Vorweihnachtlicher Stress ist Luxus pur

Vorweihnachtlicher Stress ist Luxus pur – Während wir uns über Kleinigkeiten beschweren, kämpfen andere mit existenziellen Sorgen …

Mehr Mitgefühl wagen, ein Kommentar von Katharina Engeln über Weihnachtsstress als Luxusproblem

Die Vor­weih­nachts­zeit ist hek­tisch. Geschen­ke feh­len, das Menü fürs Weih­nachts­es­sen steht nicht und der Kalen­der ist viel zu voll. Doch hier lohnt es sich, die Per­spek­ti­ve zu wech­seln: Die­ser vor­weih­nacht­li­che Stress ist Luxus pur. Wäh­rend wir uns über Klei­nig­kei­ten beschwe­ren, kämp­fen ande­re mit exis­ten­zi­el­len Sor­gen. Für vie­le Men­schen bedeu­tet der Win­ter nicht Gemüt­lich­keit und Glüh­wein, son­dern die stän­di­ge Angst vor der Kälte.

Wäh­rend wir uns in vol­len Läden über zu lang­sa­me Kas­sie­rer ärgern, fra­gen sich man­che, wann sie die nächs­te war­me Mahl­zeit essen können.

Vie­le ver­brin­gen die Vor­weih­nachts­zeit im Kran­ken­haus statt in der schön deko­rier­ten Woh­nung. Neben gro­ßen Pro­ble­men, wie Krank­heit oder Armut, erschei­nen unse­re Sor­gen um Geschen­ke und zu vie­le Ter­mi­ne dann plötz­lich doch ganz klein.

Die Ener­gie, die wir damit ver­schwen­den, uns über den tru­beli­gen Advent auf­zu­re­gen, soll­ten wir anders nutzen.

Denn schon mit klei­nen Ges­ten kön­nen wir den All­tag ande­rer ein Stück hel­ler machen: Einem kran­ken Nach­barn eine Sup­pe vor­bei­brin­gen, einem Obdach­lo­sen in der U‑Bahn Geld geben oder sich Zeit für ein Gespräch mit der Tan­te neh­men, die man schon so lan­ge nicht mehr ange­ru­fen hat. Tra­di­tio­nell ist der Advent die Zeit der Spen­den­auf­ru­fe. Viel­leicht ist statt dem drit­ten Par­füm auch eine Unicef-Paten­schaft mal ein schö­nes Weih­nachts­ge­schenk. Der Vor­teil: Sie gilt über die Fei­er­ta­ge hin­aus. Denn vie­le Men­schen brau­chen nicht nur dann unse­re Unter­stüt­zung. Und viel­leicht steht dann auf unse­rer Lis­te guter Vor­sät­ze für 2025 neben gesun­der Ernäh­rung und regel­mä­ßi­gem Sport auch, mehr Mit­ge­fühl zu zeigen.

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Quel­le: BER­LI­NER MORGENPOST
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