Ein Prophet für alle Religionen

Ein Prophet für alle Religionen

Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar führt mit Oratorien- und Projektchor Elias-Oratorium auf

Arns­berg: Der Krieg in Gaza und im Liba­non bestimmt seit lan­gem die Schlag­zei­len. Ein Ende der Gewalt­spi­ra­le ist nicht in Sicht. Vor die­sem Hin­ter­grund gewinnt ein Vor­ha­ben von Kir­chen­mu­sik­di­rek­tor Gerd Wei­mar ein Höchst­maß an Aktua­li­tät; will er doch im Sep­tem­ber kom­men­den Jah­res das Ora­to­ri­um „Eli­as“ von Men­dels­sohn aufführen.
„Vor dem Hin­ter­grund reli­gi­ös moti­vier­ter Krie­ge ist ein Aus­tausch und eine Ver­stän­di­gung zwi­schen Men­schen unter­schied­li­cher Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­kei­ten wich­ti­ger denn je. Der Pro­phet Eli­as ist für Juden, Chris­ten und auch Mus­li­men bedeut­sam, fin­det sich die Eli­as-Geschich­te sowohl im Alten Tes­ta­ment wie auch im Koran. Hier wird deut­lich, dass die Gren­zen zwi­schen den Reli­gio­nen oft flie­ßend sind“, erklärt Wei­mar die Fas­zi­na­ti­on die­ser bibli­schen Figur. Glei­cher­ma­ßen fas­zi­niert muss auch Felix Men­dels­sohn Bar­thol­dy gewe­sen sein, als er 1836 beschloss, aus der bibli­schen Eli­as-Erzäh­lung ein Ora­to­ri­um zu machen. Bis zur Rea­li­sie­rung soll­te es dann aber noch zehn lan­ge Jah­re dau­ern. 1846 fand schließ­lich die Urauf­füh­rung des Eli­as beim Bir­ming­ham Music Fes­ti­val statt.

Wei­mar: „Dadurch, dass der Pro­phet Eli­as für die gro­ßen Welt­re­li­gio­nen eine wich­ti­ge Rol­le spielt, haben wir also ein The­ma, wel­ches Grund­la­ge für ein inter­re­li­giö­ses Chor­pro­jekt ist.“ Ers­te Kon­tak­te zu mus­li­mi­schen und jüdi­schen Gemein­den der Regi­on sind bereits geknüpft. Die Visi­on des Kir­chen­mu­sik­di­rek­tors: Jüdi­sche und mus­li­mi­sche Mit­men­schen sol­len gemein­sam mit evan­ge­li­schen und katho­li­schen Chris­ten im Pro­jekt­chor des Kir­chen­krei­ses Soest-Arns­berg und sowie im Ora­to­ri­en­chor Arns­berg mit­sin­gen. Die­se Idee über­zeug­te auch die Jury des Ama­teur­mu­sik­fonds, der das Pro­jekt mit annä­hernd 10.000 Euro aus Bun­des­mit­teln unterstützt.

„Wir“, so Wei­mar, „sind offen für alle, die bei die­sem Pro­jekt mit­ma­chen wol­len. Wer mit­ma­chen möch­te, soll­te offen und neu­gie­rig sein, soll­te Inter­es­se an der Eli­as-Geschich­te haben sowie Lust, mit Gleich­ge­sinn­ten im Chor zu sin­gen. Schließ­lich auch die Bereit­schaft, sich außer­halb der gemein­sa­men Pro­ben mit sei­ner Stim­me zu beschäf­ti­gen und zu üben.“ Natür­lich sind auch inter­es­sier­te Sän­ge­rin­nen und Sän­ger hie­si­ger Chö­re ein­ge­la­den, sich die­sem Pro­jekt anzuschließen.

Geprobt wird ab Janu­ar 2025. Die Pro­ben­or­te sind das Mari­en­gym­na­si­um Arns­berg sowie das Gemein­de­haus an der Chris­tus­kir­che in Mesche­de sowie die Alte Syn­ago­ge Mesche­de (Kul­tur­zen­trum). Außer­dem gibt es noch ein Pro­ben­wo­chen­en­de vom 5. bis 7. Sep­tem­ber kom­men­den Jah­res im Jugend­gäs­te­haus Papenburg.

Musi­ka­lisch unter­stützt wer­den die Chö­re bei der Auf­füh­rung von der Phil­har­mo­nie Südwestfalen.

Auf­ge­führt wird das Ora­to­ri­um am 28. Sep­tem­ber 2025 in der Abtei Königs­müns­ter in Meschede.

Für wei­te­re Aus­künf­te und Infor­ma­tio­nen steht Gerd Wei­mar unter info@​gerdweimar.​de ger­ne zur Ver­fü­gung. Anmel­de­schluss ist Ende Dezember.

 

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Quel­le: Hans-Albert Lim­b­rock / Ev. Kir­chen­kreis Soest-Arnsberg
Foto­credits: Hans-Albert Limbrock