Friedrich Merz: „Wir wollen uns verteidigen können, damit wir uns nie verteidigen müssen.“

Friedrich Merz: „Wir wollen uns verteidigen können, damit wir uns nie verteidigen müssen.“

Potsdamm/​Gemeinde Schwie­low­see: Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz besuch­te am 28. Juni 2025 das Ope­ra­ti­ve Füh­rungs­kom­man­do der Bun­des­wehr in Schwie­low­see, sein Auf­takt­be­such bei der Bun­des­wehr in Deutsch­land. Er beton­te dabei die Not­wen­dig­keit höhe­rer Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben – und die Bedeu­tung leis­tungs­fä­hi­ger Füh­rungs­struk­tu­ren in der Truppe.

Bereits am 22. Mai 2025 hat­te Fried­rich Merz gemein­sam mit Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us am fei­er­li­chen Auf­stel­lungs­ap­pell der Pan­zer­bri­ga­de 45 in der litaui­schen Haupt­stadt Vil­ni­us teil­ge­nom­men. Die Bri­ga­de 45 dient der Abschre­ckung an der NATON­orth Atlan­tic Trea­ty Orga­niza­ti­on-Ost­flan­ke und ist dau­er­haft in Litau­en sta­tio­niert. Jetzt besuch­te Merz in sei­ner Funk­ti­on als Bun­des­kanz­ler erst­mals die Trup­pe in Deutschland.

Vor den ange­tre­te­nen Ehren­pos­ten des Wach­ba­tail­lons beim Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Ver­tei­di­gung begrüß­ten Gene­ral Cars­ten Breu­er, Gene­ral­inspek­teur der Bun­des­wehr, und Gene­ral­leut­nant Alex­an­der Soll­frank den Bun­des­kanz­ler. Soll­frank ist ers­ter Befehls­ha­ber des zum April 2025 in Dienst gestell­ten Ope­ra­ti­ven Füh­rungs­kom­man­do der Bun­des­wehr. Das Kom­man­do ver­ant­wor­tet die natio­na­le und streit­kräf­te­ge­mein­sa­me Ope­ra­ti­ons­pla­nung, ‑füh­rung und ‑aus­wer­tung der Bun­des­wehr. Es ist die zen­tra­le Ansprech­stel­le für zivi­le Behör­den, die Streit­kräf­te befreun­de­ter Natio­nen sowie mul­ti­na­tio­na­le Part­ner und Akteure.

Einblick in breites Aufgabenspektrum

Soll­frank gab dem Kanz­ler einen Ein­blick in das viel­fäl­ti­ge Auf­ga­ben­spek­trum des Kom­man­dos. Ins­be­son­de­re die Her­aus­for­de­run­gen der ange­spann­ten sicher­heits­po­li­ti­schen Lage in Euro­pa sowie dem Nahen und Mitt­le­ren Osten stan­den im Fokus – von hybri­den Bedro­hun­gen gegen die kri­ti­sche Infra­struk­tur in der Ost­see bis zur Lage in den Ein­satz­kon­tin­gen­ten der Bun­des­wehr in Jor­da­ni­en, Irak und Liba­non. Auch der Ope­ra­ti­ons­plan Deutsch­land, der mili­tä­ri­sche Anteil an der Gesamt­ver­tei­di­gung Deutsch­lands, und der Auf­trag Deutsch­lands als Dreh­schei­be der NATON­orth Atlan­tic Trea­ty Orga­niza­ti­on im Bünd­nis­fall waren Teil der Ausführungen.

„Das operative Herz der Bundeswehr schlägt hier. Hier laufen die Fäden zusammen.“

In sei­ner Anspra­che sag­te Bun­des­kanz­ler Merz: „Beim NATON­orth Atlan­tic Trea­ty Orga­niza­ti­on-Gip­fel in Den Haag haben wir den his­to­ri­schen Beschluss gefasst, 5 Pro­zent des Brut­to­in­land­pro­duk­tes – 3,5 Pro­zent für die rei­ne Ver­tei­di­gung und noch ein­mal 1,5 Pro­zent für Infra­struk­tur – in unse­re Ver­tei­di­gung zu inves­tie­ren.“ Wie wich­tig die­se Ent­schei­dung sei, zei­ge der immer noch andau­ern­de rus­si­sche Angriffs­krieg gegen die Ukrai­ne: „Wir dür­fen unse­re Sicher­heit nicht als gege­ben hin­neh­men. Wir müs­sen mehr tun, dass wir in Frei­heit, in Frie­den und in Sicher­heit leben können.“

Doch star­ke Streit­kräf­te benö­tig­ten mehr als Geld und Waf­fen­sys­te­me, sie brau­chen leis­tungs­fä­hi­ge Füh­rungs­struk­tu­ren, so Merz wei­ter. Das Ope­ra­ti­ve Füh­rungs­kom­man­do der Bun­des­wehr spie­le hier eine Schlüs­sel­rol­le: „Das ope­ra­ti­ve Herz der Bun­des­wehr, der Trup­pe schlägt hier. Hier lau­fen die Fäden zusam­men, in der Lan­des- und Bünd­nis­ver­tei­di­gung genau­so wie im inter­na­tio­na­len Kri­sen­ma­nage­ment.“ Das Kom­man­do ste­he damit für eine moder­ne Bun­des­wehr, die sich neu­en sicher­heits­po­li­ti­schen Rea­li­tä­ten stellt und Deutsch­land und sei­ne Ver­bün­de­ten wir­kungs­voll verteidigt.

Dank an die Truppe, Gedenken an die Gestorbenen

Merz been­de­te sei­ne Anspra­che mit dem Dank an die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten in der gesam­ten Bun­des­wehr für ihren Dienst, ihre Loya­li­tät zu Deutsch­land und ihren Ein­satz zum Schutz von Frei­heit und Demo­kra­tie. Zum Abschluss des Besuchs gedach­te Kanz­ler Merz den in den Aus­lands­ein­sät­zen gestor­be­nen Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten und zivi­len Bun­des­wehr­an­ge­hö­ri­gen. Im Wald der Erin­ne­rung leg­te er eine wei­ße Rose nieder.

 

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Quel­le: Simo­na Boyer
Bild: Gene­ral­inspek­teur Cars­ten Breu­er und Gene­ral­leut­nant Alex­an­der Soll­frank, Befehls­ha­ber des Ope­ra­ti­ven Füh­rungs­kom­man­dos, begrü­ßen Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz
Foto­credits: @Bundeswehr/Martin Riek