Fachleute der NRW-Kreise verlangen umfassende Pflegereform

Fachleute der NRW-Kreise verlangen umfassende Pflegereform

Düs­sel­dorf: Der Sozi­al­aus­schuss des Land­kreis­tags NRW ist ange­sichts der mas­siv stei­gen­den Kos­ten bei der Hil­fe zur Pfle­ge alar­miert und for­dert eine nach­hal­ti­ge Reform der Pfle­ge­ver­si­che­rung. Trotz der gesetz­li­chen Ände­run­gen im Jahr 2022 haben sich die finan­zi­el­len Belas­tun­gen für die Krei­se als Sozi­al­hil­fe­trä­ger dra­ma­tisch erhöht. Aktu­el­le Zah­len zei­gen einen Kos­ten­an­stieg von 23,1 Pro­zent inner­halb eines Jah­res, ver­ur­sacht durch gestie­ge­ne Löh­ne, neue Per­so­nal­be­mes­sun­gen in Pfle­ge­hei­men und Infla­ti­on – vor allem aber durch die demo­gra­fi­sche Entwicklung.

„Ohne eine grund­le­gen­de Pfle­ge­re­form steu­ern wir auf eine unge­brems­te Kos­ten­ex­plo­si­on zu, die für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und Sozi­al­hil­fe­trä­ger kaum noch trag­bar ist. Pfle­ge muss wie­der bezahl­bar wer­den,“ erklär­te Dr. Ans­gar Hörs­ter, Kreis­di­rek­tor des Krei­ses Bor­ken und stell­ver­tre­ten­der Vor-sit­zen­der des Sozi­al­aus­schus­ses. „Die stei­gen­den Kos­ten bedro­hen die Ver­sor­gung und erfor­dern ein sofor­ti­ges Han­deln der Politik.“

Die Zahl pfle­ge­be­dürf­ti­ger Men­schen wer­de in den kom­men­den Jah­ren wei­ter­hin mas­siv stei­gen, so Hörs­ter wei­ter. Die Krei­se in NRW sei­en bereits jetzt finan­zi­ell stark belas­tet und bräuch­ten drin­gend eine Pfle­ge­re­form, die das Kos­ten­ri­si­ko begren­ze und Pfle­ge wie­der bezahl­bar mache.

Hin­zu kom­me eine zuneh­men­de Dyna­mik bei Insol­ven­zen von Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, deren Ent­wick­lung aktu­ell kaum abseh­bar sei. „Neben der Kos­ten­la­wi­ne droht auch die rea­le Gefahr, dass Pfle­ge­ein­rich­tun­gen schlie­ßen müs­sen und bis­lang noch vor­han­de­ne Pfle­ge­plät­ze weg­fal­len,“ warn­ten die Sozi­al­ex­per­ten der Kreise.

 

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Quel­le: Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen
Foto­credits: Adobe