Wichtig für alle, die in der Landwirtschaft arbeiten: Parkinson als Berufskrankheit anerkannt

Wichtig für alle, die in der Landwirtschaft arbeiten: Parkinson-Risiko durch Pestizide für „grüne Jobs“ im Hochsauerlandkreis

Hoch­sauer­land­kreis: Dar­auf soll­ten Men­schen mit „grü­nen Jobs“ ach­ten: Par­kin­son-Gefahr durch Pes­ti­zi­de. „Wer im Hoch­sauer­land­kreis auf dem Feld arbei­tet oder im Gewächs­haus Pflan­zen hoch­zieht, den kann es tref­fen: Der Kon­takt mit Pflan­zen­schutz­mit­teln kann ein erhöh­tes Risi­ko mit sich brin­gen, an Par­kin­son zu erkran­ken“, warnt der Bezirks­vor­sit­zen­de der IG BAU West­fa­len Mit­te-Süd, Fried­helm Kreft.

Für Beschäf­tig­te der „grü­nen Beru­fe“ gebe es dazu nun eine wich­ti­ge Neue­rung: Das Par­kin­son-Syn­drom durch Pes­ti­zi­de wird jetzt erst­mals als Berufs­krank­heit aner­kannt, so die IG BAU West­fa­len Mit­te-Süd. Damit hät­ten Betrof­fe­ne über die Berufs­ge­nos­sen­schaft Anspruch auf Leis­tun­gen der gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung. „Wer wel­che Unter­stüt­zung bekommt, hängt vom Ein­zel­fall ab. Es reicht von der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung bis zu Geld­leis­tun­gen. Betrof­fe­ne müs­sen aller­dings nach­wei­sen, dass sie in ihrem Berufs­le­ben min­des­tens 100 Tage Pes­ti­zi­den aus­ge­setzt waren“, so Fried­helm Kreft von der Agrar-Gewerk­schaft IG BAU.

Das gel­te neben Men­schen, die in der Land­wirt­schaft gear­bei­tet haben, bei­spiels­wei­se auch für Beschäf­tig­te im Gar­ten­bau, im Forst und in der Flo­ris­tik. Sogar auf dem Bau wer­de bei Sanie­rungs­ar­bei­ten mit Pes­ti­zi­den gear­bei­tet. „Vie­len ist gar nicht bewusst, wo über­all Pes­ti­zi­de zu fin­den sind. Gera­de im Sani­tär­be­reich kom­men häu­fig Bau­stof­fe mit Anti-Schim­mel­mit­teln zum Ein­satz. Und die ent­hal­ten oft Pes­ti­zi­de“, erklärt Kreft.

Der Gewerk­schaf­ter rät Men­schen, die in gefähr­de­ten Bran­chen arbei­ten, sich bei Fra­gen an ihre jewei­li­ge Berufs­ge­nos­sen­schaft zu wen­den. Allein in der Land­wirt­schaft sind im Hoch­sauer­land­kreis nach Anga­ben der IG BAU West­fa­len Mit­te-Süd rund 600 Men­schen beschäf­tigt. Vie­le davon hät­ten auch mit Pflan­zen­schutz­mit­teln zu tun, so die Agrar-Gewerk­schaft. Deren Mit­glie­der kön­nen sich direkt an die IG BAU vor Ort wenden:
hamm@​igbau.​de | 023 81 – 1 20 25

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Quel­le: Indus­trie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt – Bezirks­ver­band West­fa­len Mitte-Süd
Foto­credits: Mer­ve Sehir­li Nasir auf Uns­plash