen kön­nen. Eines davon ist ‚mood­gym‘ – ein inter­ak­ti­ves Trai­nings­pro­gramm zur Vor­beu­gung und Ver­rin­ge­rung von depres­si­ven Sym­pto­men. Das Pro­gramm basiert auf der kogni­ti­ven Ver­hal­tens­the­ra­pie und ist von aus­tra­li­schen Wis­sen­schaft­lern ent­wi­ckelt wor­den. Die AOK ermög­licht die deut­sche Ver­si­on von ‚mood­gym‘, die für jeden unter mood​gym​.de kos­ten­frei und anonym zugäng­lich ist. Hier ler­nen Pati­en­ten zum Bei­spiel, nega­ti­ve Wahr­neh­mun­gen und Gedan­ken so umzu­ge­stal­ten, dass sie künf­tig bes­ser mit belas­ten­den Situa­tio­nen umge­hen und ihre Stim­mung posi­tiv beein­flus­sen kön­nen. ‚mood­gym‘ hat in einem Ver­gleich der Stif­tung Waren­test als ein­zi­ges kos­ten­frei­es Online-Ange­bot das Prä­di­kat „Emp­feh­lens­wert“ erhalten.

Das AOK-Online-Ange­bot ermög­licht einen anony­men sowie zeit­lich und ört­lich fle­xi­blen Zugang zu den Infor­ma­tio­nen und ist für alle Inter­es­sier­ten kos­ten­frei im Inter­net www​.mood​gym​.de zugäng­lich. Wert­vol­le Hil­fe für Ange­hö­ri­ge von depres­si­ven Men­schen bie­tet zudem der inter­ak­ti­ve ‚AOK-Fami­li­en­coach Depres­si­on‘ unter www​.aok​.de.

 

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Quel­le: AOK NordWest
Bild: Bei der welt­wei­ten Akti­on ‚Movem­ber‘ las­sen sich jetzt auch Män­ner im Hoch­sauer­land­kreis einen Bart ste­hen, um damit auf die Män­ner­ge­sund­heit hinzuweisen.
Foto­credits: AOK/​hfr