Eine Marineflieger-Ära endet

Eine Marineflieger-Ära endet

Nord­holz: Am Don­ners­tag, den 18. Juli 2024 um 13 Uhr, fin­det ein Medi­en­termin auf dem Mari­ne­flie­ger­stütz­punkt in Nord­holz für die inter­es­sier­ten Medi­en­ver­tre­ten­den im Vor­griff auf die geplan­te Außer­dienst­stel­lung des Mehr­zweck-Trans­port­hub­schrau­bers Sea King Mk41 statt.

Die ers­ten Pla­nun­gen zur Beschaf­fung der Hub­schrau­ber für die Deut­sche Mari­ne began­nen im Jahr 1964. Der ers­te Sea King der Mari­ne­flie­ger flog im März 1972 das ers­te Mal in Eng­land, gebaut von der eng­li­schen Fir­ma West­land. Seit 1975 ist der Sea King im Search and Res­cue (SAR) Dienst und fliegt bis heu­te noch sei­ne Ein­sät­ze über der Nord- und Ost­see. Beein­dru­ckend sind nicht nur die zu sei­ner Zeit der Indien­stel­lung her­aus­ra­gen­den Fähig­kei­ten, son­dern vor allem, dass der Sea King die­se Qua­li­tä­ten bis in die Gegen­wart immer wie­der neu unter Beweis stel­len konnte.

Auch bei natio­na­len Natur­ka­ta­stro­phen stell­te der Sea King eine ver­läss­li­che Säu­le des Ret­tungs­diens­tes dar. So war das Mari­ne­flie­ger­ge­schwa­der 5 (MFG 5) mit sei­nen Sea King Mk41 sowohl bei den Schnee­ka­ta­stro­phen 197879 in Schles­wig-Hol­stein und 2010 auf Rügen und Hid­den­see, als auch bei den Hoch­was­sern 1997 (Oder), 2002 (Elbe) und 2013 (Elbe, Donau) im Ein­satz. Einen inter­na­tio­na­len huma­ni­tä­ren Hilfs­ein­satz leis­te­te der Sea King bei der Tsu­na­mi Kata­stro­phe in Indo­ne­si­en 2004/2005. Die SAR-Hub­schrau­ber flo­gen bis heu­te 14645 SAR Einsätze.

“Die Sea King Mk 41 waren bei Ihrer Ein­füh­rung tech­no­lo­gisch ihrer Zeit weit vor­aus und haben bis heu­te, also in über 50 Jah­ren im Dienst der Deut­schen Mari­ne, regel­mä­ßig durch ihre Zuver­läs­sig­keit, Robust­heit und her­aus­ra­gen­de Fähig­kei­ten in zahl­rei­chen natio­na­len und inter­na­tio­na­len Mis­sio­nen und zuletzt vor allem in Such- und Ret­tungs­ein­sät­zen über­zeugt.”, sagt der Kom­mo­do­re des MFG 5, Kapi­tän zur See Cars­ten Holtgre­ve (54) zur Außer­dienst­stel­lung sei­ner Arbeitstiere.

“Mit der Außer­dienst­stel­lung der Sea King endet zwar eine Ära bedeu­ten­der Ein­sät­ze und tief­ge­hen­der Ver­bun­den­heit der Mari­ne­flie­ger mit ihrem Hub­schrau­ber. Das Selbst­ver­ständ­nis aber bleibt und wird bereits von den glei­chen Men­schen auf dem wie­der ein­mal sei­ner Zeit vor­ne­an­ste­hen­den Nach­fol­ger, dem NH90 Sea Lion” wei­ter­ge­lebt.”, führt er wei­ter fort.

Wäh­rend der 50-jäh­ri­gen Dienst­zeit flo­gen ins­ge­samt 349 Besat­zungs­an­ge­hö­ri­ge auf dem Sea King Mk41, davon waren 199 Pilo­ten, 88 Luft­ope­ra­ti­ons­of­fi­zie­re und 62 Bord­me­cha­ni­ker. Ein letz­tes Mal wird Sea King Mk41 am 31. August 2024 in Nord­holz bei der fei­er­li­chen Außer­dienst­stel­lung landen.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen

Seit Mit­te der 1970er Jah­re ist das Arbeits­tier der Mari­ne­flie­ger der Sea King Mk41. Die Haupt­fä­hig­keit des Mehr­zweck-Trans­port­hub­schrau­bers ist der Such- und Ret­tungs­dienst SAR (Search and Res­cue) in den deut­schen See­ge­bie­ten. Hier­für nut­zen die Mari­ne­flie­ger neben ihrer Basis in Nord­holz bei Cux­ha­ven auch Außen­sta­tio­nen auf den Nord­see­inseln Bor­kum und Hel­go­land, sowie an der Ost­see­küs­te in Warnemünde.

Der Sea King Mk41 kann auf allen Schif­fen der deut­schen Flot­te die ein Flug­deck haben lan­den. Die Ein­satz­grup­pen­ver­sor­ger kön­nen ihn dar­über hin­aus auch als Bord­hub­schrau­ber in ihrem Han­gar unter­brin­gen. Ab 2020 wird ihn der Mari­ne­trans­port­hub­schrau­ber NH 90 Sea Lion suk­zes­si­ve ersetzen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:

https://​www​.bun​des​wehr​.de/​d​e​/​a​u​s​r​u​e​s​t​u​n​g​-​t​e​c​h​n​i​k​-​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​/​l​u​f​t​s​y​s​t​e​m​e​-​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​/​m​e​h​r​z​w​e​c​k​h​u​b​s​c​h​r​a​u​b​e​r​-​s​e​a​-​k​i​n​g​-​m​k41

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Bild: Zwei Sea King bei Übungen
Quel­le: Pres­se- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum Marine
Foto­credits: PIZ-Marine