NGG kritisiert: Schulen im Hochsauerlandkreis sollen bessere Berufsorientierung geben

NGG kritisiert: Schulen im Hochsauerlandkreis sollen bessere Berufsorientierung geben

Job-Perspektive „süß & lecker“: 40 Azubis für „Lebensmittel made im Hochsauerlandkreis“ gesucht

NGG: Der Hoch­sauer­land­kreis kann lecker und macht satt. Ins­ge­samt 77 Betrie­be mit immer­hin rund 1.750 Beschäf­tig­ten im Hoch­sauer­land­kreis pro­du­zie­ren Nah­rungs­mit­tel. Dazu kom­men noch ein­mal 3 Unter­neh­men, die Geträn­ke her­stel­len. Dar­auf hat die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten hin­ge­wie­sen. Die NGG Süd­west­fa­len beruft sich dabei auf Zah­len der Arbeitsagentur.

Die Gewerk­schaft hat für alle Jugend­li­chen im Hoch­sauer­land­kreis, die vor dem Start ins Arbeits­le­ben ste­hen und eine Aus­bil­dung suchen, eine Bot­schaft parat: „Essen und Trin­ken – das geht immer. Die Ernäh­rungs­bran­che bie­tet rela­tiv kri­sen­si­che­re Jobs. Außer­dem lockt gera­de die Lebens­mit­tel­in­dus­trie mit guten Löh­nen“, sagt Isa­bell Mura.

Die Geschäfts­füh­re­rin der NGG Süd­west­fa­len kri­ti­siert, dass in vie­len Schu­len im Hoch­sauer­land­kreis die Berufs­ori­en­tie­rung oft zu kurz kom­me. „Jun­ge Men­schen aufs Berufs­le­ben vor­zu­be­rei­ten, bedeu­tet auch, mit ihnen Job-Per­spek­ti­ven zu bespre­chen. Von der Lebens­mit­tel­tech­nik übers Labor bis zum Lager: Das Spek­trum an Aus­bil­dungs­be­ru­fen, in die jun­ge Men­schen bei der Lebens­mit­tel­her­stel­lung ein­stei­gen kön­nen, ist enorm breit. Aber es spielt in den Abschluss­klas­sen vie­ler Schu­len lei­der über­haupt kei­ne Rol­le. Das muss sich drin­gend ändern“, so Mura.

Dabei sei das Pro­du­zie­ren von Lebens­mit­teln „ein wei­tes Feld mit span­nen­den Jobs“: von der Milch bis zum Müs­li­rie­gel und vom Mate­ri­al­ein­kauf bis zum Mar­ke­ting. Auch wenn es dar­um gehe, über die Rol­le von Gewerk­schaf­ten zu infor­mie­ren, sei „bei vie­len Schu­len im Hoch­sauer­land­kreis noch Luft nach oben“, kri­ti­siert Isa­bell Mura.

Die Geschäfts­füh­re­rin der NGG Süd­west­fa­len gibt jun­gen Men­schen, die zum Som­mer eine Aus­bil­dung anfan­gen wol­len, einen Tipp: „Wer auf die Job-Per­spek­ti­ve ‚süß & lecker‘ set­zen möch­te, soll­te Eigen­in­itia­ti­ve zei­gen. Ein­fach mal umhö­ren, sich umgu­cken oder im Inter­net goo­geln – und dann auf Betrie­be in der Regi­on zuge­hen. Und natür­lich bei der Arbeits­agen­tur nach­fra­gen. Das lohnt sich. Denn die Ernäh­rungs­wirt­schaft sucht Nach­wuchs, der Spaß dar­an hat, für ‚Lebens­mit­tel made im Hoch­sauer­land­kreis und in der Regi­on‘ zu sor­gen.“ Aktu­ell gibt es nach Anga­ben der Gewerk­schaft im Hoch­sauer­land­kreis 40 freie Aus­bil­dungs­plät­ze in der Nah­rungs­mit­tel­in­dus­trie und in der Geträn­ke­indus­trie, die bei der Arbeits­agen­tur gemel­det sind.

Wäh­rend die Wirt­schafts­kri­se etli­chen Bran­chen erheb­lich zu schaf­fen mache, ste­he die Lebens­mit­tel­in­dus­trie rela­tiv gut da: „Es gibt ordent­li­che Tarif­ab­schlüs­se beim Lohn. So ver­dient eine Fach­kraft in der Ernäh­rungs­in­dus­trie in Nord­rhein-West­fa­len mit etwas Berufs­er­fah­rung 3.800 Euro und mehr pro Monat, wenn sie Voll­zeit arbei­tet“, so Isa­bell Mura.

Lan­des­weit arbei­ten in Nord­rhein-West­fa­len heu­te rund 146.300 Men­schen in der Her­stel­lung von Nah­rungs­mit­teln – und damit gut sie­ben Pro­zent mehr als noch vor zehn Jah­ren. Außer­dem machen in Nord­rhein-West­fa­len aktu­ell rund 3.110 jun­ge Men­schen in der Bran­che eine Aus­bil­dung, so die NGG Süd­west­fa­len. Die Gewerk­schaft beruft sich dabei eben­falls auf Zah­len der Arbeitsagentur.

 

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Quel­le: Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) – Regi­on Südwestfalen
Bild: Mal vol­ler, mal lee­rer: der Ein­kaufs­korb. „Aber irgend­et­was ist immer drin. Denn Lebens­mit­tel wer­den jeden Tag gebraucht. Wer sie her­stellt, hat des­halb auch einen rela­tiv kri­sen­si­che­ren Job“, sagt die NGG Süd­west­fa­len. Als Gewerk­schaft ver­tritt sie die Inter­es­sen von Beschäf­tig­ten der Ernährungswirtschaft.
Foto­credits: NGG | Tobi­as Seifert