Ungetrübter Start in die Gartensaison im Hochsauerlandkreis

Ungetrübter Start in die Gartensaison im Hochsauerlandkreis

AOK rät dringend zur Tetanusimpfung

Hoch­sauer­land­kreis: Schnip­peln, gra­ben, pflan­zen, sähen: Der Früh­ling beginnt und damit auch die Gar­ten­sai­son im Hoch­sauer­land­kreis. Kör­per­li­che Arbeit an der fri­schen Luft ist gut für Herz, Kreis­lauf und das Immun­sys­tem und hilft beim Stress­ab­bau. Doch Gar­ten­ar­beit birgt auch gesund­heit­li­che Risi­ken. Beim Gärt­nern kann es schnell zu klei­nen Ver­let­zun­gen durch eine ros­ti­ge Gar­ten­sche­re, Dor­nen am Rosen­stock oder Holz­split­ter am Zaun kommen.

In der Erde, im Staub und Schmutz lau­ern Krank­heits­er­re­ger wie das Bak­te­ri­um Clos­tri­di­um teta­ni, das dann in die Wun­de ein­drin­gen und die gefähr­li­che Infek­ti­ons­krank­heit Teta­nus (Wund­starr­krampf) aus­lö­sen kann. Ein aus­rei­chen­der Impf­schutz gegen Teta­nus besteht nur, wenn die letz­te Teta­nus­imp­fung nicht län­ger als zehn Jah­re zurück­liegt. „Damit das Gar­ten­ver­gnü­gen der Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis unge­trübt bleibt, lohnt sich ein Blick in den Impf­pass, wie lan­ge die letz­te Teta­nus­imp­fung zurück­liegt und die­se gege­be­nen­falls auf­fri­schen zu las­sen“, rät AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Bei vie­len Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis juckt bereits der grü­ne Dau­men. Vie­le Arbei­ten ste­hen an, bei denen die Hän­de mit Erde in Berüh­rung kom­men. Das Bak­te­ri­um Clos­tri­di­um teta­ni kommt nahe­zu über­all vor, beson­ders im Boden oder auch im Kom­post­hau­fen. Es ist wider­stands­fä­hig gegen Hit­ze und Des­in­fek­ti­ons­mit­tel. Ver­let­zun­gen, auch Baga­tel­len wie kleins­te Krat­zer, Schürf­wun­den oder Dor­nen­sti­che, sind für sie das Ein­falls­tor in den Kör­per. Nicht die Bak­te­ri­en selbst ver­ur­sa­chen die Krank­heit, son­dern die bei­den Gif­te, die sie abson­dern. Die­se kön­nen die gefürch­te­ten Krämp­fe aus­lö­sen. „Eine Imp­fung gegen Teta­nus ist die bes­te Mög­lich­keit, einer Infek­ti­on zuver­läs­sig vor­zu­beu­gen. Neben dem Impf­schutz ist aber auch eine sofor­ti­ge Wund­be­hand­lung ent­schei­dend, vor allem bei grö­ße­ren oder ver­schmutz­ten Wun­den“, sagt Schneider.

Vom Ein­drin­gen der Erre­ger in den Kör­per bis zum Aus­bruch der Krank­heit ver­ge­hen in der Regel drei Tage bis drei Wochen. Neben anfäng­li­chem Krib­beln und Taub­heits­ge­fühl im Wund­be­reich, Kopf­schmer­zen und Schwin­del kön­nen Schmer­zen und star­ke Krämp­fe ins­be­son­de­re der Zun­gen- und Kie­fer­mus­ku­la­tur sowie der Nacken- und Rücken­mus­ku­la­tur auf­tre­ten. Bei Befall der Atem­mus­ku­la­tur kann aku­te Lebens­ge­fahr bestehen.

Der Impf­schutz ist gene­rell sinn­voll, da eine Infek­ti­on natür­lich nicht nur bei der Gar­ten­ar­beit, son­dern grund­sätz­lich bei jeder klei­nen Ver­let­zung im Frei­en droht. Beson­ders wich­tig ist ein aktu­el­ler Impf­sta­tus für älte­re Men­schen mit Durch­blu­tungs­stö­run­gen, Dia­be­tes und Men­schen mit Erkran­kun­gen der Haut­ober­flä­che, zum Bei­spiel offe­nen Ekze­men. Wäh­rend die Impf­quo­te gegen Teta­nus bei Kin­dern in der Regel über 95 Pro­zent liegt, sinkt sie bei den Erwach­se­nen mit zuneh­men­dem Alter laut Aus­wer­tun­gen des Robert-Koch-Insti­tuts (RKI). Daher soll­ten gera­de älte­re Men­schen an die von der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on (STI­KO) emp­foh­le­ne Auf­frisch­imp­fung gegen Teta­nus den­ken – nach Ver­let­zun­gen auch mal frü­her als nach zehn Jah­ren. Eine durch­ge­mach­te Teta­nus­er­kran­kung schützt nicht dau­er­haft vor einer erneu­ten Infektion.

Doch nicht nur ein aus­rei­chen­der Impf­schutz hilft gegen die Erre­ger. Spe­zi­el­le Gar­ten­hand­schu­he und fes­te Schu­he sind bei der Gar­ten­ar­beit sinn­voll. Sie schüt­zen vor klei­nen Ver­let­zun­gen und Infek­tio­nen, erset­zen aber kei­nes­falls die Impfung.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über Nut­zen und mög­li­chen Neben­wir­kun­gen der Teta­nus-Auf­fri­schungs­imp­fun­gen für Jugend­li­che und Erwach­se­ne lie­fert die AOK-Fak­ten­box unter www​.aok​.de/​f​a​k​t​e​n​b​o​xen im Inter­net. Ant­wor­ten auf vie­le Fra­gen rund um den Teta­nus-Impf­schutz bie­tet auch das Robert-Koch-Insti­tut online unter RKI – Imp­fun­gen A – Z – Schutz­imp­fung gegen Teta­nus: Häu­fig gestell­te Fra­gen und Antworten.

 

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Quel­le: AOK NordWest
Bild: Bevor im Hoch­sauer­land­kreis gegra­ben und gepflanzt wird, soll­te der Teta­nus-Impf­schutz über­prüft werden.
Foto­credits: AOK/​colourbox/​hfr.