Verschluckte Knopfzellen können bei Kleinkindern zu schweren Gesundheitsschäden führen

Verschluckte Knopfzellen können bei Kleinkindern zu schweren Gesundheitsschäden führen

Hoch­sauer­land­kreis: Sei es die Lich­ter­de­ko­ra­ti­on oder das Kin­der­spiel­zeug- gera­de in der Weih­nachts­zeit wer­den vie­le Pro­duk­te zum Schmü­cken und Ver­schen­ken ver­wen­det, die mit Knopf­zel­len betrie­ben wer­den. Doch Vor­sicht: Damit steigt das Risi­ko, dass Kin­der die­se in die Hän­de bekom­men und beim spie­le­ri­schen Aus­pro­bie­ren ver­schlu­cken. Bleibt die Knopf­zel­le dabei in der Spei­se­röh­re ste­cken, dro­hen schwe­re Schleim­haut­schä­di­gun­gen. Die AOK Nord­West warnt des­halb die Bevöl­ke­rung im Hoch­sauer­land­kreis vor den Gefah­ren von Knopf­zel­len für Klein­kin­der. AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der: „Wir raten drin­gend dazu, Knopf­zel­len außer­halb der Reich­wei­te von Säug­lin­gen und Klein­kin­dern auf­zu­be­wah­ren, da die­se ernst­haf­te Ver­let­zun­gen in der Spei­se­röh­re ver­ur­sa­chen kön­nen, wenn sie beim Spie­len ver­schluckt wer­den. Im Not­fall soll­te umge­hend eine ärzt­li­che Unter­su­chung erfolgen.”

Knopf­zel­len­be­trie­be­ne Gerä­te sind in der Weih­nachts­zeit all­ge­gen­wär­tig. Spiel­zeug mit Knopf­zel­len, das in der EU in Ver­kehr gebracht wird, muss so gesi­chert sein, dass kein direk­ter Zugriff auf die Knopf­zel­le mög­lich ist, zum Bei­spiel durch ein mit Schrau­ben gesi­cher­tes Bat­te­rie­fach. Aber auch LED-Tee­lich­ter, Weih­nachts­be­leuch­tung, Gruß­kar­ten mit Musik und Fern­be­die­nun­gen für die Beleuch­tung ent­hal­ten häu­fig Knopf­zel­len, die nicht in die Hän­de von Kin­dern gelan­gen dür­fen. Auch bei der Lage­rung von neu­en und gebrauch­ten Knopf­zel­len soll­ten Eltern unbe­dingt dar­auf ach­ten, dass alle Knopf­zel­len für Kin­der unzu­gäng­lich auf­be­wahrt wer­den. Das gilt auch für ver­meint­lich lee­re Batterien.

Oft wird das Ver­schlu­cken einer Knopf­zel­le zuerst nicht bemerkt. Beson­ders gefähr­lich ist es, wenn die­se in der Spei­se­röh­re ste­cken bleibt. Durch den Kon­takt mit der feuch­ten Schleim­haut fließt Strom. An der Grenz­flä­che zwi­schen Knopf­zel­le und Schleim­haut ent­ste­hen Hydr­o­xi­d­io­nen, die zu schwe­ren Ver­ät­zun­gen füh­ren kön­nen. Ein erhöh­tes Risi­ko besteht für Klein­kin­der durch gro­ße Knopf­zel­len ab 20 Mil­li­me­ter, da ein Ste­cken­blei­ben in der engen Spei­se­röh­re beson­ders wahr­schein­lich ist. Dr. med. Kat­ja Schwar­zen­höl­zer von der AOK Nord­West warnt ein­dring­lich vor den Ver­schluckungs­fol­gen von Knopf­zel­len: „Bleibt die Knopf­zel­le in der Spei­se­röh­re ste­cken, tre­ten oft zunächst kei­ne Sym­pto­me oder nur leich­tes Unwohl­sein auf. Nach eini­gen Stun­den stel­len sich Erbre­chen, Appe­tit­lo­sig­keit, Fie­ber oder Hus­ten ein. Im wei­te­ren Ver­lauf kommt es zuneh­mend zu Gewe­be­schä­den an der Kon­takt­stel­le zwi­schen Knopf­zel­len und Spei­se­röh­re, die zu Blu­tun­gen und zum Abster­ben von Gewe­be füh­ren kön­nen. Als Spät­fol­ge kann sich die Spei­se­röh­re nar­big ver­en­gen. In sel­te­nen Fäl­len kön­nen die­se Kom­pli­ka­tio­nen sogar töd­lich sein.“

Je stär­ker die Bat­te­rie auf­ge­la­den ist und je län­ger die Knopf­zel­le in der Spei­se­röh­re ver­bleibt, des­to grö­ßer kön­nen die gesund­heit­li­chen Schä­den sein. Wenn die Knopf­zel­le die Spei­se­röh­re pas­siert hat, kön­nen den­noch Kom­pli­ka­tio­nen auf­tre­ten, zum Bei­spiel durch zuvor beschä­dig­te Knopf­zel­len. Dabei kön­nen gif­ti­ge Sub­stan­zen aus­tre­ten, die das Gewe­be schä­di­gen. In der Kli­nik kann ent­schie­den wer­den, ob die Knopf­zel­le ent­fernt wer­den muss oder die natür­li­che Aus­schei­dung abge­war­tet wer­den kann. „Das Ver­schlu­cken einer Knopf­zel­le durch ein Klein­kind stellt immer einen Not­fall dar. Eltern soll­ten daher kei­ne kost­ba­re Zeit ver­lie­ren und das Kind so schnell wie mög­lich in eine Kli­nik brin­gen, die in der Lage ist, die Knopf­zel­le mit einem Endo­skop zu ber­gen“, sagt Schneider.

 

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Quel­le: AOK NordWest
Bild: Vor­sicht im Hoch­sauer­land­kreis in der Weih­nachts­zeit: Vie­le Pro­duk­te zum Schmü­cken und Ver­schen­ken ent­hal­ten für Klein­kin­der gefähr­li­che Knopf­zel­len. Beim Ver­schlu­cken dro­hen gefähr­li­che Ver­let­zun­gen in der Speiseröhre.
Foto­credits: AOK/​colourbox/​hfr.